Seit 2013 existiert der § 64b SGB V. Die Vorgabe des Abs.1, in jedem Bundesland solle mindestens ein Modellvorhaben durchgeführt werden, ist nicht realisiert. Die darin ebenfalls geforderte Berücksichtigung der Kinder- und Jugendpsychiatrie steht deutlich hinter den Erwartungen zurück. Dennoch sind in einigen Regionen populationsorientierte Globalbudgets (sog. Regionalbudgets) schon seit vielen Jahren Versorgungsrealität. Dies betrifft besonders Schleswig-Holstein, weil die dortigen Vorläuferprojekte bereits beginnend im Jahr 2003 ihre Arbeit aufnahmen. Zwar wurde im Gesetzestext des § 64b SGB V die maximale Vertragslaufzeit inzwischen auf 15 Jahre verlängert, dennoch ist die Frage, was am Ende einer limitierten Laufzeit geschieht, weiterhin unbeantwortet. Dies betrifft auch die Frage welche konkreten Verlängerungszeiträume für einzelne Projekte verhandelt werden, da es sich bei dem maximalen Zeitraum nicht um eine automatische Verlängerung bestehender Verträge handelt.
Mehr als deutlich ist inzwischen der regionale Bezug der Modellprojekte zu einem Kernelement der Weiterentwicklung der Versorgung in den betreffenden Regionen geworden. Dies steht der Entwicklung unseres Gesundheitssystems mit Anreizen hin zu zentralisierten größeren Systemen eher entgegen. Ein „Ausrollen“ eines der laufenden Modellprojekte auf das Bundesgebiet ist daher weder zweckmäßig noch zielführend. Ebenso gewinnt gerade in Schleswig-Holstein der Begriff „Modellprojekt“ eine gewisse Absurdität, wenn durch diese Projekte inzwischen bis zu 18 Jahre erfolgreich die psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung mit den Mitteln des Krankenhauses organisiert wird.
Gemeinsam mit Akteur*innen von klinischer Seite, wie von Seiten der Vertragsparteien wird im Symposium der aktuelle Stand der Modellprojekte erläutert und diskutiert. Dabei geht es insbesondere um das Procedere und die Umsetzung von bereits verhandelten Vertragsverlängerungen und die daraus ableitbaren Entwicklungen in anderen Regionen.
Bereits in den 50er und 60er Jahren fanden erste Studien zum Einsatz von Psychedelika, insbesondere LSD, im psychiatrisch-psychotherapeutischen Kontext statt. Spätestens seit die amerikanische Food and Drug Administration im Jahr 2018 die Erforschung von Psilocybin zur Behandlung von therapieresistenten Depressionen unterstützt, erfährt das Interesse am Einsatz von halluzinogenen Substanzen bei psychiatrischen Erkrankungen eine mediale und wissenschaftliche Renaissance.
In diesem Symposium im Rahmen des DGPPN-Nachwuchsprogramms wollen drei Nachwissenschaftler*innen auf dem Gebiet der Psychedelika-Forschung zunächst die historische Einordnung und Entwicklung von Psilocybin in der psychiatrischen Forschung in Europa vorstellen. Weiterhin soll das aktuelle Wissen um die neurochemischen und pharmakologischen Mechanismen dieser Substanzgruppe sowie die Ergebnisse von aktuellen klinischen Studien dargestellt werden. Auch sollen verschiedene psychotherapeutische Ansätze für den kombinierten Einsatz von Psychedelika berichtet werden.
In einer kritischen, wissenschaftlich fundierten Einschätzung soll den Fragen nachgegangen werden, inwieweit der Einsatz von Psilocybin eine wirkliche Innovation in der Depressionsbehandlung für zukünftige Generationen von Psychiater*innen darstellt und welche weiteren Möglichkeiten der Einsatz von Halluzinogenen in der klinisch-psychiatrischen Versorgung mit sich bringt.
Die Unterscheidung zwischen unseriöser und seriöser Psychiatriekritik ist für interessierte Laien, Psychiatrieerfahrene, Angehörige, und Professionelle nicht immer leicht. In diesem Symposium soll diese Unterscheidung mit einem interdisziplinären Team von Referent_innen untersucht werden: Woran erkennt man unseriöse und ideologische Kritik der Psychiatrie? Mit welchen Narrativen, Bildern und Argumenten operiert sie? Was zeichnet demgegenüber wissenschaftlich fundierte und seriöse Kritik und Reformvorschläge aus? Diese Fragen sollen am Beispiel der Agitation der Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte Deutschland e.V. (KVPM) behandelt werden. Die 1972 in München von Scientology-Mitgliedern gegründete KVPM bezeichnet sich selbst als „Teil des weltweit größten Netzwerks zur Aufdeckung von Missbräuchen und Korruption im psychiatrischen System“. Sie tritt als scheinbar seriöse Betroffenenvertretung auf und erweckt den Anschein, lediglich über die Missstände in der Psychiatrie aufklären zu wollen. Zentral ist für sie der Kampf gegen die ihrer Ansicht nach exzessive und lediglich auf Profitgier zurückzuführende Verschreibung von Psychopharmaka, denen pauschal eine gewaltfördernde Wirkung unterstellt wird. Zugleich verweist die KVPM immer wieder auf die Geschichte der Psychiatrie im Nationalsozialismus und sieht die heutige Profession in ungebrochener Tradition zu den psychiatrischen Vordenkern und Brandstiftern des Massenmords. Diesbezüglich attestiert sie sich selbst „unermüdliche Bemühungen“ um „die Aufarbeitung der dunkelsten Zeit der Psychiatrie“. Dies geht so weit, dass sie selbst den Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust für ihre Zwecke instrumentalisiert. Das Panel soll am Beispiel der KVPM ideologische Argumentationsfiguren der Psychiatriekritik offenlegen.
Suchterkrankungen und ADHS sind häufige, komorbide und belastende Störungen mit jedoch begrenzten diagnostischen und therapeutischen Optionen. Virtual Reality (VR) Technologien gewinnen aufgrund der technischen Ausdifferenzierung und hohen ökologischen Validität zunehmend an Bedeutung in der Psychiatrie. Sie erzeugen realistische, dynamische und komplexe real-life Lebenswelten, integrieren dreidimensionale visuelle, auditorische, olfaktorische und taktile Wahrnehmungen, reagieren auf Bewegungen der Nutzer und simulieren soziale Interaktionen. Dies verspricht präzisere Diagnostik und personalisierte Therapie in der natürlichen (virtuell erzeugten) Umgebung.
