Das Symposium bietet einen Überblick über die jüngste Entwicklung der Kopfschmerz-Prävalenz bei Kindern und Jugendlichen und zeigt aktuelle Trends in der Prävention und Behandlung auf.
Die Relevanz von Kopfschmerzen im Kindes- und Jugendalter wird bereits im ersten Vortrag deutlich, in dem aktuelle Zahlen zu wiederholt auftretenden Kopfschmerzen aus der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 2, 2014 – 2017) und deren Entwicklung über die letzten gut 10 Jahre seit der KiGGS-Basiserhebung (2003 – 2006) präsentiert werden. In dem Vortrag wird zudem die Entwicklung der Kopfschmerzprävalenz beim Übergang vom Kindes- ins Jugendalter betrachtet. Neben dem Alter werden weitere soziodemografische Merkmale als assoziierte Faktoren untersucht. Auch die Folgen von wiederholt auftretenden Kopfschmerzen im Kindes- und Jugendalter werden aufgezeigt.
Der zweite Vortrag widmet sich Online-Angeboten für Kinder und Jugendliche mit Kopfschmerzen. Der Fokus liegt auf einer neuen Edukations-Website zu Migräne und Spannungskopfschmerz, die in Zusammenarbeit mit der Patientenorganisation SchmerzLos entstanden ist. Die interaktive Website lädt Kinder mit und ohne Kopfschmerzen ein, Neues über Kopfschmerzen zu lernen. Neben Informationen zu Ursachen von Migräne und Spannungskopfschmerz, erfahren die jungen Nutzer auch, wie sie Kopfschmerzen vorbeugen bzw. mit Kopfschmerzen am besten umgehen. Die Wirksamkeit der Website wird anhand aktueller Studienergebnisse dargestellt.
Die Migräne ist auch im Kindes- und Jugendalter ein häufiges und als besonders beeinträchtigend erlebtes Erkrankungsbild. Im dritten Vortrag wird die Bedeutung eines patientenzentrierten interdisziplinären multimodalen Behandlungskonzepts unter Bezug zur Pathophysiologie der Migräne dargestellt. Vor diesem Hintergrund werden neben den klassischen Behandlungsmethoden auch nicht-pharmakologische innovative Therapieansätze vorgestellt. Zudem bietet der Vortrag einen Überblick zu den Herausforderungen und Grenzen eines solchen Behandlungskonzepts in der Pädiatrie.
Im vierten Vortrag werden aktuelle Daten zur modernen Kopfschmerzprophylaxe bei Kindern und Jugendlichen präsentiert. Neben Daten der interdisziplinären ambulanten Gruppentherapie (Dresdner Kinder/Jugendkopfschmerzprogramm DreKiP) liegt der Schwerpunkt auf Ergebnissen der Riechtherapie. Die Effekte eines strukturierten Trainings mit Düften auf die Schmerzwahrnehmung von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Kopfschmerzen werden aufgezeigt. Insbesondere die Unterschiede in der sensorischen Wahrnehmung bei Kindern mit und ohne Migräne werden verdeutlicht. Außerdem wird vor dem Hintergrund eingeschränkter therapeutischer Alternativen in der Kinderkopfschmerzprophylaxe über das therapeutische Potenzial eines Riechtrainings als unkomplizierte und nebenwirkungsarme nicht-medikamentöse Therapieoption berichtet.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) wurde von der Bundesregierung beauftragt, die Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland qualitativ weiterzuentwickeln. Mit dem Innovationsfonds werden auch neue Versorgungsformen gefördert, die über die bisherige Regelversorgung der gesetzlichen Krankenversicherung hinausgehen. Diese sollen die Versorgung der Versicherten weiterentwickeln, intersektorale Schnittstellen optimieren oder sektorenübergreifende Versorgung zum Ziel haben. Im Falle einer positiven Bewertung dieser neuen Versorgungsformen kann der Innovationsausschuss eine Empfehlung zur Überführung in die Regelversorgung auf Grundlage der Ergebnisse der Evaluation aussprechen. Dazu muss lt. Gesetzgeber binnen drei Monaten nach einer abgeschlossenen Evaluation durch den Innovationsausschuss entschieden werden, ob und falls ja wie eine Überführung in die Regelversorgung erfolgen soll. Bis das gelingt, können Projekte als Selektivvertrag fortgeführt werden. Was sich nach Planungssicherheit anhört, birgt viele Fallstricke. Reichen die Daten der Evaluation für eine abschließende Bewertung aus? Nach welchen Verfahren agiert – falls zuständig – der G-BA? Wie werden Institutionen eingebunden, die für die Überführung relevant sind? Müssen ähnliche Projekte getrennt voneinander bewertet werden? Wie verläuft der Prozess innerhalb der Krankenkassen? Gibt es regulatorische Vorgaben?
PAIN2020 als ein Projekt im Innovationsfonds hat sich zur Aufgabe gestellt, ein frühes Interdisziplinäres Multimodales Assessment (IMA) für Menschen mit Schmerzen und Chronifizierungsrisiko in Bezug auf seine Effektivität und Kosten zu überprüfen (01NVF17049). Damit möchte PAIN2020 bereits bestehende Empfehlungen in die Regelversorgung umsetzen (Casser, Arnold et al. 2013). Zur Generierung von Daten wird neben einem komplexen Evaluationsansatz zur Evaluation von Kosteneffektivität und primären Zielkriterien durch ein externes Evaluationsinstitut, ein detailliertes projektinternes Monitoring zur Umsetzung von Studienprotokoll und Versorgungsleistung durchgeführt.
Im Zuge der Vorbereitung von Empfehlungen für die Umsetzung dieser neuen Versorgungsform in die Regelversorgung bedarf es aus Sicht von PAIN2020 einer breiten Reflexion zwischen Patienten, Versorgern (PAIN2020-Zentren), Wissenschaftlern (Projektteam), Kostenträgern und politischen Vertretern, wie eine solche Empfehlung aus den generierten Daten in PAIN2020 zu erstellen und zu berichten ist.
Ziel des Symposiums ist es, die Voraussetzungen und Möglichkeiten für die Regelversorgung von den beteiligten Interessenvertretern darzulegen und miteinander abzustimmen. Einerseits soll dies dazu führen, von Seiten der Versorger, Patienten und Wissenschaftler übertragbare und konkret umsetzbare Empfehlungen zu generieren; andererseits ist die Transparenz dieses Prozesses zwischen allen Beteiligten eine wichtige Voraussetzung für die spätere Akzeptanz und Umsetzbarkeit der neuen Versorgungsform IMA.
