Nach einem Gestationsdiabetes mellitus (GDM) haben Frauen ein deutlich erhöhtes Risiko, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln, nach heutiger Erkenntnis ca. 35-50% innerhalb von 10 Jahren. Daher ist eine regelmäßige Nachsorge mit einem 75-g oGTT alle 1-3 Jahre erforderlich – es nehmen aber weniger als die Hälfte der betroffenen Frauen daran teil. Dachte man bislang, die rechtzeitige Diabetesdiagnose nach GDM sei das Hauptbestreben ärztlicher Nachsorge, so wissen wir heute, dass das Aufdecken einer gestörten Glukosetoleranz (IGT) uns die Chance bietet, durch eine angeleitete Lebensstilintervention die Konversion in einen Diabetes effektiv zu verhindern. Welche Frauen besonders hohe Risiken für eine Diabetesentwicklung haben, wie wir mehr Frauen nach GDM zur Nachsorge-Teilnahme bewegen können und ob zeitgemäße Kommunikation über Apps dabei unterstützen können, das sind Themen des Symposium. Dabei darf nicht vergessen werden, dass Frauen nach GDM noch weitere Kinder bekommen können (und wollen). So gehen wir auch der Frage nach, wie groß das GDM-Wiederholungsrisiko ist und mit welchen Maßnahmen wir dieses Risiko abmildern können.
Zirkadiane Uhren finden sich in allen Geweben und Zellen unseres Körpers. Sie steuern Physiologie und Verhalten im 24h-Takt über transkriptionelle Programme. Veränderungen in zirkadianen Rhythmen – z.B. bei Schichtarbeit oder Schlafstörungen – begünstigen das Risiko für eine ganze Reihe von insbesondere metabolischen Erkrankungen.
In diesem Symposium berichten wir über neue Erkenntnisse aus dem Bereich der Chronobiologie und Schlafforschung bei Versuchstieren und beim Menschen. Prof. Schmid (Lübeck) stellt seine neuen Versuche zum Einfluss des Schlaf-Wach-Rhythmus auf metabolische Parameter beim Menschen vor. Prof. Ramich (Potsdam) wird anschließend den Einfluss der Nahrungsaufnahme als wichtigem Zeitsignal für zirkadiane Rhythmen und damit verbundene Stoffwechslewege beim Menschen erläutern. Abgerundet wird das Symposium durch zwei grundlagenwissenschaftliche Referate von Prof. Uhlenhaut (München) und Prof. Oster (Lübeck). Prof. Uhlenhaut wird ihre vielbeachteten Arbeiten zur Rolle zirkadianer Uhren in der Muskulatur auf Energiestoffwechsel und -homöostase vorstellen. Anschließend wird Prof. Oster das zirkadiane Uhrensystem aus Netzwerkperspektive erläutern und neue Studien zur Kommunikation innerhalb dieses Netzwerks und dessen Bedeutung für den Energiestoffwechsel und verschiedenen metabolischen Bedingungen referieren.
Zum Zeitpunkt der klinischen Manifestation des Diabetes mellitus Typ 1 ist der Verlust der Betazellmasse bereits weit fortgeschritten, weshalb die frühzeitige Erkennung der Krankheit vor der klinischen Manifestation für die Möglichkeit einer effektiven kausalen Therapie essentiell ist. Angesichts der steigenden Prävalenz des Diabetes mellitus Typ 1 sind Präventionsstrategien zur Vermeidung der Erkrankung Gegenstand intensiver Fortschungsbemühungen. In diesem Symposium werden Ihnen neue Strategien des Typ-1 Diabetes präsentiert. Zum einen werden Risikomarker zur Identifikation von Personen vorgestellt, die ein hohes Risiko für die Entwicklung eines Diabetes mellitus Typ 1 haben. Zum anderen werden vielversprechende innovative therapeutische Optionen zur Prävention des Typ-1 Diabetes diskutiert.
AG Diabetes und Nervensystem der DDG
Die Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Nervensystem (AGDN) der DDG richtet beim diesjährigen Diabetes Kongress wie in den vergangenen Jahren ein Symposium mit der Überschrift "Diabetische Neuropathie multidisziplinär: Aktuelle Fragen aus der Praxis" aus. Etwa jeder dritte Mensch mit Diabetes ist von der distalen sensomotorischen Polyneuropathie (DSPN) betroffen, die unter Ausbildung von einerseits teils quälenden neuropathischen Schmerzen und andererseits schmerzlosen Fußläsionen mit erheblicher Einschränkung der Lebensqualität einhergeht. Trotz ihrer klinischen Relevanz bleibt die DSPN nach wie vor unterdiagnostiziert und -therapiert. Um dem multidisziplinären Aspekt der DSPN Rechnung zu tragen, werden praxisrelevante Themen von diabetologischer, neurologischer und schmerztherapeutischer Seite diskutiert. Nicht jede Neuropathie bei Diabetes ist eine diabetische Neuropathie, so dass in der Praxis häufig an andere wichtige Ursachen wie Vitamin B12-Mangel, monoklonale Gammopathie oder vaskuläre Ursachen zu denken ist (Prof. K. Reiners, Erkelenz). Neben Analgetika können Nahrungsergänzungsmittel bzw. Vitamine wie alpha-Liponsäure oder Benfotiamin bei diabetischer Polyneuropathie eingesetzt werden. Von klinischem Interesse ist daher die Evidenzlage für diese Substanzen im Vergleich zu Antidepressiva und Antikonvulsiva (Prof. N. Papanas, Alexandroupolis, Griechenland). In den USA gab es in den letzten Jahren einen starken Anstieg der Zahl von Drogenabhängigen und Todesfällen im Zusammenhang mit dem Missbrauch von Opioiden. Aus der Opioid-Krise in den USA ergeben sich Konsequenzen für die therapeutische Praxis bei neuropathischen Schmerzen in Deutschland (Prof. C. Maier, Bochum). Abgerundet wird das Symposium mit interessanten Kasuistiken zu diabetischen Neuropathien aus der Praxis (PD Dr. A. Stirban, Fürth).