Passend zum Leitmotto „Digitale Transformation und psychische Gesundheit“ des DGPPN Kongresses 2021 präsentiert das Symposium die Möglichkeiten, die durch die neu entwickelten VR Technologien für Forschung und Behandlung von Suchterkrankungen und ADHS entstehen. Herr Kammler-Sücker (ZI Mannheim) wird zunächst einen Überblick zu den neuesten technischen Entwicklungen und Möglichkeiten von VR geben, die die Erforschung der drei Dimensionen von "Raum/Objektwelt", "Selbst/Körper" und "Sozialer Interaktion" ermöglichen. Herr Dr. Braun (UK Bonn) wird selbst entwickelte VR-basierte Neuerungen in der Diagnostik und Therapie von ADHS sowie die dazu durchgeführten Studien vorstellen. Der Fokus wird auf multimodaler Symptomcharakterisierung im virtuellen Klassenzimmer und Refokussierungstraining mittels Eyetracking liegen. Herr Dr. Mazza (ZI Mannheim) wird einen Überblick über VR-Studien zu Stimulusreaktivität geben und Forschungsergebnisse dazu zeigen, wie komplexe VR-Stimuli bei Rauchern implizites Wanting erzeugen. Abschließend stellt Frau Dr. Ascone (UK Hamburg-Eppendorf) erste Daten einer eigenen Studie vor, die der Frage nachgeht, wie wirksam Approach Bias Modification Training in der Virtuellen Realität bei Patienten mit Alkoholabhängigkeit im Vergleich zur 'klassischen' Variante am PC ist.
Schlaf und psychische Erkrankungen sind eng miteinander verknüpft. Schlafstörungen in Form von Insomnie, aber auch in Form von atmungs- oder bewegungsbezogenen Schlafstörungen treten häufig komorbid zu psychischen Erkrankungen auf. Im vorliegenden Symposium werden zunächst anstehende Veränderungen im Bereich der Schlafmedizin durch den Wechsel des Diagnosesystems von ICD-10 zu ICD-11 und mögliche Implikationen diskutiert. Nachfolgend werden aktuelle Daten zur Prävalenz des obstruktiven Schlafapnoesyndroms und des Restless-Legs-Syndroms (RLS) bei Patienten mit psychischen Erkrankungen vorgestellt. Abschliessend wird eine neue Metaanalyse zur Wirksamkeit der kognitiven Verhaltenstherapie für Insomnie (KVT-I) bei Patienten mit psychischen Erkrankungen und komorbider Insomnie vorgestellt. Die Daten legen nahe, dass die KVT-I über eine Verbesserung von Schlaf hinaus auch das Potential hat, der Verlauf der psychischen Erkrankung zu verbessern. Das Symposium zielt darauf ab, aktuelle Wege zu diskutieren, wie schlafbezogene Interventionen die Versorgung von Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen verbessern können.
In Familien treten psychische Störungen sehr häufig in mehreren Generationen auf. Bis zu 77% der Kinder von Eltern mit psychischen Erkrankungen entwickeln im Laufe ihres Lebens ebenfalls psychische Störungen. Umgekehrt haben knapp 50% der Kinder und Jugendlichen, die sich in psychiatrischer oder psychotherapeutischer Behandlung befinden, (mindestens) ein Elternteil mit psychischer Erkrankung. Die transgenerationale Transmission erfolgt neben genetischen und epigenetischen Faktoren wesentlich durch den „Übertragungsweg“ von Interaktion und Kommunikation zwischen Eltern und Kind. Frau Prof. Herpertz stellt Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt zu den Auswirkungen mütterlicher Erkrankungen sowie frühkindlicher Traumatisierung auf das Elternverhalten und die Entwicklung des Kindes dar und skizziert, wie diese Ergebnisse zur Entwicklung eines Interventionsprogramms geführt haben. Die weiteren Vorträge widmen sich der Implementierung und Evaluation von Interventionsmöglichkeiten im Gruppenformat: Frau Dr. Strittmatter stellt mit den Kidstime-Workshops ein präventives, niedrigschwelliges Angebot für Kinder psychisch kranker Eltern und ihre Familien vor, das durch die Einbindung in eine interdisziplinäre, systemübergreifende und kommunale Netzwerkstruktur die Empfehlungen der Arbeitsgruppe KPKE (2019) aufgreift. Herr Gunia stellt anhand einer explorativen Stichprobe dar, dass Online-Mehrfamiliengruppen mit Familien mit einem schizophrenen Familienmitglied eine hohe Akzeptanz bei den Familien haben und gegenüber einer Gruppe in Präsenz Vorteile aufweisen. Frau Prof. Möhler stellt eine RCT-prä-post-Evaluation zu den Formaten START (Stress-Traumasymptoms-Arousal-Regulation-Treatment) und START-Kids vor, die in Gruppen auf eine Verbesserung von Emotionsregulation und Stressresilienz zielen. Die verschiedenen Interventionsansätze für „psychiatrisch betroffene“ Familien werden bzgl. ihres Nutzens und ihrer Implikationen diskutiert.
Die Covid-19-Pandemie dominiert seit Anfang 2020 das gesellschaftliche Leben in aller Welt und auch in Deutschland. Zur Eindämmung der Pandemie wurden wiederholt tiefgreifende Einschränkungen des öffentlichen Lebens (Lockdowns) und im Interesse des Infektionsschutzes weitreichende Restriktionen für Dienste und Einrichtungen der Gesundheitsversorgung, der Rehabilitation, der Eingliederungshilfe usw. angeordnet. Grund- und Freiheitsrechte wurden radikal eingeschränkt, auch gerade die Rechte von Menschen mit Behinderung. Dabei wurde deutlich, dass viele Bestimmungen der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) unberücksichtigt blieben.
Es gab und gibt massive Auswirkungen auf soziale und medizinische Dienstleistungen sowie die soziale Teilhabe. Vulnerable Gruppen wie Menschen mit Behinderung, chronischen Krankheiten und Pflegebedarf sind besonders betroffen, weil viele für sie notwendige Leistungen und Angebote reduziert wurden oder gänzlich wegfielen.
Ausgehend von der Erkenntnis, dass unter den Pandemie-Bedingungen neben anderen Problemen die beträchtlichen Umsetzungsdefizite der UN-BRK besonders sichtbar wurden, widmet sich das Symposium deshalb solchen Aspekten, in denen besonders deutlich wird, dass die UN-BRK nicht angemessen zur Wirkung kam, um die Rechte und besonderen Belangen von Menschen mit Behinderung zu berücksichtigen. Die jeweiligen Beiträge aus der Perspektive der Betroffenen, ihrer Angehörigen, von Vertretern der ambulanten und stationären psychiatrischen Versorgung werden negative Erfahrungen mit ausgewählten Bestimmungen der UN-BRK kontrastieren. Daraus werden Forderungen abgeleitet, um bei vergleichbaren künftigen Herausforderungen den Rechten und besonderen Belangen von Menschen mit Behinderung besser als in den letzten Monaten gerecht zu werden.
Die Entwicklung neuer Forschungsmethoden hat in den letzten Jahren völlig neue Einsichten in die komplexen wechselseitigen Beziehungen zwischen dem Immunsystem und dem Gehirn ermöglicht. Bei vielen psychischen Erkrankungen finden sich Entzündungszeichen und Funktionsänderungen von Immunzellen innerhalb und außerhalb des zentralen Nervensystems. Es gibt Hinweise, dass Infektionen eine wichtige Rolle bei der Entstehung psychischer Erkrankungen spielen könnten.