Der Tastsinn ist ein entscheidender Sinn des Menschen. Er hilft, verschiedene taktile Erfahrungen zu identifizieren, zu lokalisieren und zu unterscheiden. Neben seiner diskriminierenden Funktion ist der zwischenmenschliche Kontakt ein wichtiger affektiver Vermittler. Er vermittelt eine Vielzahl unterschiedlicher Emotionen und ist ein starkes Instrument für den Aufbau und die Aufrechterhaltung von Beziehungsbanden. Obwohl die zugrundeliegenden neurowissenschaftlichen Charakteristika des diskriminativen Aspekts von Berührung in der Literatur gut beschrieben sind, ist der affektive Aspekt erst seit kurzem von wissenschaftlichem Interesse. Der Fokus hat sich dabei auf eine bestimmte Gruppe von Nervenfasern gerichtet: Die C-taktilen (CT) Fasern, eine Gruppe kleiner, nicht myelinisierter Nervenfasern in der menschlichen behaarten Haut, die auf langsames, sanftes Streicheln reagieren, ähnlich wie bei der menschlichen Liebkosung. CT-Fasern werden am besten durch Stimulation bei Hauttemperatur aktiviert, was eine soziale Dimension der CT-Funktion unterstreicht. Typischerweise reagieren CT-Fasern mit einem anfänglichen Impulsschub, der innerhalb von 5 Sekunden auf Null abfällt, was CT-Fasern zwischen schnell und langsam adaptierenden Mechanorezeptoren einordnet. Insgesamt führt das Streichen mit Kräften von 0,3-2,5 mN zu den höchsten Reaktionen und und Geschwindigkeiten von 1-10 cm-s werden als angenehmer bewertet als das Streichen mit anderen Geschwindigkeiten. Es besteht eine invertierte quadratische Korrelation zwischen der Angenehmheit der Berührung und der Streichelgeschwindigkeit. Basierend darauf werden CT-Fasern als Hauptweg für die Verarbeitung angenehmer Berührungen angenommen, was durch die CT-evozierte Aktivierung in limbisch verwandten Hirnstrukturen als Teil des hedonischen Hirnnetzwerks des Menschen untermauert wird.
Neben der Interaktion mit dem hedonischen System interagieren CT-Fasern auch eng mit dem schmerzvermittelnden System. Es gibt Hinweise darauf, dass eine CT-Aktivierung sowohl zu einer peripheren Schmerzreduktion durch Hemmung von Nozizeptoren im spinalen Dorsalhorn als auch zu einer zentralen Schmerzreduktion durch zentralnervöse Interaktionen führt. Die Trennlinie zwischen angenehmer Berührung und Schmerz ist nicht statisch, sondern kann durch unterschiedliche Formen von akutem oder chronischem Schmerz neu konfiguriert werden. Dies steht im Einklang mit dem Nachweis, dass die Stimulation von CT-Fasern unter bestimmten Bedingungen Allodynie erzeugen kann.
Dieses Symposium soll das relativ junge Konzept der C-taktilen Nervenfasern vorstellen und Schnittmengen mit psychologischen und schmerztherapeutischen Aspekten vermitteln.
Psychosoziale Kontextfaktoren beeinflussen in hohem Maße, wie akute Schmerzen erlebt werden, welche Erwar-tungen der Betroffene an seine folgende Behandlung stellt und wie effektiv diese sein wird (Klinger & Flor, 2014). Obwohl die Ursache des akuten Schmerzes, z.B. eine Platzwunde an der Stirn, gleich sein kann, kann sich das Erleben komplett unterscheiden: Szenario 1. eine 8-Jährige wird von Ihren Eltern und einer Freundin in die Not-aufnahme begleitet, sie hat beim Hockeyspiel eine Hockeykugel an den Kopf bekommen, ihre Freundin kann sie dennoch zum Lachen bringen; Szenario 2. eine 79-Jährige, aufgrund ihrer Knieschmerzen gehbehindert und auf Opioide eingestellt, ist in der Wohnung an der Teppichkante hängengeblieben und gestürzt, 2 Rettungssanitäter begleiten sie in die Klinik, sie ist verzweifelt, da sie niemanden hat, der sich um sie kümmern kann.
Das Erleben von akuten Schmerzen ist in hohem Maße von Kontextfaktoren abhängig und dies stellt damit gleich-zeitig eine Schnittstelle für eine mögliche Chronifizierung dar (Kehlet et al, 2006; Flor, 2014). Individuelle Lerner-fahrungen der Vorgeschichte und interaktionelle Erfahrungen in der aktuellen Schmerzsituation mit anderen Menschen inklusive der Behandler spielen ebenso eine Rolle wie genetische, somatische Faktoren und Vorerfah-rungen mit medikamentösen und anderen Vorbehandlungen. Diese Kontextvielfalt birgt ein potentielles Risiko für eine Chronifizierung von Schmerzen, aber auch eine potentielle Chance für deren erfolgreiche Behandlung.
R. Klinger gibt einen Überblick über psychologische Einflussfaktoren, die auf den Akutschmerz einwirken. Sie stellt leitlinienkonforme und evidenzbasierte Möglichkeiten psychologischen Interventionen für einen Akut-schmerzdienst vor und illustriert diese anhand konkreter Fallbeispiele. J. Stuhlreyer stellt Daten aus einer DFG – geförderten Studie vor, die an einer klinischen Stichprobe zeigen, dass unterschiedliche Kontextfaktoren zu un-terschiedlichen Reaktionsweisen auf die gleiche postoperative Medikation führen und wie diese Kontextfaktoren gezielt genutzt werden können. C. Hermann gibt einen Überblick über empirische Befunde zum Akutschmerz bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen sowie möglichen Kontextfaktoren und deren modulierenden Einfluss. An-hand von eigenen Befunden im Rahmen von Studien zum Plazeboeffekt bei Kindern im Vorschulalter, Schulkin-dern und Jugendlichen wird außerdem die Rolle von Erwartungen beleuchtet, und speziell wie diese entstehen, und welche Konsequenzen diese für das akute Schmerzerleben haben. M.Schäfer geht auf Studien ein, die bei der Opioidtherapie des Akutschmerzes ein erhöhtes Abhängigkeitspotential beschreiben. Dies mag von der indi-viduellen Vorgeschichte des einzelnen Patienten abhängen, ob der Patient bereits Opioide erhalten hat oder eher Opioid naive ist.
Klinische Outcomes lassen sich in Performance Outcomes, Clinician Reported Outcomes, Observer Reported Outcomes und Patient Reported Outcomes (PROs) unterteilen. Ein PRO ist jeder Bericht über den Gesundheitszustand, der direkt vom Patienten selbst kommt und nicht auf einer Interpretation durch eine andere Person beruht. Das Instrument, das ein PRO erheben soll, wird als „Patient Reported Outcome Measure“ (PROM) bezeichnet. Um eine patientenzentrierte Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, ist die Nutzung von PROMs im klinischen Alltag und in der klinischen Forschung unumgänglich, da durch deren Einsatz die Patientensicht z. B. zur Wirkung einer Intervention in standardisierter Weise quantifiziert werden kann.