Symposium des DZD
In der Praxis ist schon lange bekannt, dass ein Diabetes mellitus nicht bei alle Patientinnen und Patienten gleich verläuft. Nun bestätigen auch aktuelle Forschungsergebnisse, dass Patientinnen und Patienten mit Typ 1 oder Typ 2 Diabetes und auch Patientinnen und Patienten mit Prädiabetes als Vorstufe zum Typ 2 Diabetes keine homogenen Gruppen darstellen. Die unterschiedlichen Patientengruppen unterscheiden sich in ihrem Risiko für Folgeerkrankungen sehr deutlich. Unterschiedliche Ausprägungen von Insulinresistenz, -sensitivität, Insulinsekretionsleistung und weiterer physiologischer Parameter definieren die sehr heterogenen Subgruppen mit deutlich unterschiedlicher Prognose.
In diesem Symposium geben führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen Einblick in die weitergehende Charakterisierung der unterschiedlichen Subgruppen. Außerdem werden neueste Erkenntnisse zu möglichen Mechanismen vorgestellt, welche den Unterschieden zugrunde liegen. Die Expertinnen und Experten werden auch neue Konzepte und erste Ergebnisse für die Entwicklung von individuellen Therapieansätzen und Präventionsmaßnahmen vorstellen, die hoffentlich bald eine Anwendung der neuen Subgruppen in der Praxis ermöglichen.
Worldwide Initiative for Diabetes Education symposium in partnership with Diabetes Kongress 2020 DDG
The treatment of type 2 diabetes mellitus has evolved in the present century toward safer and more effective treatments, which in some cases can also reduce the risk of hypoglycemia, and cardiovascular disease. New glucose-lowering drugs acting on novel pathways, as well as new formulations, have been developed, licensed and launched, many of which provide new options for the management of type 2 diabetes. However, there is a rising prevalence of type 2 diabetes and its associated comorbidities, posing new challenges for health care practitioners.
This interactive virtual symposium will begin with a global review of type 2 diabetes mellitus and then address the risks of hypoglycemia and treatment approaches that lower these risks. Evidenced-based data on combination therapy will also be discussed, along with how clinical inertia can be best managed. Finally, a review of the new therapies, and how to optimize results during the COVID-19 pandemic will be presented.
At the conclusion of the virtual program, participants will be able to:
• Recognize the association between glycemic variability as a predictor of hypoglycemia, the
clinical implications of hypoglycemia in type 2 diabetes patients, and proven approaches to
its prevention
• Explain the role of fixed dose combination therapy and when and how it is appropriate to
adjust insulin therapy in type 2 diabetes patients, as well as manage clinical inertia
• Implement new treatment strategies with evidence provided by recent cardiovascular
outcomes trials that highlight new therapies that have a demonstrated decrease in
cardiovascular risk, especially during the COVID-19 pandemic.
Kommission Labordiagnostik in der Diabetologie der DDG
Themen der Laboratoriumsmedizin haben im Alltag der Betreuung von Patienten und Patientinnen mit Diabetes eine vielfältige Bedeutung. Im ersten der vier Vorträge in diesem Symposium der Kommission für Labordiagnostik in der Diabetologie (KLD) geht es um die Erfahrungen der Überwachungsbehörde bei der Güte der Glukosemessung in diabetologischen Schwerpunktpraxen. Die Frage ist, ob eine bessere Messgüte die Diagnose und Therapie von Patienten und Patientinnen verbessern könnte. Eine gute Möglichkeit zur schnellen Beurteilung der Messgüte ist die "Minimal Difference". Der aktuelle Stand der Entwicklung und Nutzung davon wird im zweiten Vortrag dargestellt. Im Sinne einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit bei der Labordiagnostik im Bereich der Diabetologie wird die Situation in Österreich und der Schweiz von zwei Mitgliedern der KLD aus diesen Ländern dargestellt. Es ist interessant zu sehen, wo es Unterschiede gibt und wo Gemeinsamkeiten sind.
In dem Workshop " Insulinpumpentherapie für Beginnende" werden wir uns mit den Grundlagen einer Pumpentherapie beschäftigen. Warum eine Insulinpumpe, was kann eine Insulinpumpe oder was macht eine Insulinpumpe so smart und wertvoll für den Anwender. In trockenem Deutsch heißt dies: Basalraten-Management kennen lernen und Bolus-Varianten verstehen. Oder worauf ist ambulant zu achten, wenn eine Therapie neu gestartet wird!