In diesem Symposium wollen wir einen kurzen Überblick über die Funktionen des Immunsystems im Gehirn geben. Wir wollen Hinweisen auf eine Beteiligung des angeborenen Immunsystems bei Depression und schizophrenen Störungen nachgehen. Aus aktuellem Anlass wollen wir auch den Zusammenhang zwischen Virusinfektionen und Psychosen neu beleuchten. Das Symposium soll Sie über den aktuellen Stand der Forschung informieren und neue Behandlungsansätze für psychische Erkrankungen aufzeigen.
Die Digitalisierung des Lebensumfeldes der Menschen und der Medien stellt die Forensiken vor neue Herausforderungen. Immer mehr Menschen kommen aus einem medial vernetzten Umfeld, in dem kein Endgerät unvernetzt ist, die Kataloge sind nur noch Online verfügbar sind und der Anwalt ein E-Mail-Postfach hat. Wie soll mit dem Wandel in der Forensik umgegangen werden, sollen diese Menschen nach einiger Zeit wieder in die Gesellschaft zurückkehren? In diesem Diskussionsforum sollen Chancen und Risiken der Neuen Medien erkundet und Lösungsansätze diskutiert werden.
Im ersten Vortrag wird Frau PD Dr. phil. K. Lukaschek eine Querschnittstudie mit 223 eingeschlossenen Patienten mit Depression und/oder Suizidgedanken (Durchschnittsalter 47,61 ± 15 Jahre; 61,9% Frauen) aus 20 Hausarztpraxen (104 Patienten) und 10 psychiatrischen / psychotherapeutischen Kliniken (119 Patienten) (September 2019 - Februar 2020) vorstellen, die nahelegt, dass kurze Fragebögen, wie z.B. der P4, beim Ansprechen von Suizidgedanken unterstützen können. Im zweiten Vortrag referiert Prof. M. Wolfersdorf über die Präventionsmöglichkeiten für Kliniksuizide und stellt Empfehlungen vor, was nach einem Suizid im Krankenhaussetting für Patienten aber auch für das therapeutische Team wichtig ist. Im letzten Vortrag widmet sich Frau PD. U. Lewitzka dem Thema Suizidalität bei Medizinern und stellt hier Daten einer eigenen Umfrage unter verschieden Fachgruppen sowie den aktuellen Forschungsstand internationaler Studien vor, die z.B. zeigen konnten, dass Hausärzte ein erhöhtes Suizidrisiko aufweisen.
Die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie sind vielfältig, aktuelle Studien deuten auf eine Zunahme von psychischen Problemen und familiären Belastungen hin. Das Symposium nimmt drei vulnerable Gruppen in den Blick: Kinder, junge Erwachsene und (werdende) Eltern. Dazu werden Daten aus vier Studien vorgestellt, die in longitudinalen Designs die psychosozialen Auswirkungen der COVID-19 Pandemie für diese Gruppen erfassen.
Der erste Vortrag (A.-L. Zietlow) fokussiert die Bedeutsamkeit der Partnerschaftsqualität für das elterliche Stresserleben und die frühe Eltern-Kind Beziehung von der Schwangerschaft bis in die frühe Postpartalzeit. Dazu werden Daten der SCHWAN-Studie mit N=460 Eltern vorgestellt.
Im Anschluss berichet C. Reck über Ergebnisse der längsschnittlichen Online-Studie CoviFam mit N=1716 Familien mit Kindern in den ersten drei Lebensjahren, gibt einen Einblick in das psychosoziale Wohlbefinden junger Eltern während der Covid19-Pandemie und beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Belastungen durch die COVID-19 Pandemie, Stresserleben der Eltern sowie Depressivität näher.
Im dritten Vortrag stellt T. Maldei Ergebnisse einer Studie mit N=100 Familien vor, die hinsichtlich elterlicher und kindlicher Emotionsregulationsstrategien und dem familiären Zusammenhalt in Familien mit Kindern zwischen zwei und sechs Jahren befragt wurden.
Den Abschluss des Symposiums bildet J. Wirkners Vortrag zur psychischen Belastung, Lebensqualität und Coping-Strategien von Studierenden der Universität Greifswald über den Verlauf der COVID-19 Pandemie.
Die Ergebnisse der Studien werden hinsichtlich der Bedeutsamkeit psychosozialer Unterstützungsangebote für Eltern, Kinder und junger Erwachsener diskutiert.
Das Interesse der Erwachsenenpsychiatrie und –psychotherapie am Thema der Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) hat in der letzten Dekade deutlich zugenommen. Dies ist der Einsicht geschuldet, dass bei vielen erwachsenen Patientinnen und Patienten, die klinisch unter der Diagnose einer atypischen Depression, Zwangsstörung, Angsterkrankungen aber auch Persönlichkeitsstörungen oder atypischen schizophreniformen Störungen behandelt werden, ein Asperger Syndrom oder eine Autismus Spektrum Störung der Schlüssel zum Verständnis der oft bunten Symptomatik ist. Diese Symptomatik reicht von heftigen psychosozialen Konflikten in den Familien, den Beziehungen oder am Arbeitsplatz bis hin zu vielfältigen oft atypischen Symptomen wie Kommunikationsstörungen, Missverständnissen, dissoziativen Zuständen, Anspannungszustände und psychosenahen Erlebensweisen. Nach unserer Erfahrung unterscheiden sich Patienten mit ASS, die sich primär in der Erwachsenenpsychiatrie vorstellen, durchaus von solchen, die bereits im Kindes- oder Jugendalter diagnostiziert wurden.
In diesem Workshop sollen die Besonderheiten dieser großen Patientenuntergruppe in Hinblick auf Symptomatik, komorbide andere psychische Symptome, Diagnostik und Therapie thematisiert werden. Unter anderem sollen dabei das in Freiburg entwickelte Konzept einer ambulanten Gruppentherapie und erste Erfahrungen mit einem spezifischen stationären Therapieprogramm für diese Patientengruppe vorgestellt werden.
Sicherheit in der Basisdiagnostik der Demenz: Eine treffsichere und ökonomische Basisdiagnostik setzt auch heute noch eine sichere Klassifikation der häufigen demenziellen Syndrome voraus, eine hinreichende Kenntnis des diagnostischen Wertes neuropsychologischer Screeningverfahren und deren Grenzen sowie das Wissen über Notwendigkeit und Nutzen weiterer Zusatzuntersuchungen. Diese Kenntnisse werden im Workshop anhand von Fallbeispielen vermittelt.
Aktuelle Konzepte der Demenzfrühdiagnostik: Neben dem Konzept des Mild Cognitive Impairment sind gegenwärtig weitere Konzepte der prodromalen oder präsymptomatischen Diagnostik der Alzheimer-Erkrankung in der Diskussion. Neben der Vermittlung dieser Ansätze und Darstellung ihrer Rationale und Evidenzen wird ihre Bedeutung für die heutige und zukünftige fachärztliche Diagnostik in niedergelassener Praxis und Gedächtnisambulanz dargestellt.