Die „COnsensus-based Standards for the selection of health Measurement Instruments”-(COSMIN) Initiative stellt u.a. Instruktionen zur Beurteilung des Entwicklungsprozesses und der psychometrischen Eigenschaften von PROMS zur Verfügung. Um der Definition von PROs gerecht zu werden und zu ermöglichen, dass ein PROM auch tatsächlich die Sichtweise der Patienten widerspiegeln kann, ist die Inhaltsvalidität als das wichtigste Gütekriterium zu sehen. Ein PROM kann als inhaltsvalide bezeichnet werden, wenn es das zu messende PRO in all seinen Aspekten vollständig wiedergibt. Um dies zu gewährleisten ist das Miteinbeziehen der entsprechenden Zielpopulation bereits in den Entwicklungsprozess eines PROMs unabdingbar, da nur die Patient*innen Aussagen darüber treffen können, ob der Itempool eines PROMs in der Entwicklung das zu messende Konstrukt aus ihrer Sicht vollumfänglich und verständlich repräsentiert. Erst dann steht fest, ob das Outcome Measure auch wirklich „Patient Reported“ ist.
Auch die Konstrukte körperliche Funktionsfähigkeit (kF) und körperliche Aktivität (kA) lassen sich in Form von PROMs erheben. Während die Erfassung von kF die reine Fähigkeit bestimmter körperlicher Funktionen erfragt, wird durch die Erhebung von kA die tatsächliche Durchführung von Aktivitäten erfasst. PROMs zur Erfassung der kF eignen sich besonders gut bei akuten postoperativen Schmerzen, während PROMs zur Erfassung der kA überwiegend bei persistierenden Schmerzen genutzt werden.
Dieses Symposium soll zum einen die aktuellen Standards für die Entwicklung eines PROM anhand der COSMIN-Methodik präsentieren. Des Weiteren sollen die Schritte der Entwicklung eines PROMs zur Erfassung von kA bei Patient*innen mit chronischen Schmerzen dargestellt und diskutiert werden. Außerdem wird anhand der Analyse der durch eine Systematische Literatursuche identifizierten PROMs gezeigt, inwieweit die Möglichkeit einer validen Bestimmung der patientenberichteten postoperativen spezifischen kF nach Knie-TEP Operationen zum aktuellen Zeitpunkt gegeben ist. Die daraus resultierenden klinischen Implikationen zum Verständnis der Begriffe kF und kA sind für Klinik und Forschung gleichermaßen relevant.
Wie stellt sich die aktuelle schmerzmedizinische Versorgung im DRG-System 2020 dar? Welche
Weiterentwicklungen sind zu erwarten? Sind für den Herbst 2021 wieder Bettenreduktionen und
Stationsschließungen wegen Personalausfall durch COVID-Infektionen, Behandlungsbedarf von an
Covid erkrankten Patienten, Ressourcenumverteilungen mit Verteilungskämpfen zu erwarten?
Welche Konsequenzen hat die Umsetzung der Verordnung zur Festlegung von
Pflegepersonaluntergrenzen in pflegesensitiven Bereichen in Krankenhäusern (PpUGV) für die
stationäre Schmerzmedizin? Wie können die mit dem MDS konsentierten Kriterien von MD-Prüfungen
verlässlich und einheitlich angewendet werden? Kann die teilstationäre und stationäre
Schmerzversorgung im Rahmen der Landeskrankenhausplanung zukünftig eindeutig ausgewiesen
und sichergestellt werden? Diese und weitere aktuelle berufspolitische Fragen zur teil- und
vollstationären schmerzmedizinischen Versorgung werden mit den Teilnehmern diskutiert.
Wie hat sich die EBM-Reform 2020 auf die ambulante schmerzmedizinische Versorgung ausgewirkt?
Welche unterschiedlichen EBM-Regelungen wurden in den KV-Bereichen umgesetzt? Haben die
COVID-Sonderregelungen den Stellenwert der ambulanten Schmerzmedizin gestärkt? New Normal:
Welche schmerzmedizinischen Sonderregelungen bleiben nach der Corona-Krise? Die Kritik an der
neuen Heilmittel-Richtlinie reißt nicht ab: Welche Veränderungen in Bezug auf die Höchstmenge je
Verordnung, die Bemessung der Behandlungseinheiten und den langfristigen Heilmittelbedarf sind
notwendig und können erfolgreich umgesetzt werden? Welche neuen Entwicklungen gibt es bei der
Reform der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)? Digitalisierung in der Schmerzmedizin: Fluch oder
Segen? Wie ist der aktuelle Stand bei der Einführung einer spezialisierten ambulanten
schmerzmedizinischen Versorgung (SASV), im Sinne einer multimodalen Komplexbehandlung im
Team, in die Regelversorgung? Diese und weitere aktuelle berufspolitische Fragen zur ambulanten
schmerzmedizinischen Versorgung werden mit den Teilnehmern diskutiert.
Darf ich oder darf ich nicht? Fahrtauglichkeit bei Schmerzen und Schmerzmedikamenten
Die medikamentöse Behandlung von Schmerzen kann bedeuten, "den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben", da sowohl Schmerzen wie auch die zur Behandlung eingesetzten Analgetika eine Beeinträchtigung der Fahrtauglichkeit bewirken können. Dieser Workshop soll aus schmerzmedizinischer und arbeitsmedizinischer Sicht einen Überblick über den aktuellen Stand der rechtlichen und wissenschaftlichen Literatur geben, es werden Behandlungsalternativen ebenso wie Möglichkeiten zur Diagnostik und Beurteilung vorgestellt und diskutiert .
Bei diesem Thementisch wird zunächst kurz der derzeitige Stand der Dinge und Anwendungsmöglichkeiten zur non-invasiven (Transkutane Elektrische Nervenstimulation - TENS und elektrische Muskelstimulation - EMS) und invasiven Elektrostimulationstherapie (epidurale Rückenmarkstimulation und spinale Ganglion-Stimulation) bei Patienten mit chronischen Schmerzen vorgestellt und der Einsatz als alleinige oder zusätzliche Therapiemöglichkeit sowie Indikationen diskutiert.
Anschließend sollen die verschiedenen Aspekte der Elektrostimulationstherapie bei der Therapie chronischer Schmerzen mit allen Teilnehmern diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht werden.
Aufgrund des breit angelegten Themenbereiches richtet sich der Thementisch damit an Kliniker, die Anregungen für Alternativen/eine Optimierung in der Therapie chronischer Schmerzen bekommen möchten, Physio-/Ergotherapeuten und Psychologen, die einen umfassenderen Einblick in verfügbaren Therapiemethoden bekommen möchten und auch an Wissenschaftler, die sich näher mit dem Einfluss der oben genannten Prozeduren auf die Schmerzverarbeitung beschäftigen möchten.
Das seit März 2017 in Kraft getretene Cannabis-als-Medizin-Gesetz erlaubt unter bestimmten Voraussetzungen die Verordnung von cannabisbasierten Arzneimitteln (CBA) zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen. Bisherige Zwischenauswertungen der damit verbundenen Begleiterhebung durch die Bundesopiumstelle zeigen, dass ca. 70% aller Verordnungen zur Behandlung chronischer Schmerzen erfolgen mit überwiegend guten Behandlungsergebnissen. Hierzu kontrastieren die geringer ausgeprägten Behandlungsergebnisse aus vielen randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) und den daraus abgeleiteten Metaanalysen. In der Diskussion hierzu ist deutlich geworden, dass die hohe klinische und methodische Heterogenität der RCTs verbunden mit individuell sehr unterschiedlichen Effekten von CBA das hierarchische Konzept der Erkenntnisgewinnung in Frage stellen. Alternativ könnten hier zyklische Prozesse der Erkenntnisgewinnung sinnvoll sein, die neben RCTs auch Daten aus Kohortenstudien und qualitativen Studien berücksichtigen, wodurch ein vollständigeres Bild für den klinischen Alltag entstehen kann.