Der Workshop soll Sicherheit im Umgang mit der Pumpentherapie vermitteln, also das Prinzip einer Insulinpumpentherapie erklären
Im Bereich der Diabetes-Technologie haben sich in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte ergeben – denkt man bspw. an die Möglichkeiten der intelligenten Insulinverabreichung, der unterschiedlichen kontinuierlichen Glukosemessungen mit und ohne Alarmsysteme oder gar an das kürzlich eingeführte Hybrid-Closed-Loop System. Dies sind große Fortschritte, die aber nicht in gleichem Maße für jeden erforderlich oder nützlich sein mögen. Im Rahmen des Symposiums sollen deshalb die neuen technischen Möglichkeiten in der Anwendung bei bestimmten Patientengruppen näher beleuchtet werden. Welche Diabetes-Technologie ist ab welchem Kindesalter sinnvoll – womit hat man bisher gute – womit vielleicht auch weniger gute Erfahrungen gemacht? Gibt es technologische Verfahren welche besonders in der Schwangerschaft erprobt und zu empfehlen sind? Wie gehen wir damit um wenn Menschen mit teilweise komplexen Diabetes-Technologie-Anwendungen älter und betreuungsbedürftig werden? Gibt es bestimmte intelligente technische Lösungen welche sogar besonders für die Gruppe der älteren Menschen geeignet sind? Zum Schluss soll es auch darum gehen, ob Diabetes-Technologie psychosoziale Veränderungen bei Betroffenen und deren Umwelt hervorruft und ob bspw. eine 24-Stunden Glucoseüberwachung mit Alarmen nicht nur vor Ängsten schützt, sondern unter Umständen auch neue Konfliktsituationen hervorrufen kann.
Typ-2-Diabetes (T2D) und die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) sind eng assoziiert. Patienten und Patientinnen mit T2D haben ein erhöhtes Risiko für eine rasche Krankheitsprogression zur nicht-alkoholische Fettleberentzündung (NASH) und Leberfibrose mit Leber- und Herzkreislauf-bezogenen Folgeerkrankungen. Aktuelle Leitlinien empfehlen keine medikamentöse Therapie der NAFLD, sondern vor allem Lebensstiländerungen mit dem Ziel der Gewichtsreduktion bei Übergewicht und Adipositas.
Natrium-Glucose-Cotransporter-2 Inhibitoren (SGLT2i) und Glucagon-like Peptide 1 Rezeptoragonisten (GLP-1 RA) bewirken nicht nur eine Verbesserung der Blutglukoseeinstellung, sondern führen meist auch zu einer relevanten Gewichtsreduktion. Präklinische und klinische Studien zeigten, dass beide Medikamentengruppen den Leberfettgehalt bei Patienten und Patientinnen mit T2D reduzieren können. Diese Effekte sind möglicherweise nicht nur durch den Gewichtsverlust, sondern auch durch andere Stoffwechselwirkungen bedingt. Des Weitern könnten auch die Leberentzündung und Fibrose günstig beeinflusst werden. Besonders in Hinblick auf diese fortgeschrittenen Formen der NAFLD werden derzeit zahlreiche Medikamente mit unterschiedlichen Angriffspunkten präklinisch und auch in klinischen Studien getestet.
In diesem Symposium sollen zum einen die derzeit verfügbaren Behandlungsoptionen der NAFLD insbesondere im Kontext von T2D diskutiert werden. Anderseits soll ein Überblick über die zukünftigen Möglichkeiten der Therapie der NAFLD im Überblick dargestellt werden. Ziel ist die Zusammenfassung der differentiellen Therapie bei ANFLD und Diabetes mellitus.
Im Symposium „Feinstaub und mehr: Umwelteinflüsse auf das Diabetesrisiko“ wird der Zusammenhang zwischen verschiedenen Umweltschadstoffen und dem Risiko sowohl für die Inzidenz als auch für die Progression des Diabetes und seiner Komplikationen im Mittelpunkt stehen. Die Debatte in den Medien zu den Grenzwerten von Luftschadstoffen, zum Dieselskandal und den Fahrverboten hat zu einer Verunsicherung von Ärzten und Ärztinnen, Patienten und Patientinnen und der Öffentlichkeit geführt. Neben Luftschadstoffen werden in aktuellen Studien weitere Umweltschadstoffe als Risikofaktoren des Diabetes untersucht. Prof. Wolfgang Rathmann (DDZ Düsseldorf) gibt einen Überblick über die weltweiten gesundheitlichen Auswirkungen von Umweltschadstoffen und geht auf die besondere Rolle von persistenten organischen Schadstoffen als endokrine Disruptoren in der Pathophysiologie des Typ-2-Diabetes ein. Die Relevanz von Luftschadstoffen für die Entwicklung einer Insulinresistenz und des Typ-2-Diabetes wird dann u.a. auch mit Daten aus der deutschen KORA-Studie von Dr. Kathrin Wolf (Helmholtz Zentrum München) demonstriert. Luftschadstoffe wie Feinstaub spielen jedoch auch eine Rolle für Komplikationen und Komorbiditäten des Diabetes wie z.B. kardiovaskulären Erkrankungen oder Neuropathie, die von Prof. Christian Herder (Deutsches Diabetes-Zentrum/DDZ, Düsseldorf) diskutiert werden.