Zielgruppe: Fachärzte und Ärzte in der Weiterbildung, Neuropsychologen und Psychologen in neuropsychologischer Weiterbildung
Der Workshop richtet sich an all jene Kolleginnen und Kollegen, die kurz vor der Facharztprüfung stehen oder bereits Fachärztinnen oder Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie oder Doppelfachärzte für Neurologie und Psychiatrie/Psychotherapie sind. Wenn Sie nach einer Alternative zur Tätigkeit in der Klinik suchen, wenn Sie eine sehr frei gestaltbare und erfüllende Tätigkeit in unserem Fachgebiet anstreben, dann bietet dieser Workshop eine vertiefte Orientierungsmöglichkeit. In den alljährlichen Symposien „Frischer Facharzt, was nun?“ kamen und kommen von den Zuhörerinnen und Zuhörern die meisten Fragen zu dem Symposiumsvortrag zur vertragsärztlichen Tätigkeit. Diese oft sehr detailreichen Fragen zur Niederlassung und zum Tätigkeitsspektrum in der vertragsärztlichen Praxis werden in diesem Workshop intensiv bearbeitet werden.
Im ersten Teil werden die formalen Voraussetzungen vor der Aufnahme der vertragsärztlichen Tätigkeit vorgestellt. Die Aufgaben einer Neugründung sowie die verschiedenen Möglichkeiten des Einstiegs in eine bestehende Praxis, auch als möglicher Nachfolger, werden ausführlich vermittelt. Dabei werden sowohl die Möglichkeiten als angestellte Ärztin/angestellter Arzt als auch als Praxisinhaber freiberuflich einzusteigen ausgeführt.
Wenn es denn geschafft ist, man eine Zulassung hat, nun Praxisinhaber, Jobsharer oder Teilhaber einer Gemeinschaftspraxis ist, dann stellt sich die Frage, wie man inhaltlich arbeiten will. Prinzipiell ist eine freie Gestaltung der Arbeitszeit-Anteile in der psychiatrischen (und evtl. der neurologischen) und/oder Richtlinien-Psychotherapie-Tätigkeit möglich, je nach persönlichem Schwerpunkt.
Möglichkeiten der Heimversorgung, des Einsatzes von qualifiziertem Praxispersonal und der Konsiliartätigkeit am Krankenhaus werden vorgestellt.
Ein dritter Teil des Workshops beschäftigt sich mit einem Überblick über Abrechnungsfragen und den Grundsätzen des einheitlichen Bewertungsmaßstabs EBM und der Gebührenordnung für Ärzte GOÄ.
Zuletzt wird die Tätigkeit als Psychiatrischer Gutachter für die Sozialversicherungsträger, Sozial- Familien- und Betreuungsgerichte, und als Forensischer Gutachter vorgestellt, die neben der vertragsärztlichen Tätigkeit freiberuflich ausgeübt werden kann.
Polypharmazie beginnt lt. WHO ab 5 Medikamenten aufwärts. Überlegen Sie, wie viel Medikamentenkurven Sie haben, die weniger als 5 Medikamente aufweisen?
Man geht davon aus, dass Arzneimittel¬interaktionen bei UAW-bedingten Krankenhaus-aufnahmen zu 25% und bei Aufnahmen auf Intensiv¬stationen zu 50% mitverantwortlich sind (Hafner et al. Der Internist 2010;51: 359-370).
Die meisten unerwünschten Arzneimittelwirkungen, die durch Wechselwirkungen bedingt sind, gelten als „vermeidbare Medikationsfehler“ (Hiemke C, Eckermann G, Psychopharmakotherapie 2014; 21:269-279)
In diesem Workshop sollen medikamentöse Kombinationstherapien in Bezug auf Risiken und Fallstricke, aber auch die mögliche erhöhte therapeutische Effizienz dargestellt werden. Es werden Signale diskutiert, die auf die zu erwartenden Interaktionseffekte hinweisen.
Dabei wird auch speziell auf die aktuelle Situation durch die COVID-19-Pandemie bei mit Psychopharmaka behandelten Patienten eingegangen, sowie auf die Wechselwirkungen mit Medikamenten, die bei COVID-19 eingesetzt werden (Seifert J, Heck J, Eckermann G et al. Nervenarzt 2020; 91: 604-610) und auf die Frage, wie es mit der COVID-19-Impfung bei Patienten mit Psychopharmaka steht.
Arzneimittelinteraktionen werden in pharmakokinetische und pharmakodynamische eingeteilt.
Pharmakokinetische Interaktionen entstehen, wenn eine Substanz die Absorption, die Verteilung, den Metabolismus oder die Exkretion eines Medikaments verändert und damit dessen Konzentration am Wirkort erhöht oder senkt. Die meisten pharmakokinetischen Wechselwirkungen finden auf der Ebene der Metabolisierung statt und hier an Enzymen des Cytochrom-P450-Systems (CYP).
Pharmakodynamische Wechselwirkungen entstehen, wenn die kombinierten Substanzen an der gleichen Wirkstruktur oder an funktionell verbundenen Systemen gemeinsam angreifen. So können sich z.B. anticholinerge Wirkungen von Amitriptylin, Olanzapin und Tolterodin aufsummieren zu einem Delir.
Natürlich können auch allgemeinmedizinische oder internistische Medikamente wie die Antibiotika Ciprofloxacin, Clarithromycin oder das Antimykotikum Terbinafin oder das Antiarrhythmikum Amiodaron starke pharmakokinetische Effekte triggern.
„Genussmittel“ wie das Rauchen senken die Blutspiegel nicht nur von Duloxetin oder von Antipsychotika wie Clozapin oder Olanzapin, sondern z. B. auch von Antiparkinsonmedikamenten wie Rasagilin und Ropinirol klinisch bedeutsam.
Es wird auch die Wechselwirkungsthematik zwischen onkologischen und ZNS-Medikamenten besprochen.
Außerdem wird das Kapitel der sog. Prodrugs wie Tramadol, Tamoxifen, Clopidogrel aufgegriffen.
Diskutiert werden pharmakogenetische Polymorphismen, sog. Poor bzw.
Ultra Rapid Metabolizer, solch ein veränderter pharmakogenetischer Status kann erhebliche Behandlungsrisiken in sich bergen.
Wir kümmern uns um die Probleme und Risiken durch Phytopharmaka und Selbstmedikation (die Hausärzte werden mit Werbung für Phytopharmaka -z.T. auch von Ärzten angepriesen- völlig bagatellisierend „beschossen“), doch diese „Anpreisungen“ sind u.U. ein Hochrisiko-Hazard-Spiel für die Patienten.
Für die Psychopharmakotherapie speziell bedeutsame elektronische Interaktionsdatenbanken werden vorgestellt: www.psiac.de und ein analoges Programm www.mediQ.ch
Wenn bei einer Kombination mit Wechselwirkungen zu rechnen ist, so muss dies nicht bedeuten, dass die Kombination vermieden werden sollte. Sie kann sogar hilfreich sein. Durch Messung der Plasmakonzentrationen, durch das Therapeutische Drug Monitoring (TDM), ist es möglich, die Dosis individuell anzupassen.