Matthias Karst stellt in seinem Vortrag Ergebnisse aus einer Studie mit einem Mixed-Methods-Design vor, in der Patienten, die CBA seit mindestens einem Jahr erhalten, überwiegend qualitativ zu ihren Erfahrungen mit dieser Medikation befragt wurden. Es zeigen sich auf mehreren Ebenen interessante Aspekte. Z.B. wird deutlich, dass die klinischen Effekte der CBA nicht nur oder hauptsächlich die Schmerzintensität adressieren, sondern vor allem im Bereich des Schmerzaffekts und der Schmerzinterferenz Wirkung zeigen. Der sozialmedizinische Rahmen wird von den Befragten kritisch beurteilt.
Inzwischen liegen in der Begleiterhebung der Bundesopiumstelle mehr als 10.000 Datensätze zu Schmerzpatienten vor, die im Rahmen des Cannabis-als-Medizin-Gesetzes ein CBA eingenommen haben. Peter Cremer-Schäffer stellt in seinem Vortrag den aktuellen Stand zu Wirksamkeit und Sicherheit der verordneten CBA in den unterschiedlichen Schmerzindikationen vor. Dabei können die Analyse von Subgruppen zu interessanten Ergebnissen führen.
Cannabidiol (CBD) ist in einigen Zubereitungen von CBA zusammen mit dem Tetrahydrocannabinol (THC) in einer relevanten Größenordnung enthalten. Da es nicht direkt mit den Cannabinoidrezeptoren interagiert, löst es auch nicht die typischen cannabimimetischen Effekte aus, sondern kann sogar einen Teil der psychotropen Effekte des THC mildern. Zusammen mit den ihm zugeschriebenen antiinflammatorischen und anxiolytischen Effekten hat CBD in den letzten Jahren vermehrt Aufmerksamkeit gewonnen. CBD wird nicht durch das Betäubungsmittelgesetz geregelt und kann deshalb nicht im Rahmen des Cannabis-als Medizin-Gesetzes verordnet werden. Winfried Häuser wird in seinem Vortrag anhand aktueller Daten zeigen, in welchen Anwendungsbereichen der Einsatz von CBD potentiell sinnvoll sein könnte und was bei der Anwendung zu beachten ist.
Kopfschmerzen, insbesondere Migräne, lassen sich heute in den meisten Fällen gut behandeln. Die Kombination aus wirksamer Akuttherapie, nicht-medikamentöser und falls notwendig auch medikamentöser Prophylaxe ermöglicht vielen Betroffenen ein Leben mit wenig oder zumindest weniger Einschränkungen durch die Kopfschmerzen. In den letzten Jahren sind auch neue Therapieoptionen hinzugekommen, insbesondere durch die CGRP(R)-Antikörper, und dies wird sich voraussichtlich mit den Gepanten und Ditanen weiter fortsetzen. Diese an sich guten Behandlungsmöglichkeiten kommen allerdings nicht immer beim Patienten an. Woran liegt das, und an welchen Stellen lässt sich etwas verbessern? Dieser Frage geht die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) mithilfe repräsentativer Umfragen in der Bevölkerung und bei Ärzten nach, sowie durch prospektive Datenerhebung innerhalb des Kopfschmerzregisters.
Mit der Initiative „Attacke - Gemeinsam gegen Kopfschmerzen“ will die DMKG die Kopfschmerzversorgung gezielt verbessern. Mit den Antworten auf die Fragen im Kopfschmerzquiz der Initiativen-Webseite (aktuell 73 Teilnehmer) und mittels einer Umfrage zur Versorgung von Kopfschmerzpatienten bei 70 spezialisierten Fachärzten und 150 APIs konnten Wissens- und Versorgungslücken analysiert werden. Sie bilden die Grundlage für weitere DMKG Aktivitäten im Bereich Fortbildung und Berufspolitik. Es werden die Ergebnisse der Auswertungen des Kopfschmerzquiz und der Umfragen vorgestellt und diskutiert.
2016 erfolgte eine repräsentative Befragung der deutschsprachigen Wohnbevölkerung in Deutschland ab 14 Jahren zum Thema „Kopfschmerz“. 2.510 Personen nahmen teil. Themenschwerpunkte waren a) Kopfschmerzcharakteristika (Diagnose, Frequenz, Krankheitsbeginn), b) kopfschmerzbedingte Beeinträchtigungen im Alltag, c) Inanspruchnahme ärztlicher Leistungen bei Kopfschmerz sowie d) medikamentöse und nichtmedikamentöse Behandlung von Kopfschmerzen [1].
Das Kopfschmerzregister der DMKG ist eine Web-Anwendung, in die Patienten bereits vor der ersten Vorstellung und vor jeder Wiedervorstellung Informationen über ihre Kopfschmerzerkrankung und den Verlauf eingeben. Diese werden vom Arzt als Grundlage für das Patientengespräch genutzt, bestätigt und ergänzt. Auf diese Weise entsteht eine Datenbank mit Quer- und Längsschnittdaten über die Kopfschmerzbehandlung in Deutschland, die für wissenschaftliche Zwecke genutzt werden kann. Außerdem stellt das Register eine aktive Unterstützung für den Arzt bei der strukturierten Anamnese und Behandlung dar. Das Register wird durch die DMKG-App (elektronischer Kopfschmerzkalender) ergänzt [2].
Neuropathische Schmerzen gelten, obwohl diese keinesfalls selten sind, als therapeutische Herausforderung [15]. 20% der Patienten, die ein schmerztherapeutische Spezialeinrichtung aufsuchen, sind nicht ausreichend therapiert.
Nicht nur die Einschränkung der Lebensqualität der Patienten ist groß, auch die Belastung des Gesundheitssystems ist erheblich [2, 5, 17].
Große Medikamentenstudien zeigen eine Number-Needed-to-Treat zwischen 4 und 10, um eine Schmerzreduktion von 50% zu erreichen [6]. Daher ist der erste Versuch einer medikamentösen Behandlung häufig nicht erfolgreich. Medikamentenkombinationen [3] und seltener genutzte Substanzen sind erforderlich.
Studien, welche die medikamentöse Versorgung von Patienten mit neuropathischen Schmerzen in Hausarztpraxen erfassen, zeigen, dass nur ein kleiner Teil der Patienten Kalziumkanalmodulatoren und Antidepressiva erhalten, obwohl diese in erster Linie empfohlen werden [10, 17]
Diese werden zwar in der Regel, wie empfohlen, als erstes eingesetzt [9], die Therapie wird jedoch in vielen Fällen nicht beibehalten.