International
Das Erheben und die Analyse von großen Datensätzen wird im Englischen als OMICs bezeichnet. Insbesondere wird hier die Gesamtheit z.B. aller aktiven Gene, aller Genvarianten oder aller metabolischen Stoffwechselprodukte im Organismus untersucht. Diese Untersuchungen tragen einen großen Teil zum besseren Verständnis der Krankheitspathologie bei und sind essentiell für die Entwicklung von individualisierten Therapien. In den letzten Jahren hat sich mit Hilfe von OMIC-Studien herauskristallisiert, dass Diabetes viel facettenreicher ist als bisher angenommen und viele Faktoren eine Rolle spielen.
In dem Symposium „News from OMIC studies in diabetes“ stellen internationale Experten, wie z.B. Prof. Dr. Bart Staels (Frankreich) oder Prof. Dr. Jorge Ferrer (Spanien), neuste Forschungsergebnisse aus OMIC-Studien in der Diabetologie vor. So wird zum Beispiel erklärt, welche epigenetische Muster bei Menschen mit Diabetes verändert sind und welche Konsequenzen es auf das Krankheitsbild und die anschließende Therapie haben könnte. Weiterhin werden neue Genvarianten vorgestellt, die die individuelle Insulinsensitivität beeinflussen. Auch neuste Daten zur Regulation des Fettsäurestoffwechsels werden thematisiert, und welche zukunftsträchtigen Therapiestrategien sich daraus ableiten lassen. Mithilfe herausragender Forschungsergebnisse soll das Symposium dazu beitragen, die Basis der individuellen Unterschiede von Menschen mit Diabetes und deren Einflussfaktoren besser verstehen zu können.
Ausschuss Pharmakotherapie des Diabetes der DDG
"Mit Glycowohl steht nun erstmals in der Apotheke ein vom BfArM zugelassenes OTC Arzneimittel für die Zusatzbehandlung bei Diabetes zur Verfügung." So lautet die Seriosität suggerierende Aussage zu diesem derzeit stark beworbenen Präparat. Ist Glycowohl tatsächlich ein Antidiabetikum mit nachgewiesener Wirksamkeit und akzeptablem Nutzen-Risiko-Verhältnis? Seit letztem Jahr sind SGLT-2-Hemmer unter gewissen Voraussetzungen bei Typ-1-Diabetes zugelassen. Ob diese Indikation richtig und ausreichend sicher ist, entzweit nicht nur die Fachwelt sondern auch EMA und FDA. Genau das Richtige für eine Pro- und Contra-Sitzung mit namhaften Experten. Last but not least: GLP1-Agonisten kommen nun auch als orale Präparate: Werden sie die Therapie revolutionieren und was sind die Vor- und Nachteile?
AG Diabetes, Sport und Bewegung der DDG
Die Bedeutung körperlicher Aktivität für die Gesundheit ist unbestritten. Für zahlreiche chronische Krankheiten – wie vor allem Typ-2-Diabetes, aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, Krebserkrankungen oder Depressionen – ist der präventive und therapeutische
Effekt körperlicher Aktivität wissenschaftlich mit hohem Evidenzgrad.
Es ist daher an der Zeit, die Bedeutung körperlicher Aktivität für die Gesundheit ernst zu nehmen. Bewegungsempfehlungen allein reichen nicht aus.
Bewegungsförderung fordert ein gesamtgesellschaftliches Bewusstsein für die Bedeutung der Bewegung und die Bereitschaft, vermeintlich „unbequeme“ aktive Wege neu zu entdecken und zu beschreiten. Das Symposium beschäftigt sich mit verschiedenen Aspekten der Bewegungsförderung.
Bewegungsunterstützung in einer digitalen Welt referiert Dr. Meinolf Behrens.
Dabei werden die Chancen und Möglichkeiten der digitalen Welt auch für ein körperlich aktiveres Leben zu nutzen beleuchtet.
Eine der wichtigsten Aufgaben ist es bei der Bewegungsförderung die Eigenmotivation zu aktivieren. Die bekannte Psychologin Susan Clever spricht über das Motiventional Interviewing, einer Technik zur intrinsische Motivation für Bewegung.
Auch bei der baulichen Städteentwicklung bietet sich die Chance Bewegung zu fördern.
Qualität, Schulung und Weiterbildund der DDG
Freie-Vorträge Symposium
Zielgruppe: Diabetologinnen und Diabetologen, Diabetesberater und-beraterinnen
Ziele: Vertiefung von Kenntnissen der CSII, Erkennen von Fallstricken; besondere Situationen, Einbindung von CGM-Systemen in die Therapie
Es sollen die aktuellen Möglichkeiten der Insulinpumpentherapie demonstriert werden, einschließlich der Möglichkeiten der intraperitonealen Insulininfusion. Bei aller angestrebten Automatisierung dürfen die Grundlagen der sicheren Insulinzufuhr nicht vernachlässigt werden, darum auch Auffrischung von Grundkenntnissen. Gleichzeitig werden die Aspekte der Datenauswertung behandelt.
In den vergangenen Jahren konnten stetige technologische Fortschritte und Innovationen in der Diabetestherapie erzielt werden. Hierdurch hat sich die Versorgung und Lebensqualität von Patienten und Patientinnen mit Diabetes mellitus Typ 1 deutlich verbessert. Gegenstand intensiver Forschung ist aktuell die vollautomatische Blutzuckerregulation durch Closed Loop Systeme. Mittlerweilse haben sich sogenannte Hybrid Closed Loop Systeme fest im klinischen Alltag etabliert, wodurch die nächste Stufe auf dem Weg zur "künstlichen Bauchspreicheldrüse" erreicht wurde.