Unbedingt geht es in diesem Workshop auch um die Fälle der Teilnehmer, die diese diskutieren möchten. Alle Kolleginnen und Kollegen sind aufgefordert, eigene Fälle mitzubringen, die sie als schwierig oder sehr komplex verstehen. Und wir bearbeiten diese Fälle gemeinsam nach dem Motto: „Was mache ich, wenn ...?“
Der Kurs stellt die wissenschaftliche Erkenntnislage zum Nutzen von Antidepressiva dar und zieht hieraus praktische Konsequenzen für den Behandlungsalltag. Aktuelle Leitlinienempfehlungen werden einbezogen.
Antworten auf folgende Fragen sollen gegeben werden:
• Wann sollen Antidepressiva eingesetzt werden, wann nicht?
• Wie unterscheiden sich die ca. 30 verfügbaren Antidepressiva, welches sollte ausgewählt
werden?
• Welche Dosis soll gewählt werden?
• Wie sollten zeitlicher Ablauf und Wirküberprüfung einer Antidepressiva-Behandlung erfolgen?
• Ist es sinnvoll, bei Nichtansprechen das Antidepressivum zu wechseln?
• Ist es sinnvoll, bei Nichtansprechen das Antidepressivum aufzudosieren?
• Ist es sinnvoll, bei Nichtansprechen eine Serumspiegelbestimmung (TDM) durchzuführen?
• Ist es sinnvoll, Antidepressiva zu kombinieren, wenn ja welche Kombinationen?
• Ist es sinnvoll, bei Nichtansprechen zu augmentieren? Mit welchen Substanzen?
• Welche Therapiealgorithmen (antidepressive Stufenpläne) gibt es, um Therapieresistenz zu
vermeiden oder zu überwinden?
Zielgruppe
Ärzte/innen in Weiterbildung und Fachärzte aus Klinik und Praxis mit Erfahrungen in der Depressionsbehandlung, Psychologen/innen aus Klinik und Praxis mit Erfahrungen in der Depressionsbehandlung und Grundkenntnissen der Pharmakotherapie
Didaktische Methoden
Strukturierung und Theorievermittlung durch den Referenten. An vielen Stellen des Workshops werden die theoretischen Inhalte anhand konkreter Patientenbeispiele, die von den Teilnehmern und vom Referenten eingebracht werden, in der Interaktion zwischen den Teilnehmern des Workshops illustriert. Zahlreiche klinisch hilfreiche Tabellen und Algorithmen werden vorgestellt. Aktuelle nationale und internationale Leitlinien zur Depressionsbehandlung werden den Zuhörern vertraut gemacht.
Visualisierung aller relevanten Informationen und Schemata durch Wandprojektion. Es wird ein umfangreiches papiergebundenes Hand-out zur Verfügung gestellt.
Als TherapeutIn/ÄrztIn gerät man immer wieder in Situationen, in denen man sich „in der
Klemme“ wähnt. Problematische Fallverläufe, ungünstige Teamdynamiken oder eine
dysfunktionale Organisationskultur erschweren oft den Zugriff auf die eigenen
Ressourcen. Gut, wenn jemand da ist, der/die dann eine Idee hat, für hilfreiche Gespräche
zur Verfügung steht, mit nach einer Lösung sucht oder wenn es die Möglichkeit gibt, sich
in der Supervision oder der kollegialen Beratung Rat zu holen.
Aber was tun, wenn es brennt und all diese Mittel stehen, aus welchen Gründen auch
immer, nicht oder nicht rechtzeitig zur Verfügung?
Sein eigener Supervisor/Coach zu sein, mag zwar manchem befremdlich erscheinen,
indes gibt es zahlreiche Methoden und Techniken, sich selbst beim Tun über die Schulter
zu sehen, bzw. sich mit hilfreichen Intervention zur Seite zu stehen.
In diesem Workshop werden anhand von Fallbeispielen der Teilnehmer:innen
Möglichkeiten der Selbstsupervision, bezogen auf konkrete Schwierigkeiten im
Arbeitsalltag (schwierige Fälle, schwierige Teamdynamiken) und des Selbstcoaching i.S.
von Entwicklung der eigenen professionellen Rolle, auch und vor allem mit Blick auf die je
unterschiedlichen Funktionslogiken innerhalb einer Organisation, besprochen und
angewandt.
Überwiegend werden, natürlich unter Einbezug des kognitiven Zugriffs, analoge
Methoden, körperorientierte Verfahren und hypnosystemische Interventionen zum
Verstehen einer problematischen Situation vorgestellt. Erarbeitet werden können, je nach
Wünschen der Teilnehmenden, u.a. ein Metamodell zur Selbstsupervision, die Darstellung
vernetzter Systeme im medizinischen und sozialen Bereich und ein Modell zur Klärung der
eigenen Rolle bei komplexen Teamsituationen.
Es wird hierbei, s.o., differenziert zwischen eher fallorientierten (z. B. schwieriger
Behandlungsverlauf), oder eher interaktionellen (z. B. Konflikt mit einer Kollegin, einem
Teammitglied) Problematiken, ohne dass das eine vom anderen jeweils immer klar zu
trennen ist.
Zudem gibt es Tools an die Hand, mithilfe derer jeder/jede für sich berufliche Disbalancen
identifizieren und ggfs. korrigieren kann.
Der Workshop eignet sich sowohl für in Einzelpraxis arbeitende Kolleg:innen wie auch für
solche, die in einem Team oder einem größeren Netzwerk arbeiten. Ein spezielles
Vorwissen wird nicht benötigt.
Die Schematherapie nach Jeffrey Young stellt eine moderne psychotherapeutische Methode zur Behandlung von Patienten mit chronischen, komplexen psychischen Erkrankungen dar. Die Verbreitung hat in den letzten Jahren nicht zuletzt wegen der guten Studienergebnisse in der Behandlung von Patienten mit schweren Persönlichkeitsstörungen stark zugenommen. Die Schematherapie geht davon aus, dass Menschen bereits in der Kindheit überdauernde, dysfunktionale Konzepte (Schemata) von sich selbst, von anderen und der Welt entwickeln, wenn die Grundbedürfnisse von Kindern (z.B. Sicherheit, Liebe oder Akzeptanz) nicht erfüllt werden. Während Schemata eher überdauernd und rigide sind („traits“), können die daraus resultierenden Modi sehr schnell wechseln und beschreiben so den aktuellen emotionalen Zustand („states“) einer Person. Das Modusmodell stellt die zentralen Probleme einer Person im Hier und Jetzt klar dar, wird schnell verstanden und ist das zentrale Element in der aktuellen schematherapeutischen Arbeit.
Dieser Workshop wird entsprechend der aktuellen Entwicklung der Schematherapie die Arbeit mit dem Modusmodell in den Vordergrund stellen. Neben der Vermittlung theoretischer Grundkenntnisse (Schema- und Modusmodell) sollen exemplarisch schematherapeutischer Techniken demonstriert und trainiert werden.
Methoden: Vortrag mit Powerpoint-Präsentation, Video- oder Livedemonstration, Arbeit mit Fallbeispielen mit Erarbeitung eines Moduskonzeptes, Einübung der therapeutischen Techniken in Rollenspielen, Handouts.
Zielgruppe: Ärzte, Psychologen, Sozialarbeiter oder Pflegepersonal mit Interesse für Schematherapie. Vorkenntnisse in Bezug auf Schematherapie sind nicht erforderlich.