Betrachtet man beispielhaft die postherpetische Neuralgie, so wird jedoch auch in über der Hälfte der Fälle mit einer Zweitlinientherapie begonnen [5]. Häufig sind bis zum Erreichen einer adäquaten Therapie mehrere Substanzwechsel notwendig [9]. Nicht nur ein Ausbleiben des Therapieerfolgs sowie auch nicht tolerable Nebenwirkungen spielen hier eine Rolle.
Betrachtet man diese Zahlen, so wird deutlich, dass auch Medikamente, welche für die Zweit- und Drittlinientherapie empfohlen werden, im klinischen Alltag einen großen Stellenwert einnehmen.
Doch welche Optionen jenseits der Erstlinientherapie stehen zur Verfügung? Welche Substanz mit schwächerer Empfehlung ist für welchen Patienten geeignet? Wann sollte der Schritt des Off-Label-Use erwogen werden?
Diese Fragen sollen diesem Symposium thematisiert werden. Ein besonderer Fokus soll dabei auch auf lokalen Therapieoptionen liegen.
Viszerale und urogenitale Schmerzen, vor allem chronische Unterleibsschmerzen, sind, trotz hoher Prävalenz und klinischer Relevanz, im Vergleich zu somatischen Schmerzen weit weniger gut erforscht und oft eine klinische Herausforderung. Zwischen Symptombeginn und Diagnose liegen oft Jahre, das Schmerzmanagement ist komplex und obwohl, oder vielleicht auch gerade weil sie in der Schnittmenge vieler Fachrichtungen liegen, bilden sie eher wissenschaftliche Randthemen.
In diesem Symposium in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Viszeraler Schmerz der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. sollen klinische Relevanz und Besonderheiten chronischer viszeraler und urogenitaler Schmerzen, die Bedeutung psychosozialer Faktoren für Pathophysiologie und Therapie sowie deren Erfassung in klinischen Studien vorgestellt und diskutiert werden.
Endometriose ist in diesem Kontext ein besonders interessantes und wichtiges Beispiel für das Zusammenspiel somatischer und viszeraler Schmerzen. Auch illustriert dieses Krankheitsbild sehr nachdrücklich, wie es über die eigentliche, bereits sehr diverse Schmerzsymptomatik hinaus zu einer starken Einschränkung der Lebensqualität und Funktionalität und psychischen Belastung kommt.
Trotzdem erfasst der Großteil an klinischen Studien hauptsächlich die (Spontan )Schmerzintensität. Für ein ganzheitlicheres Bild, von Symptomerfassung, über Risikostratifizierung bis hin zum Behandlungserfolg, ist die Anwendung standardisierter und validierter Fragebögen hilfreich, die auch andere Faktoren im Sinne des biopsychozialen Schmerzmodells, wie Lebensqualität, psychologische, kognitive und funktionelle Faktoren durch sogenannte Patient reported outcome measures (PROMs) erfassen.
Psychosoziale Faktoren spielen bei verschiedenen durch viszerale und/oder urogenitale Schmerzen charakterisierte Krankheitsbilder eine wichtige Rolle. An der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung widmen sich Studien mit diversen wissenschaftlichen Ansätzen der Analyse zugrunder liegenden Mechanismen. Anhand viszeraler Schmerzen und dem Krankheitsbild des Reizdarmsyndroms soll hier ein Überblick über interdisziplinäre Ansätze zu den Effekten von akutem und chronischem Stress, Emotionsregulation und kognitiven Faktoren auf die Funktionen der Gehirn-Darm-Achse gegeben werden.
Durch die Betrachtung aus verschiedenen Perspektiven kann dieses Symposium einen Einblick in aktuelle Erkenntnisse aus Klinik und Forschung rund um das Thema chronischer Unterbauchschmerz geben. Es soll aufzeigen und kritisch diskutieren, wo dringender Handlungsbedarf besteht und was trotz deutlicher Relevanz oft übersehen wird. Mögliche Lösungsansätze und interdisziplinäre methodische Konzepte für Forschung und multimodale Therapie werden vorgestellt. Ziel ist es, im interdisziplinären Diskurs das Potential, das in dieser „Schnittmenge“ steckt, auszuschöpfen und die Relevanz erneut zu unterstreichen.
Schmerzen treten als Symptom im Zusammenhang mit einer SARS-CoV-2-Infektion und insbesondere bei schweren COVID-19-Verläufen auf. Neben unspezifischen Beschwerden wie Halsschmerzen und Körperschmerzen wurden auch parainfektiöse Schmerzsyndrome wie Kopfschmerzen, Myalgie oder neuropathische Schmerzen ebenfalls im Rahmen der akuten Infektion berichtet. Letztere scheinen mit einer Autoimmunreaktion oder einer Affektion des peripheren neuromuskulären Systems oder des Zentralnervensystems aufgrund der Virusinfektion assoziiert zu sein. Darüber hinaus können chronische Schmerzen eine Komplikation der Behandlung auf der Intensivstation (z. B. Muskelschwäche in Folge der intensivmedizinischen Behandlung) oder von Sekundärerkrankungen im Zusammenhang mit der SARS-CoV-2-Infektion stehen, zu nennen sind dabei insbesondere Guillain-Barré-Syndrom, Polyneuritis, Critical-Illness-Polyneuropathie oder zentraler Schmerz nach zerebrovaskulären Ereignissen. Daten zu langanhaltenden schmerzhaften Symptomen nach klinisch manifestem COVID-19 und deren Folgen sind rar. Des Weiteren können bereits bestehende chronische Schmerzen durch eine eingeschränkte medizinische Versorgung und die psychische Belastung durch die COVID-19-Pandemie verschlimmert werden. Bemerkenswerterweise deuten Daten aus der frühen Phase des ersten Lockdowns aber auch darauf hin, dass die akute Bedrohung einer potenziell lebensgefährlichen Pandemie vom chronischen Schmerzzustand ablenken und so eine Verbesserung bewirken kann.
Nach den aktuellen Leitlinien der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft gelten psychologische Verfahren, die der Verhaltenstherapie entstammen, als evidenzbasiert und als hoch effektiv in der Behandlung primärer Kopfschmerzen. Darunter fallen sowohl die Migräne als auch der Kopfschmerz vom Spannungstyp. Psychologische Verfahren sind wirksam und können unter bestimmten Voraussetzungen sogar als Alternative zur medikamentösen Therapie eingesetzt werden. Neben Beratung, Entspannungsverfahren, operanten und kognitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlungsansätzen im eigentlichen Sinne hat sich in den letzten Jahren zunehmend die Biofeedback-Therapie als verhaltenstherapeutische Maßnahme zur Behandlung von Kopfschmerzen und Migräne etabliert. Aus umfangreichen Cochrane-Studien und aktuellen Metaanalysen geht hervor, dass diese Therapieverfahren beispielsweise bei der Migräne ähnlich effektiv sind wie eine medikamentöse Prophylaxe. Das Prinzip dieser Behandlung ist einfach: Grundsätzlich können alle autonom oder zentral ablaufenden Körperfunktionen über Biofeedback beeinflusst werden. Sie müssen nur bewusst wahrgenommen werden. Dadurch lassen sich diese Funktionen willentlich in die gewünschte Richtung beeinflussen. Dies gilt in besonderem Maße auch für die Behandlung von Kopfschmerzen und Migräne. So kann mit unspezifischer Wirkung zumindest eine autonome Ruhigstellung erreicht werden, die ihrerseits die Wahrscheinlichkeit beispielsweise für einen Migräneanfall reduziert. Aber auch spezifischer wirkende Verfahren können bei der Behandlung von Kopfschmerzen eingesetzt werden, so beispielsweise ein Ansatz zum Aufbau von Habituationseffekten, der direkt in den Pathomechanismus eingreift.