Unter dem Titel "Closed Loop – Warum dauert es so lange?" werden in diesem Symposium die aktuellen Fortschritte, aber auch Hindernisse auf dem Weg zum Closed Loop System beleuchtet. Neben der aktuellen Studienlage werden auch die Möglichkeiten bihormoneller Systeme dargestellt. In einem weiteren Schwerpunkt wird die Thematik der Do-it-yourself Closed Loop Systeme sowohl aus Patientensicht als auch aus Sicht der Behandelnden diskutiert.
Symposium des DZD
Diabetische Spätkomplikationen sind maßgeblich für die erhöhte Mortalität bei diabetischen Patienten und Patientinnen verantwortlich. Manifeste Komplikationen können momentan weder verhindert noch zur Remission gebracht werden. Dieses Symposium beleuchtet in diesem Kontext neue Vorhersagemöglichkeiten und Patientensubklassifikationen für die Entwicklung diabetischer Spätkomplikationen. Zudem werden neben den klassischen Komplikationen, wie mikro- und makrovaskulären Schäden, auch neuartige Komplikationen, insbesondere Fibrose und Krebs, diskutiert. Das Symposium bildet damit den neusten Stand der Komplikationsforschung ab und bietet Ansatzpunkte für die Diskussion neuartiger Therapiekonzepte in diesem Bereich.
Abhängig ob ein Patient/eine Patientin das Krankheitsbild des Typ-1- oder Typ-2-Diabetes aufweist, wird die Therapieform gewählt. So benötigen Patienten und Patientinnen mit Typ-1-Diabetes aufgrund des Insulinmangels, eine Insulintherapie. In diesem Symposium werden neue Forschungsansätze für Typ-1-Diabetes diskutiert mit einem Fokus auf die Betazelle als Zielstruktur der Diabetestherapie.
Die Therapie des Typ-2-Diabetes umfasst eine größere Auswahl an Medikamenten mit dem Ziel die Insulinproduktion und Funktion der Betazelle zu verbessern oder/und den Zuckerstoffwechsel positiv zu beeinflussen. Beispiele hierfür sind GLP-1 Analoga, Sulfonylharnstoffe, Metformin oder alpha-Glucosidase Hemmer. Eine Kombinationstherapie kann Vorteile für Patienten und Patientinnen mit sich bringen, kann aber auch aufgrund der Kombination von unterschiedlichen Präparaten erweiterte Nebenwirkungen aufweisen. In diesem Teil werden neue Therapiemöglichkeiten aus der präklinischen Forschung beschrieben, u.a. Duale- oder Triple-Agonisten welche einen Mehrwert für die Behandlung des Diabetes aufzeigen können.
AG Diabetischer Fuß der DDG
Das diesjährige Symposium der AG Fuß wird sich unter anderem mit einem Paradigmenwechsel in der Versorgung des Diabetischen Fußsyndroms beschäftigen: wie erreichen wir eine frühzeitige und langfristige Mobilität unserer Patienten und Patientinnen bei gleichzeitiger Gewährleistung einer ausreichenden Druckentlastung?
Herr Dr. Karl Zink wird die Punkte aus den aktuellen IGWDF Guidelines 2019 herausarbeiten, die in der Versorgung weithin unterrepräsentiert sind.
Mit Herrn Dr. Sicco Bus (Niederlande) und Frau Prof. Dr. Isabel Sacco (Brasilien) ist es gelungen, zwei international ausgewiesene Referierende zu gewinnen. Ihre Themen: "Neue Ideen zur effektiven Druckentlastung trotz LOPS" und „Physical training in prevention of diabetic foot ulcers - findings from the Sao Paulo experience“ (in Englisch).
Letzteres Thema ist in der Kooperation mit der AG Sport & Bewegung entstanden und soll Signalwirkung dahingehend setzen, welche Schritte in Richtung Prävention von Fußulcera wichtig und möglich sind und den Startschuss für gemeinsame Projekte und vernetzte Zusammenarbeit setzen.
Die Therapie des DFS birgt häufig auch differentialdiagnostische Herausforderungen aus dem Bereich der Dermatologie. Im Rahmen des interdisziplinären Ansatzes der Versorgung von Menschen mit DFS wird Herr Prof. Dr. Joachim Dissemond zu dermatologischen Sonderformen über die "Problemlösung bei stark protrahiert heilenden Wunden: Akanthome, verruköse oder maligne Transformationen" berichten.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme, kompetente und hochinformative Vorträge und auf einen anregenden Austausch!
"Ausnahmslos alle Screeninguntersuchungen richten Schaden an, manche sind allerdings auch nützlich, und unter den letzteren nutzen manche mehr als dass sie schaden und das sogar noch zu akzeptablen Kosten." Diese Aussage von Sir Muir Gray, dem Direktor des "Centre for Evidence-Based Medicine" in Oxford stößt oft auf Unverständnis. Wie kann es schädlich sein, wenn eine Krankheit so früh wie möglich entdeckt wird? Aber abgesehen von den Kosten ist kein diagnostisches Verfahren ohne Fehler, und falsch-positive Befunde führen zu unnötigen Untersuchungen oder Behandlungen und setzen die Patienten und Patientinnen psychischen Belastungen aus. Im Vortrag von Herrn Prof. Kuß werden die Kriterien zur Durchführbarkeit, Wirksamkeit und Angemessenheit von populationsbasierten Diabetes-Screenings erläutert und die bestehende Evidenz zusammengefasst, die vor allem aus den großen skandinavischen Registern stammt.