Nach belastenden Erlebnissen entwickelt eine bedeutende Minderheit der Betroffenen anhaltende psychische Syndrome. Die posttraumatische Belastungsstörung (PTSD) ist die bedeutsamste und am besten untersuchte Traumafolgestörung.
Deren Diagnose ist im Alltag mitunter nicht leicht und fehlerhaft. Erschwerend kommt hinzu, dass die Klassifikationssysteme ICD und DSM unterschiedliche Wege gehen. Die Diagnostik der (komplexen) PTSD anhand der Klinik, wie auch von Selbst- und Fremdbeurteilungsverfahren wird vorgestellt.
Risikofaktoren, Eigenschaften des Traumas selbst, die initiale psychopathologische Symptomatik sowie Kognitionen tragen zur Entwicklung einer (komplexen) PTSD bei. Diese Grundlagen werden im Workshop dargestellt. Traumatisierungen erschüttern die Integrität des Menschen, sein Weltbild, seine Überzeugungen und Einstellungen. Die Bearbeitung der Kognitionen ist ein wichtiges Element der Therapie und wird in Grundzügen vermittelt. Die Symptomatik wird von den Patienten häufig nicht als Traumafolge verstanden bzw. kann nicht eingeordnet werden. Eine intensive Psychoedukation ist notwendig. Zur ersten Wiedergewinnung von Kontrolle haben sich Entspannungsverfahren und Atemtechniken bewährt. Zentral in der Verhaltenstherapie der PTSD ist die Konfrontationstherapie. Das von der Arbeitsgruppe von Edna Foa entwickelte Modell der Konfrontationstherapie wird im Workshop vorgestellt. Dies ist ein für Patienten wie Therapeuten belastendes Verfahren mit der Notwendigkeit, die bisher vermiedenen Emotionen und Kognitionen zu mobilisieren und mittels Habituation zu bewältigen. In den letzten beiden Jahrzehnten wurden weitere spezifische Therapiemethoden entwickelt und evaluiert, z.B. die EMDR, die kurz gezeigt wird. Psychopharmaka reduzieren in kontrollierten Studien erfolgreich die PTSD-Symptomatik. Detailliert wird die medikamentöse Vorgehensweise im akuten wie auch chronischen Fall behandelt. Die Form und Wirksamkeit von Frühinterventionen ist umstritten. Aufgezeigt wird der aktuelle Forschungsstand. Die Wirksamkeit der genannten Verfahren in Metaanalysen und Cochrane-Analysen wird vergleichend vorgestellt, ebenso die Empfehlungen der neuen AWMF-Leitlinie zur PTSD. Der Workshop hat einen verhaltenstherapeutischen Schwerpunkt mit den am besten evaluierten und wirksamen Verfahren bei Typ I Trauma. Jedoch ist auch die Diagnostik und Behandlung von Typ II -Traumata Gegenstand des Workshops.
Die Begutachtung von Traumafolgestörungen wird ebenfalls vorgestellt. Auch werden Literaturempfehlungen und links gegeben.
Zielgruppe:
Assistenten in fortgeschrittener Weiterbildung sowie Fachärzte
Didaktische Methoden:
Vortrag, Video, eingehende Diskussion
Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist bei erwachsenen Patienten mit Abhängigkeitserkrankung sehr häufig. Diagnostik und Behandlung der ADHS sind dabei nicht immer einfach. Einerseits müssen die Symptome von Substanzkonsum und Entzug von denen der ADHS abgegrenzt werden. Andererseits können zwar laut Leitlinien und internationalen Experten-Empfehlungen langwirksame Stimulanzien auch bei Patienten mit Abhängigkeitserkrankungen eingesetzt werden, dabei muss aber das Risiko für Missbrauch und Weitergabe beachtet werden. Dieser Workshop soll den Teilnehmenden das Wissen vermitteln, um den vielfältigen Herausforderungen dieser Komorbidität sicher zu begegnen.
Der Workshop soll eine vertiefte Einführung in die Compassion Focused Therapy (CFT) von Prof. Paul Gilbert geben. Dabei soll insbesondere auf die transdiagnostische Anwendung der CFT für verschiedene psychische Probleme fokussiert werden. Bisherige Studien belegen Wirksamkeit insbesondere für PatientInnen mit ausgeprägter Selbstkritik, niedrigem Selbstwert und hohem Schamerleben.
Der Workshop gibt eine Einführung in die zentralen theoretischen Konzepte der CFT sowie des Compassionate Mind Trainings. Neben des zentralen evolutionspsychologischen Rahmenmodells und des Affekt-Regulations-Modells (3-circle-modell) werden zentrale therapeutische Interventionen wie soothing rhythm breathing, Imagery Übungen (Mitfühlender Begleiter, Mitfühlendes Selbst etc.) sowie die gezielte Arbeit mit hoher Selbstkritik vorgestellt und mit den Teilnehmer*innen praktisch angewendet. Die Teilnehmer*innen sollen so einen vertieften Einblick in die CFT und deren Möglichkeiten für die tägliche therapeutische Arbeit erhalten. Neben individuellen Reflexionen werden die Teilnehmer*innen auch in Kleingruppen und im Plenum arbeiten.
In diesem Symposium wird der aktuelle Stand des sich rasch entwickelnden Feldes der therapeutischen Anwendung von Psychedelika in der Psychiatrie dargestellt. Prof. Dr. Stefan Borgwardt, Lübeck, hat über viele Jahre verschiedene Psychedelika (LSD, Psilocybin), aber auch MDMA, gesunden Probanden kontrolliert verabreicht und ihre Effekte systematisch mit verschiedenen Methoden untersucht. Priv.-Doz. Dr. Katrin Preller, Zürich, die seit vielen Jahren mit Franz Vollenweider die neurobiologischen Effekte von Psychedelika untersucht hat und jüngst auch mit der therapeutischen Evaluation dieser Substanzen begonnen hat, gilt als Weltexpertin für die Wirkmechanismen von Psychedelika. Lea Mertens, Mannheim, wird die weltweit zweitgrößte klinische Studie mit einem Psychedelikum, die gerade in Mannheim und Berlin begonnen hat, vorstellen und bereits erste Erfahrungen aus der klinischen Anwendung präsentieren können. Tomislav Majic, Berlin, führt die wahrscheinlich größte Ambulanz für Patienten, die an den Folgen der Einnahme psychoaktiver Substanzen leiden. Er wird die Risiken, die mit der Anwendung dieser Substanzen verbunden sind, darstellen. Damit wird am Ende eine sorgfältige Nutzen/Risiko-Abwägung auch für die Besucher dieses Symposiums möglich sein.
Bei den meisten psychischen Erkrankungen erleben Betroffene Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion, die zu Einsamkeit, niedrigem Funktionsniveau und geringer Lebensqualität führen. Störungen der Interaktion können sowohl primär mit dem Krankheitsprozess assoziiert sein als auch sekundär durch die Folgen der Erkrankungen entstehen.