Im Workshop werden in einem kurzen Vortrag zunächst die Grundlagen der Biofeedbacktherapie vorgestellt. Es folgen Fallbeispiele bei der Anwendung im Bereich chronischer Schmerzzustände, hier speziell bei der Migräne und beim Kopfschmerz vom Spannungstyp. Abgerundet wird das Seminar mit praktischen Übungen der Teilnehmer an verschiedenen, zur Verfügung gestellten Biofeedbackgeräten. Diese „Gerätekunde“ bezieht auch aktuelle Applikationen von Smartphones mit ein. Dabei werden Fallstricke bei der Anwendung der Geräte und bei der Behandlung ausführlich erläutert. Außerdem wird auf abrechnungstechnische Besonderheiten dieser Behandlungsmethode und auf mögliche Kontraindikationen eingegangen.
Wegen des gerätetechnischen Aufwands und der angebotenen Möglichkeit, dass alle Teilnehmer an Geräten üben sollen, sind zwei Kursleiter notwendig. Dies hat sich in früheren Veranstaltungen sehr bewährt.
Der Workshop ist gedacht für ärztliche und psychologische Schmerztherapeuten und Physiotherapeuten speziell im Bereich der Kopfschmerztherapie.
Interdisziplinäre Schmerztherapie basiert auf einer integrierten Zusammenarbeit in Diagnostik und Therapie mit Patient*innen, die unter chronischen Schmerzen leiden. Dabei kann integrierte Teamarbeit über die üblichen Teambesprechungen und Entscheidungen hinaus auch in die direkte Gruppenarbeit münden. Insbesondere in der engen Zusammenarbeit der aktiv-übenden Professionen Physiotherapie und Psychotherapie können erfahrene Hürden im Alltag (sprachlich, interaktions-bezogen, gesellschaftlich etc.) überwunden werden.
Ziel dieses Workshops ist es, eine integrative Form der Gruppendurchführung unter Beteiligung der Disziplinen (Medizin, Physiotherapie, Psychotherapie) anhand verschiedener Anwendungsbereiche vorzustellen. Der Workshop soll dazu ermutigen und anregen, Herausforderungen im therapeutischen Alltag spielerisch und kreativ zu begegnen.
Wenn Sprache nicht ausreicht: Schmerzpsychotherapie mit Migrantinnen und Migranten/Schmerzbewältigung für Frauen mit chronischen Bauch- und Beckenbeschwerden
Menschen mit Migrationshintergrund weisen eine erhöhte Prävalenz chronischer Schmerzen auf. Gleichzeitig erschweren häufig sprachliche und kulturelle Unterschiede die Kommunikation zwischen Betroffenen und Behandlungsteam. Wie kann interdisziplinäre, multimodale Schmerztherapie trotzdem gelingen? Eine multikulturelle Schmerzbewältigungsgruppe wird vorgestellt und mit Videoaufnahmen illustriert.
Frauen mit chronischen (Unter-)bauch- und Beckenschmerzen leiden oft unter Beeinträchtigungen im körperlichen, sozialen, psychischen und sexuellen Bereich. Trotz der weiten Verbreitung sind viele Symptome tabuisiert und es existieren (noch) zu wenig Behandlungsangebote. Anhand einer interdisziplinären Bauchschmerz-Bewältigungsgruppe soll eine spezifische Therapieform präsentiert werden.
Wenn Education erlebt wird:
PAIN2020 (Innovationsfond 01NVF17049) konzipierte u. a. eine ambulante Gruppentherapie für Patient*innen mit Schmerzen und am Beginn der Chronifizierung. Primäre Zielstellungen entsprechend der NVL Kreuzschmerz (2017) sind die Vermittlung eines biopsychosozialen Krankheitsmodells sowie die Schulung in der eigenverantwortlichen Anwendung schmerzreduzierender, biopsychosozialer Strategien.
Gerade die Vermittlung eines komplexen Krankheitsmodells über verschiedene Disziplinen gestaltet sich häufig im Alltag schwierig. Durch eine enge Verzahnung psychologischer und physiotherapeutischer Elemente sollen Erleben und Verständnis gefördert werden. Der Aufbau der Gruppenstunde wird vorgestellt und die konkrete Umsetzung mit Videomaterial verdeutlicht. Erste Erfahrungen aus den Gruppen sowie Rückmeldungen sowohl der Therapeut*innen als auch der Patient*innen zu diesem Vorgehen werden in den Vortrag einfließen.
Gerne möchten wir in dem neuen Format des Thementisches mit Ihnen den Stellenwert integrativer Schmerztherapieverfahren diskutieren. In vielen Kliniken und Praxen haben naturheilkundliche Verfahren und weitere integrative/komplementäre Therapieformen Eingang gefunden.
Im Jahr 2020 formierte sich innerhalb der Deutschen Schmerzgesellschaft im Kontext dieser Entwicklung der Arbeitskreis Komplementäre/IIntegrative Schmerztherapie. Der erste Schritt war eine Erhebung über den Einsatz dieser Verfahren.
Patientenseitig wird die komplementäre Therapie intensiv nachgefragt. Umfragen zufolge (z.B. Allensbach-Studie 2010) verwenden mehr als zwei Drittel der Bevölkerung Naturheilmittel. Auch bei Ärzten/Ärztinnen und weiteren Behandlern/Behandlerinnen steigt das Interesse an diesen Therapieformen und somit an fundierten Informationen.
Der Arbeitskreis hat sich u.a. zum Ziel gesetzt, die Verfahren einer breiteren Bekanntheit zuzuführen, ihre Evidenz aufzuzeigen und als Therapien zu etablieren. In einem weiteren Schritt möchten wir über Qualitätskriterien diskutieren.
Gerade in der Schmerztherapie, die sich früh zu einer breit aufgestellten Erklärung des Schmerzes auf der Basis des bio-psycho-sozialen Modells bekannte, können integrative/komplementäre Verfahren stark wirksame additive therapeutische Ansätze zu den bestehenden Therapien darstellen. In anderen Bereichen wie der Onkologie gibt es bereits eine S3 Leitlinie zu komplementären Verfahren. Auch in der Schmerzmedizin finden sich bereits Kapitel zu diesen Verfahren zu verschiedenen Krankheitsbildern. Im ersten Teil des Thementischs möchten wir die Begrifflichkeiten erörtern und Beispiele o.g. Verfahren und die Studienlage vorstellen. Um herauszufinden, welche Methoden/Maßnahmen/Therapeutika Mitglieder der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. bislang einsetzen, haben wir eine Bestandsaufnahme durchgeführt, deren Ergebnisse wir darlegen.