Prof. Fritsche wird in seinem Vortrag die Notwendigkeit des Diabetes-Screenings im Krankenhaus darlegen. In deutschen Krankenhäusern hat jeder 7. Patient/Patientin einen bekannten Diabetes, die Zahl der unerkannten Diabetespatienten ist jedoch hoch. Die Folgen eines unerkannten Diabetes im Krankenhaus können für den Patienten/die Patientinnen lebensgefährlich werden, somit ist ein Diabetesscreening bei stationären Patienten und Patientinnen unerlässlich.
Ein Typ-2-Diabetes im Kindes- und Jugendalter ist in Europa bisher selten. Dabei wissen wir aus Therapiestudien, dass bei ca. 1% der Jugendlichen mit extremer Adipositas in Deutschland ein manifester Typ-2-Diabetes besteht. Es ist zu vermuten, dass ca. 80% der betroffenen Jugendlichen nicht diagnostiziert sind und so eine Lifestyle-Behandlung verpassen. Ein Screening wird dadurch erschwert, dass Jugendliche mit extremer Adipositas für das Gesundheitssystem schwer erreichbar und dadurch medizinisch oft schlecht versorgt sind. Frau Prof. Wiegand wird die aktuell gültigen Empfehlungen der Fachgesellschaften für ein Screening auf Typ-2-DM bei Jugendlichen darstellen und alternative Zugangs- und Versorgungswege diskutieren, die helfen, diese besondere Patientengruppe besser zu betreuen.
Lebensstilintervention bei Prädiabetes senkt das Diabetesrisiko. Der Deutsche Diabetes-Risiko-Test (DRT) ermöglicht hier, Personen mit Prädiabetes bzw. einem hohem Risiko einer späteren Erkrankung zu identifizieren. Prof. Schulze erläutert in seinem Vortrag, dass insbesondere ein zweistufiger Screeningansatz – DRT und nachfolgendes Glukose-Screening – zur Identifizierung der Zielgruppe für Lebensstilinterventionen einen kosteneffektiven Ansatz in der Prävention des Diabetes erlauben.
BVND
AG Nachwuchs der DDG
Im Nachwuchssymposium wird Frau Catarina Schiborn darüber berichten, wie Risiko-Scores genutzt werden können, um das individuelle Risiko für Typ-2-Diabetes zu berechnen und Hoch-Risiko-Personen zu identifizieren. Als Grundlage für Handlungs- und Untersuchungsempfehlungen können sie damit ein wichtiges Instrument in der Diabetesprävention sowohl in klinischen als auch nicht-klinischen Settings darstellen. Frau Prof. Barbara Ludwig wird erklären, dass die Inseltransplantation eine seltene, wenn aber indiziert, eine hocheffektive Option zum Erreichen einer guten Blutzuckerregulation darstellt. Das Auftreten diabetischer Spätkomplikationen kann vermieden oder das Fortschreiten solcher reduziert werden. Die Indikation sollte nur interdisziplinär
zwischen Transplantationsmedizinern, Diabetologen und ggf. Psychologen gestellt werden, nachdem herkömmliche Therapien ausgeschöpft wurden. Insgesamt erscheint es heute realistisch, dass die Behandlung des manifesten T1D im nächsten Jahrzehnt durch die kombinierte Anwendung von Zell-basierten Behandlungsstrategien und biotechnologischen Strategien revolutioniert werden könnte. Entscheidend ist das Ziel einer breit verfügbaren und sicheren Therapie zur funktionellen Heilung des Diabetes.
Die positive Wirkung von Fasten auf Stoffwechselprozesse wird seit langem diskutiert und in unterschiedlichen Tiermodellen untersucht. Frau Dr. Alba Sulaj erforscht in ihrer Humanstudie die klinischen Effekte einer Fastendiät auf die diabetischen Spätschäden in Patienten und Patientinnen mit Diabetes mellitus. Unter anderem werden biochemische bzw. molekulare Änderungen der oxidativen Stressantwort sowie weitere protektive Mechanismen, wie die Reparatur von DNA-Schäden und der Proteinqualitätskontrolle untersucht. Dadurch sollen neue therapeutische Ansätze zur Verhinderung oder Remission von diabetischen Spätschäden identifizieren werden.
Immer mehr Patientinnen und Patienten mit Diabetes verwenden kontinuierliche Glukosemesssysteme (rtCGM (real time CGM) und iscCGM (intermittend scanning CGM) allein oder in Kombination mit einer Insulinpumpe als AID (automated Insulin delivery) -System
Ziel des Workshops ist es
1.) die zur Zeit und in naher Zukunft zur Verfügung stehenden Systeme vorzustellen. Dabei werden die Vor -und Nachteile der einzelnen Systeme beleuchtet und es erfolgt eine Einordnung in den klinischen Alltag.