Im Gehirn sind mehrere Netzwerke und Schaltkreise während sozialer Interaktionen besonders aktiv. Beispielsweise ist das Mentalisierungsnetzwerk aktiv, während wir uns ins Gegenüber hineinversetzen. Das Praxisnetzwerk arbeitet, wenn Handgesten benutzt oder interpretiert werden. Das Belohnungssystem ist wichtig, um Freude und Motivation im sozialen Kontext zu erleben. Bei psychischen Erkrankungen können häufig funktionelle Veränderungen dieser Netzwerke festgestellt werden. Diese Veränderungen im «sozialen Gehirn» stellen mögliche Zielpunkte für Interventionen dar. In diesem Symposium werden verschiedene Interventionsmöglichkeiten vorgestellt, die sowohl nicht-invasive als auch invasive Hirnstimulation beinhalten. Kortikale Netzwerke sind beispielsweise durch repetitive transkranielle Magnetstimulation erreichbar, während das Belohnungssystem über tiefe Hirnstimulation moduliert werden kann. Im Symposium werden verschiedene Therapieformen vorgestellt. Mit diesen spezifischen Interventionen kann in Zukunft Betroffenen mit bedeutenden Störungen der sozialen Interaktion eine neue Behandlungsmöglichkeit eröffnet werden. Dabei besteht die Hoffnung, Menschen mit psychischen Erkrankungen mehr am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen.
Sowohl in der Praxis der Behandlung von Straftätern in psychiatrischen Kliniken des Maßregelvollzugs als auch in der Begutachtungspraxis ergeben sich vor dem Hintergrund neuer gesetzlicher Regelungen und der Rechtsprechung, aber auch gesellschaftlicher Veränderungen und dem Fortschritt der medizinischen Forschung immer wieder neue Herausforderungen für den/die forensische/n Psychiater/in.
Der erste Vortrag (J. Querengässer, Herne) befasst sich mit dem drängenden Problem der stetig steigenden Zahl an Unterbringungen gemäß §64 StGB, die auch die DGPPN jüngst zu einer Stellungnahme veranlasst hat. Es werden Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zu den Prädiktoren einer erfolgreichen Behandlung und hieraus ableitbare praktische Konsequenzen für die Begutachtungspraxis diskutiert.
Im zweiten Vortrag (P. Praus, Klingenmünster) wird der Frage nachgegangen, ob auch seitens des Maßregelvollzugs eine Anpassung der suchttherapeutischen Behandlung möglich ist, um eine bedarfsgerechte Versorgung suchtkranker Straftäter unter den gegebenen rechtlichen Bedingungen zu gewährleisten. Es werden Erfahrungen aus der Erprobung einer verkürzten suchttherapeutischen Maßregelvollzugsbehandlung gemäß § 64 StGB vorgestellt.
Auch der dritte Vortrag (D. Turner, Mainz) beschäftig sich mit neuen Entwicklungen in der Behandlung von Sexualstraftätern. Im Mittelpunkt stehen Neuerungen der Behandlungsempfehlungen bei der pharmakologischen Behandlung von Paraphilien, die sich auf erstmals verfügbare Ergebnisse aus einer kontrollierten Behandlungsstudie und weitere aktuelle empirische Daten stützen.
Im letzten Vortrag (J. Reinwald, Mannheim) wird das hochaktuelle Thema der Zwangsmaßnahmen thematisiert, das bei der Behandlung von psychisch kranken Straftätern im Maßregelvollzug von besonderer Brisanz ist. Es wird auf der Grundlage einer bundesweiten empirischen Untersuchung der Umgang mit Zwang im Maßregelvollzug dargestellt und unter ethischen und rechtlichen Gesichtspunkten diskutiert.
Geflüchtete sind im Vergleich zu Migranten ohne Fluchthintergrund eine besonders vulnerable Population. In der AOK-Studie (Schröder et al. 2018) wurden in Deutschland erstmals repräsentativ 2.021 Geflüchtete aus Syrien, dem Irak und Afghanistan, die bis zu zwei Jahre in Deutschland sind und noch in Aufnahmeeinrichtungen zu erreichen waren, untersucht. Die Ergebnisse zeigen u. a., dass rund drei Viertel der Schutzsuchenden unterschiedliche Formen von Gewalt erfahren haben und oft mehrfach traumatisiert sind. Im Vergleich zu Geflüchteten ohne traumatische Erfahrungen berichten sie mehr als doppelt so oft über physische und psychische Beschwerden. Mehr als zwei Fünftel aller Befragten zeigen Anzeichen einer depressiven Erkrankung.
Hier haben Hausärzte und Allgemeinmediziner eine Schlüsselrolle. Jedoch ist die Behandlung aufgrund von Sprachbarrieren, kulturdifferenten Krankheitskonzepten und Symptompräsentationen sowie kulturdifferentem Hilfesuchverhalten und eingeschränktem Zugang zu medizinischer Versorgung erschwert.
In diesem Symposium wird zunächst ein Überblick über die gesundheitliche Lage Geflüchteter gegeben. Des Weiteren wird ein Maßnahmenkoffer zur Unterstützung der Interkulturellen Kompetenz für die Hausarztpraxis vorgestellt, der im Rahmen eines Forschungsprojekts an der Charité entwickelt wurde. Abschließend werden die wichtigsten Ergebnisse des Projekts „Anonymer Krankenschein für Menschen ohne Papiere“ vorgestellt und anhand von Fallbeispielen erläutert, was der Hausarzt mit schwerkranken Patienten tun kann, die in seiner Praxis sind und keinen Aufenthaltsstatus haben.
Implikationen für eine Verbesserung der medizinischen Versorgung traumatisierter Geflüchteter werden erörtert.
Die anstehende Regelung des assistierten Suizids betrifft fachlich-wissenschaftliche, klinische und ethische Aspekte. In der öffentlichen Diskussion spielen Selbstbestimmung und Zugang zu Suizidmitteln eine große Rolle.
Das Symposium gibt eine Übersicht über die europäische Entwicklung, zu Grunde liegende Menschenbilder und Mythen sowie die vorliegenden Regelungsvorschläge. Barbara Schneider stellt einen Überblick über die vorliegenden Gesetzesentwürfe vor. Reinhard Lindner schildert den Einfluss auf die Suizidprävention, Martin Teising widmet sich der Bedeutung des Autonomiebegriffs und Georg Fiedler spricht über Mythen zum Suizid.
Ein Mensch, gefesselt an einen Baum – aus Angst, Unsicherheit und Verzweiflung. Das globale Problem der Stigmatisierung gegenüber psychiatrischer Erkrankungen zeigt sich in Teilen Afrikas noch immer in sehr direkten und körperlichen Formen der Ausgrenzung. Die filmische Dokumentation ergründet die Ursprünge des Stigmas und erzählt wie es dem gemeinnützigen Verein On The Move e.V. gelang durch "Brain Awareness Sessions", mit den Menschen in Kenia ins Gespräch zu kommen und einen Wandel des öffentlichen Umgangs mit psychischen Leiden anzustossen sowie die Stellung der Betroffenen in der Gesellschaft zu stärken.
In den letzten Jahren sind für eine grundlegende Reform der psychiatrischen Versorgungsstrukturen in Deutschland mehrere Konzepte vorgelegt worden, etwa von Steinhart und Wienberg, der DGPPN, der Friedrich-Ebert-Stiftung oder dem Sachverständigenrat zur Begutachtung der Lage im Gesundheitswesen.