Im zweiten Teil gehen wir explizit auf die evidenzbasierte Naturheilkunde ein. Die Naturheilkunde hat ihre Wurzeln in der Erfahrungsheilkunde. In den letzten Jahren hat sich enorm viel in der Erforschung naturheilkundlicher Therapieansätze getan. Übersichtsarbeiten und Metaanalysen haben dazu geführt, dass viele naturheilkundliche Methoden im klinischen Alltag, aber auch zunehmend in den Leitlinien zu verschiedensten Erkrankungen zu finden sind. Wir möchten einen Überblick über den Stand der aktuellen Forschung naturheilkundlicher Verfahren und ihrer Evidenz geben.
Aus unserer Sicht sind integrative/komplementäre Methoden vielerorts bereits Teil der Schmerztherapie.
Wir wünschen uns einen Austausch über den aktuellen Stand, Probleme und über Entwicklungspotentiale.
Vielen Abläufen im Gesundheitswesen fehlt noch eine ausreichende Patientenorientierung. Die Patientenvertretung im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) hat ein solches Defizit für das Akutschmerzmanagement thematisiert. Der aktuelle G-BA Beschluss ist aus Patientensicht ein wichtiger Schritt zu einer Verbesserung der Schmerztherapie in Kliniken und Praxen. Die definierte Vorgabe, ein Konzept zum Akutschmerzmanagement vorzuhalten und umzusetzen, stellt als Leitungsaufgabe eine Herausforderung für die einrichtungsinterne Kommunikation dar. So soll das in jeder Einrichtung zu entwickelnde und umzusetzende schriftliche Konzept mit allen an der Versorgung beteiligten Professionen abgestimmt werden. Als flankierende Maßnahme soll ein datengestütztes Qualitätssicherungsverfahren entwickelt werden. Die Relevanz für das Patientenoutcome und die verstärkte Aufmerksamkeit für dieses Querschnittsthema sind gute Gründe, das Vorgehen in der eigenen Einrichtung zu überprüfen und anzupassen.
Im zweiten Vortrag werden einige Elemente des Konzepts thematisiert. Welche Massnahmen haben sich in Studien als erfolgreich erwiesen, um das Patientenoutcome zu verbessern, welche Variablen sind aus Patientensicht relevant und verbessern die Patientenzufriedenheit. Beginnend mit einer adäquaten Information und Aufklärung zeigen Studien positive Effekte durch das Einbinden der Patienten in Entscheidungsprozesse. Eine regelmässige Erfassung nicht nur von Schmerzscores, sondern auch von eingriffsspezifischer physischer und psychischer funktioneller Beeinträchtigung sowie Nebenwirkungen der Therapie (patient-reported outcome) werden zukünftig Standard sein. Erforderliche Prozesse und Strukturen, ein abteilungsübergreifendes von allen beteiligten Professionen erarbeitetes schriftliches Schmerzkonzept, Festlegung der Zuständigkeiten und Vorhalten und Benennen von qualifiziertem Personal sind Aufgaben, denen wir uns jetzt stellen müssen.
In den Niederlanden werde seit 2003 Qualitätsindikatoren zur perioperativen und Tumorschmerztherapie erfasst. Die Erhebung ist in allen Krankenhäusern obligatorisch und die Daten werden national vom “Health Care Inspectorate” gesammelt. Die Ergebnisse sind öffentlich zugängig, allerdings nicht wirklich verlässlich, da jeder bestrebt ist, sein Krankenhaus gut darzustellen. Ein Beispiel für einen Qualitätsindikator, der sich dann als problematisch erwies: Anteil der Patienten mit Schmerzscore >7 innerhalb der ersten 72 Std nach OP. So wurden diverse Tricks und Methoden entwickelt, wie man Schmerzscores am besten bestimmt, um möglichst niedrige Werte zu erzielen. Schnell wurde darum klar, dass die Schmerzevaluation in allen Kliniken einheitlich erfolgen muss. Jedoch finden sehr stringente Vorgaben nicht immer Akzeptanz im klinischen Alltag. Eine regelmässige Überprüfung und kontinuierliche Weiterentwicklung der Qualitätsindikatoren innerhalb eines interdisziplinären Komitees wurde in den Niederlanden etabliert.
Ausgehend von Engels biopsychosozialem Modell von Erkrankungen (illness) wird Schmerz als ein solch bedingtes Phänomen verstanden. Engels Grundansatz sagt, dass sich kleinere Einheiten zu größeren Systemen zusammenfügten, die immer weitere, komplexere Systeme (biologische Mechanismen, psychische Prozesse und soziale Kontexte) bilden. Um Schmerzen zu verstehen, bedarf es daher übergreifender Forschung, ausgehend von einzelnen Systemen, aber immer auch in Berücksichtigung von deren Interaktion in Bezug auf darauf aufbauende Systemkomplexe. Ziel des Symposiums ist eine solche integrative Sicht auf Schmerzerleben, das sich therapeutisch anwenden lässt.
In Untersuchungen zu zerebralen Prozesse von Nozizeption, Schmerzwahrnehmung und der körpereigenen Schmerzmodulation zeigte sich, dass nozizeptive Reize kein singuläres Gehirnzentrum aktivieren, sondern dass eine schmerzhafte Stimulation zur Aktivierung eines ausgedehnten Netzwerkes von kortikalen und subkortikalen Strukturen führt, welches substantiellen kontextabhängigen Modulationen unterliegt und deren Bestandteile als wichtige Knotenpunkte eines dynamischen neuronalen Netzwerkes verstanden werden. Einzelne Areale innerhalb dieses Netzwerkes tragen zu unterschiedlichen Aspekten der Schmerzempfindung bei. Demgegenüber zeigen Studien in Bezug auf chronisches Schmerzerleben, dass dieses durch eine distinkte zentrale Repräsentation gekennzeichnet ist, welches (wenn auch überlappend) von der typischen bekannten „Schmerzmatrix“ abweicht. Mit anhaltender Schmerzdauer ist die individuelle Schmerzintensität weniger in sensorischen, zunehmend in Arealen des medialen Schmerzsystems repräsentiert.
Diese Ergebnisse spiegeln sich auch in den Schilderungen von Patienten zu chronischem Schmerzerleben wider: Im Rahmen von Fokusgruppenerhebungen (n=46, Patienten einer schmerztherapeutischen Einrichtung) wurden Patienten befragt, wie sie unterschiedliche Schmerzzustände charakterisieren würden. In der Exploration zeigte sich, dass dieses Erleben durch biopsychosoziale Aspekte beschrieben und im Wesentlichen distinkt in Bezug auf zunehmendes Schmerzerleben unterschieden wird. Insbesondere Aspekte emotionaler Verarbeitung, des Beeinträchtigungserlebens sowie des Erlebens von Kontrolle und Autonomie waren maßgeblich für die Beschreibung von chronischem Schmerzerleben und gingen über eine reine Beschreibung von Schmerzintensität hinaus.