2.) Durch das kontinuierliche Messen der Glukosewerte liegen deutlich mehr Werte zur Beurteilung der Therapiequalität vor, was die Aussagekraft erhöht. Wie kann es Ärztinnen und Ärzten sowie Diabetesteams helfen diese Datenfülle strukturiert auszuwerten. Anhand vieler praktischer Beispiele wird das Vorgehen dargestellt und geübt.
3.) Ein internationaler Konsensreport hat eine Grundlage dafür aufgegeben welche klinischen Parameter hinsichtlich der kontinuierlichen Glukosemessung beurteilt werden sollen. Was bedeutet das in der Praxis? Wo liegen Hürden, wo liegen Chancen?
AG Diabetes und Herz der DDG und Diabetes der DGK
Das Bild des Patienten/der Patientin mit einem Diabetes mellitus wird maßgeblich von seinen mikro- und makrovaskulären Komplikationen bestimmt. Häufig können die Wurzeln in der Entstehung dieser Diabetes assoziierten Komplikationen bereits weit vorab der Entwicklung einer Glukosestoffwechselstörung bei adipösen oder prä-diabetischen Patienten und Patientinnen gesucht werden. Neue Medikamente versprechen hierbei einen pathophysiologisch gezielteren Ansatz und eine Reduktion kardiovaskulärer und renaler Komplikationen. In einem gemeinsamen Symposium der AG Herz und Diabetes der DGK und der AG Diabetes und Herz der DDG möchten wir diese Thematik aufgreifen und mit ausgewählten Experten und Expertinnen diskutieren. Neben den vaskulären Komplikationen im Rahmen eines Diabetes mellitus hat in den letzten Jahren die Einschränkung der kardialen Funktion bei Menschen mit Diabetes ein zunehmendes Interesse erweckt. Frau PD Dr. Katharina Schütt aus Aachen wird über die Bedeutung der Herzinsuffizienz und neuer therapeutischer Optionen in der Therapie des Herzversagens bei Patienten und Patientinnen mit einem Diabetes mellitus berichten. Das Thema der kardiometabolischen Therapie mit Hilfe neuer Medikamente zur Behandlung des Diabetes mellitus und deren Bedeutung für die Prognose wird von Herrn Professor Dr. Stephan Jacob aus Villingen beleuchtet. Herr Professor Helmut Schinzel aus Mainz wird die Hämorheologie und Hämostaseologie bei Menschen mit Diabetes unter die Lupe nehmen. Hierbei könnten neue Ansätze in der Gerinnungshemmung insbesondere für Patienten und Patientinnen mit einem Diabetes mellitus eine Verbesserung der Prognose bedeuten. Im Weiteren wird Herr Prof. Dr. Jan Menne aus Hannover die diabetische Nephropathie und die Bedeutung neuer Medikamente in der Progression dieser Komplikation darstellen.
AG Diabetes und Schwangerschaft der DDG
Adipositas und Diabetes sind globale gesundheitliche Probleme, die auch zu einer Zunahme von Komplikationen während der Schwangerschaft führen sowie mütterliches und kindliches Outcome beeinträchtigen.
Nicht nur die präkonzeptionelle Adipositas, die mit dem Auftreten eines Gestations- oder Typ-2-Diabetes korreliert, sondern auch die übermäßige Gewichtszunahme während der Gravidität sind verantwortlich für ein erhöhtes postpartales Gewicht sowie die assoziierten Risiken metabolisches Syndrom, kardiovaskuläre Erkrankungen und Typ-2-Diabetes, aber auch für Langzeitrisiken der Kinder wie Adipositas und Diabetes.
Die Koordinatoren der 2019 erschienenen S3-Leitlinie „Adipositas und Schwangerschaft“ und weitere Expertinnen und Experten werden in diesem Symposium zu Wort kommen. Insbesondere sollen die perinatale Versorgung adipöser Schwangerer inklusive der geburtshilflichen Herausforderungen, mit speziellem Fokus auf Schwangere nach bariatrischen Operationen und die Möglichkeiten einer Prävention von Adipositas und Diabetes bei den Müttern und Nachkommen durch exklusives Stillen als protektiver Ernährungsform für zwei Generationen adressiert werden.
Ziel wird es sein, das Bewusstsein für diese Hochrisikoschwangeren zu schärfen, um die gesundheitlichen Risiken sowie die damit verbundenen Kosten für das Gesundheitssystem und unsere Gesellschaft zu reduzieren.
Das Symposium ist interdisziplinär angelegt und wendet sich an Diabetologinnen und Diabetologen, Diabetesberaterinnen und -berater, Neonatologinnen und Neonatologen sowie Geburtsmediziner- und -medizinerinnen und Hebammen.
Zentral regulierte Prozesse steuern Appetit, Nahrungsaufnahme und Energieverbrauch. Das Fettgewebe als größtes metabolische relevantes Organ galt dagegen lange Zeit als reines Speichergewebe. Mit der Entdeckung von Adipokinen wie dem Leptin hat sich diese Sichtweise dramatisch gewandelt. In diesem Symposium besprechen wir die Interaktion zwischen dem Gehirn und dem Fettgewebe als wichtiger Regelkreis in der Energiehomöostase und Ansatzpunkt für Therapien zahlreicher metabolischer Erkrankungen.