Dabei spielten auch soziale Aspekte eine wesentliche Rolle. Aus wissenschaftlicher Sicht wird der Begriff „sozialer Kontext“ in der Schmerzforschung eher weitgefasst und schließt sehr unterschiedliche Konstrukte (z.B. „soziale Unterstützung“) und Theorien (z.B. operantes Modell) ein. Der Einfluss von Reaktionen des Umfeldes auf Schmerzerleben ist jedoch unstrittig, sei es in der (unbewussten) Entscheidung, ob Menschen Schmerzen eher verbal oder nonverbal äußern oder inwieweit der Kontext die Beurteilung von Schmerzen mitbestimmt.
Skalen zur Erfassung der Schmerzintensität sind in der Forschung und im klinischen Setting allgegenwärtig. Ihre häufige Verwendung wird durch eine einfache Anwendung sowie das scheinbar intuitive Verständnis durch Patienten (bzw. Probanden in experimentellen Studien) befördert. Nichtdestotrotz steht ihr Einsatz seit längerem in der Kritik (1,2). Alternativen gibt es allerdings derzeit keine. In diesem Workshop werden neue Erkenntnisse zur Schmerzerfassung und den gängigen Erfassungsinstrumenten im Kontext aktueller Befunde diskutiert und Ausblick auf Forschungsbedarf und klinischen Einsatz gegeben.
Der erste Beitrag beschäftigt sich mit der Darstellung und der Erfassung von Schmerzen bei akuten postoperativen Schmerzen. In zwei ganz aktuellen Studien konnten wir zeigen, dass zwar die Schmerzintensität der am häufigsten erfasste Schmerzparameter bei Patienten nach Operationen ist, das Konstrukt aber unzureichend, sehr heterogen oder z.T. gar nicht beschrieben wird (3,4). Darüber hinaus bleibt oft nicht nur unklar, welche Art des Schmerzes (Ruheschmerz, Schmerz bei Bewegung) erfasst wurde, sondern auch, worauf sich die Schmerzbeurteilung beziehen soll. Ergebnisse zur Anwendung verschiedenster Instrumente zur Schmerzerfassung nach Operationen und deren psychometrischer Eigenschaften zeigen weitere Probleme auf.
Im zweiten Beitrag geht es um Herausforderungen der Schmerzerfassung im experimentellen Setting. Daten unserer Arbeitsgruppe zeigen z.B., dass das individuelle Verständnis der Skalenanker einen systematischen Effekt auf die Schmerzeinschätzung hat. Interessant ist, dass sich Patienten mit chronischem Schmerz und gesunden Kontrollprobanden in ihrer Interpretation von Skalenan-kern nicht unterscheiden. Allerdings zeigen qualitative Daten zum individuellen Verständnis der Skalenanker eine hohe Variabilität der mit den Ankern assoziierten Empfindungen (z.B. Assoziationen mit verschiedensten physischen Schmerzerfahrungen) sowie ineinander übergehende Ska-lenanker. Diese Daten unterstreichen die starke individuelle Variabilität, die bei der Verwendung solcher Skalen berücksichtigt werden sollte.
Ein Kritikpunkt an bestehenden Schmerzintensitätsskalen ist die fehlende Inhaltsvalidität, die si-cherstellt, dass ein Messinstrument das zu messende Konstrukt vollumfänglich abbildet. Dafür ist die Perspektive von Patienten bereits zu Beginn des Entwicklungsprozesses maßgeblich gefordert. Im Rahmen von EVaSIMST (DFG-Förderung) wird ein Messinstrument zur Erfassung von Schmerz entwickelt, dass das biopsychosoziale Modell berücksichtigt und damit der Individualität des Schmerzerlebens bei Patienten mit chronischen Schmerzen gerecht wird. Im Rahmen von Fokus-gruppen wurde ein konzeptuelles Rahmenmodell zum Verständnis von Schmerzerleben aus Sicht von Patienten mit chronischen Schmerzen entwickelt, das tatsächlich biopsychosoziale Aspekte umfasst; es wird ein Messinstrument vorbereitet, das in der Zielpopulation weiter evaluiert wird.
In dem Workshop werden der aktuelle Stand der KEDOQ-Schmerz-Datenbasis, Erfahrungen der Anwender und der Nutzen für die qualitätssichernde und methodische Weiterentwicklung dargestellt.
Über 22.000 Patienten in ambulanten, tagesklinischen und stationären Spezialisierten Schmerztherapeutischen Einrichtungen konnten durch den KEDOQ-Schmerz-Kerndatensatz beschrieben werden. Hierfür werden bei Behandlungsbeginn der Deutsche Schmerzfragebogen durch die Patienten sowie Behandlungsanlass, Schmerzlokalisation, Diagnosen, Chronifizierungsstadium und bisherige Medikation durch die Behandler dokumentiert. Im Verlauf werden die durchgeführten diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen in der Einrichtung und das Behandlungsergebnis beim Patienten mit Verlaufsfragebögen erfasst.
Dokumentationsinhalte und die jeweils vorgesehenen Zeitpunkte wurden für ambulante, teilstationäre und stationäre Einrichtungen stimmig definiert: in (teil-) stationären Einrichtungen wird der Abschluss des eigenen Therapieabschnitts festgehalten, bevor die Nachbefragung nach 3-6 Monaten erfolgt. Ambulante Einrichtungen beschreiben ihre Versorgung in 3-6 Monatsschritten. Die –möglichst - zuverlässige Dokumentation bei –möglichst- allen Patienten verlangt die Gestaltung der Abläufe und Verantwortlichkeiten im Alltag. Dann können die Daten auch die Schmerzmedizin in der eigenen Einrichtung – gut beschreiben.
Die Digitalisierung schreitet voran und internetbasierte Therapieverfahren werden von GKVen schon lange übernommen. Seit 2020 besteht mit den DiGA die Möglichkeit der „App auf Rezept“ und auch dieser Markt entwickelt sich rasant. Es fehlt den Verordnern und Anwendern allerdings noch oft der Überblick über das Angebot und auch die Möglichkeit, einzuschätzen, welche Angebote sinnvoll und wirksam sind.
Der Workshop soll Grundwissen lagen über Ehealth, Telemedizin und digitale Gesundheitsanwendungen vermitteln, einen Überblick über verfügbare sinnvolle Anwendungen geben und konkrete Tipps für das praktische Vorgehen aufzeigen.
Schmerzbezogene Ängste erhöhen den Leidensdruck und die Beeinträchtigung durch Kopfschmerz. Sie stellen einen Risikofaktor für Übergebrauch, Chronifizierung und zusätzliche psychische Belastung dar. Sie können in unterschiedlicher Form auftreten, häufig finden sich auch Zusammenhänge mit Angst vor Stigmatisierung und Scham. Der Workshop geht darauf ein, wie sich schmerzbezogene Ängste auf den Krankheitsverlauf auswirken und beleuchtet Zusammenhänge mit anderen wichtigen psychischen Wirkfaktoren. Es wird darauf eingegangen, wie Behandler Ängste in der Anamnese erfragen, wann psychotherapeutische Behandlung sinnvoll ist und wie Ängste in derTherapie angegangen werden.