Prof. Heni (Tübingen) wird in seinem Vortrag die zentrale Wirkung metabolischer Signale auf verschiedene Aspekte des Energiestoffwechsels bei Menschen erläutern. Anschließend wird Dr. Cedernaes (Uppsala) über seine wegweisenden Studien zur Rolle des Schlafs als wichtigem Regulator der Adipozytenbiologie und die Rolle des zirkadianen Uhrensystems in diesem Kontext berichten. Prof. Stengel (ebenfalls Tübingen) referiert über die Funktion eines neuen Adipokinhormons, des Nesfatin-1, in der Regulation on Appetit und Nahrungsaufnahme. Abgerundet wird das Symposium durch einen eher grundlagenwissenschaftlichen Vortrag zum Thema Leptin-Insulin-Interkation im ZNS von Prof. Kleinridders (Potsdam).
Unter dem gemeinsamen Vorsitz von Herrn Univ.-Prof. Dr. med. Joachim Spranger aus Berlin und Herrn Prof. Dr. med. Baptist Gallwitz aus Tübingen werden die Sichtweisen, Einschätzungen und konkreten Vorschläge zu Studienendpunkten der CVOTs und ihrer klinischen Bedeutung in vier aufeinanderfolgenden Referaten diskutiert:
Dr. Thomas Kaiser, Leiter der Abteilung für Arzneimittelbewertung im IQWiG, wird die Kriterien und Einschätzungen aus Sicht des Instituts IQWiG erläutern, welches in aller Regel im Rahmen des Arzneimittelneuordnungsgesetzes (AMNOG) eine erste Bewertung des möglichen Zusatznutzens von neuen Medikamenten im Vergleich zu einer zweckmäßigen Vergleichstherapie evaluiert. Welche Herangehensweise hat das IQWiG? Was sind ihre Kriterien?
Herr Prof. Dr. med. Dirk Müller-Wieland aus Aachen vertritt die Sicht des Diabetologen, wobei er sich auf die mikrovaskulären Endpunkte bei Diabetes mellitus fokussieren wird.
Herr Univ.-Prof. Dr. med. Nikolaus Marx aus Aachen vertritt hingegen die Sicht des Kardiologen und fokussiert sich auf die kardiovaskulären Endpunkte.
Herr Prof. Dr. med. Christoph Wanner aus Würzburg wird die Sicht des Nephrologen darlegen.
Eine Homogenisierung der Definition von Endpunkten wird die Transparenz bei der Nutzenbewertung und Translation in die Versorgung erhöhen sowie weitere Vergleiche und Analysen der CVOTs ermöglichen.
Die Körperzusammensetzung und Fettverteilung, d.h. der Phänotyp der Adipositas, bestimmen das hiermit assoziierte metabolische und kardiovaskuläre Risiko des Menschen. Hierdurch entstehen selbst bei gleichem Body-Mass-Index (BMI) große interindividuelle Unterschiede. Einfach zusammengefasst, wirkt sich eine Fettverteilung im Bereich der unteren Körperhälfte günstig aus, während eine überwiegend viszerale Fettverteilung das kardiovaskuläre Risiko erhöht. Dies gilt auch für Menschen mit einem BMI im normalen Bereich und ist anscheinend auch bedingt unabhängig von der Gesamtmenge des Körperfetts. Hieraus ergibt sich insbesondere die Frage, wie das Risiko des Einzelnen in der Praxis in möglichst standardisierten Verfahren ermittelt und dem Patienten/der Patientin vermittelt werden kann. Welche Messmethoden werden in aktuellen klinischen Studien verwendet und empfohlen? Gibt es hierüber hinaus mögliche Biomarker, die eine Risikostratifizierung ermöglichen?
AG pädiatrische Diabetologie der DDG
International
Das Symposium "Betazell-Ersatz und Überwindung der Autoimmunität" ist mit erstklassigen, international bekannten Wissenschaftlern besetzt: Prof. Bernhard Hering, ein Pionier der Inselzellforschung von der University of Minnesota und Prof. Barbara Ludwig, TU Dresden, diskutieren Risiken und Möglichkeiten, den Typ-1-Diabetes mellitus mittels Inselzell-Allo- und Xeno-Transplantation zu behandeln. Prof. Matthias von Herrath, Immunologe aus San Diego, USA, erläutert die neuesten Forschungsergebnisse zur Pathogenese und Überwindung der Autoimmunität bei Typ-1-Diabetes und Prof. Pedro Herrera, Genf, präsentiert Möglichkeiten zur Umwandlung von Alpha- in Betazellen. Das gemeinsame Ziel ist einer Heilung des Typ-1-Diabetes näher zu kommen.
Im Workshop geht es um Mindsetchange in der Diabetologie, wie dies Gespräche mit Patientinnen und Patienten verändern kann und zu nachhaltigen Ergebnissen führt.
Zu Beginn unterscheiden wir technische und adaptive Herausforderungen und argumentieren dafür, warum aus dieser Perspektive bisherige Veränderungsstrategien scheitern können. Wir beleuchten, wie sich das Mindset von Patientinnen und Patienten verändern muss, um zu mehr Therapieerfolg zu führen. Darüber hinaus betrachten wir, wie sich das Mindset von Ärztinnen und Ärzten auf die Gespräche mit Patientinnen und Patienten auswirkt. Dabei lassen wir uns von der Frage leiten, was können gute Gespräche zur Mindsetentwicklung der Patientinnen und Patienten beitragen.