Mit dem Bundesteilhabegesetz sowie einigen Veränderungen im SGB V (StäB, Richtlinie gemäß § 92 Abs. 6b, Erweiterungen des Einsatzes von Soziotherapie und psychiatrischer häuslicher Krankenpflege), sind Verbesserungen in Richtung auf eine leitliniengerechte Gesamtversorgung für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen auf den Weg gebracht worden, die aber hinter den Empfehlungen der einschlägigen S3-Leitlinie noch deutlich zurückbleiben. Der vom Gesundheitsministerium initiierte, breit angelegte „Psychiatriedialog“, hat in der abgelaufenen Legislaturperiode noch einmal den Reformstau deutlich gezeigt. In der Erwartung, dass der Dialog die erforderliche Fortsetzung erfährt, sollen in diesem Symposium einige Eckpunkte aufgezeigt werden.
Aus Sicht der Psychiatrieerfahrenen plädiert Elke Prestin dafür, den Psychiatriedialog in einen weiter gefassten Aufbruch im Sinne einer „neuen Enquête-Bewegung“ zu integrieren. Ihr Impulsvortrag nimmt das Spannungsfeld zwischen visionärem Denken und realpolitischem Handeln in den Blick.
In der vom Deutschen Bundestag eingesetzten Expertengruppe zur Verbesserung der Hilfen für Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil, sind Handlungsempfehlungen erarbeitet worden, die in ihrem Fokus auf komplexen SGB übergreifenden Hilfen und Einbeziehung der gesamten Familie, Änderungen im SGB V erfordern. Birgit Görres berichtet in ihrem Beitrag über die Empfehlungen der Sachverständigenkommission zu Familien mit psychisch- oder suchtkranken Eltern und bewertet den Stand der bisherigen Umsetzung.
Irmela Boden stellt die Anforderungen der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen an die Weiterentwicklung der Versorgung dar; hinsichtlich der Förderung der Autonomie psychisch erkrankter Menschen und der Notwendigkeit niederschwelliger, präventiver Angebote des Versorgungssystems für Angehörige in Krisensituationen.
Der abschließende Beitrag von Nils Greve fasst den Stand der Fachdiskussionen zu SGB- und sektorenübergreifenden „Komplexleistungen“ im Überblick zusammen und leitet daraus nächste Schritte für eine leitliniengerechte Strukturierung der regionalen Versorgung ab.
Die Fragen, wer im Laufe des Lebens psychisch erkrankt und wer nicht, welche Faktoren das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen und welche protektiv wirken, können methodisch am besten durch Untersuchungen in großen Langzeitstudien in der Bevölkerung beantwortet werden. In der NAKO Gesundheitsstudie, Deutschlands größter Gesundheitsstudie, werden landesweit in 18 Studienzentren 200.000 Personen regelmäßig umfassend medizinisch untersucht und nach ihren Lebensgewohnheiten befragt. Dazu gehört auch eine detaillierte Untersuchung der psychischen Gesundheit.
In diesem Symposium wird die NAKO-Expertengruppe „Neurologische und Psychiatrische Erkrankungen“ das Konzept zur Untersuchung emotionaler und kognitiver Funktionen in der NAKO darstellen und erstmalig Untersuchungsergebnisse präsentieren. Hierbei werden Daten zu Kindheitstraumata, Stress, Generalisierter Angst und Panik, Depression, kognitiven Funktionen, sowie deren Beziehung untereinander, dargestellt. Die Daten der NAKO-Gesundheitsstudie werden zukünftig eine wichtige internationale Referenzgröße und Ressource zur Erforschung psychischer Gesundheit in der Bevölkerung darstellen. Dieses Symposium erläutert in allgemeinverständlicher Art die Erhebung, Ergebnisse, Relevanz und Nutzbarkeit der Daten.
Die molekularbiologische Erforschung psychischer Erkrankungen der letzten Jahre hat das klassische Bild der Genetik revolutioniert. Statt nur „statische“ Gegebenheiten im Genom abzubilden, zeigen neue Forschungsansätze die immense Dynamik in der genetischen Regulation im Zusammenspiel von Genom und Umwelteinflüssen. Dabei zeigt sich, dass der erhebliche Einfluss, den frühe Lebenserfahrungen, aber auch exogene Faktoren wie Ernährung und Substanzgebrauch auf die Entwicklung von psychischen Störungen haben, unter anderem durch langfristige Veränderungen der genetischen Aktivität ausgeübt wird. Die Erforschung epigenetischer Mechanismen hat dabei einen starken translationalen Charakter; aktuell werden vor allem Biomarker zur Verbesserung von Diagnostik, Früherkennung und Prädiktion untersucht. Zusätzlichen Schub erhält dieser Forschungsansatz durch neuste technologische Entwicklungen im Bereich der Sequenziertechnik (z.B. Sequenzierung mit Nanoporen), die die direkte Messung von Veränderungen der DNA in Echtzeit erlauben. Diese neuen Technologien stellt Franz-Josef Müller (Kiel) vor. Zusätzliche Dynamik gewinnt das Feld durch Neuentwicklungen im Bereich der Algorithmen-basierten Auswertung, mittels derer ganze Muster von epigenetischen Veränderungen erfasst und zur Prädiktion genutzt werden können. Mittels der sogenannten epigenetic clock-Algorithmen kann aus epigenomweiten Methylierungsdaten das „epigenetische“ Alter eines Organismus bzw. einzelner Gewebe bestimmt werden. Linda Dieckmann (München) stellt Befunde zu epigenetic clocks im Zusammenhang mit frühkindlichen Entwicklungsprozessen vor. Konkrete Anwendungsbeispiele von epigenetischen Biomarkern präsentiert Miriam Schiel (Freiburg) am Beispiel der Zwangsstörung und Helge Frieling (Hannover) stellt erste konkrete Erfahrungen mit der klinischen Anwendung von epigenetischen Biomarkern, insbesondere der Methylierung von BDNF im Zusammenhang mit depressiven Erkrankungen vor.
Current concepts of the etiology of stress-related conditions including anxiety and post-traumatic stress disorders emphasize the critical contribution of social stress, which is ubiquitous in modern human societies overwhelmed with abundant interpersonal contact in real-life as well as via social media. Research focused on the causes and consequences of social isolation stress indicates that social interactions are key to mental and physical well-being in humans and many animals including rodents. On the other hand, there is mounting evidence that harmful and uncontrollable social partners can be extremely detrimental to physical and mental health. The aim of this panel will be to present recent advances in understanding the translational mechanisms underlying the ambiguous nature of social interactions and to define a novel concept of social homeostasis. The symposium will highlight current perspectives from both basic animal and human research by targeting limbic dysfunction, oxytocin system alterations, and neuroinflammatory abnormalities in social isolation stress, social defeat stress, and patients with clinically established anxiety and post-traumatic stress disorders. Specifically, Rene Hurlemann (RH) will present recent functional MRI (fMRI) studies showing that chronic social isolation stress is associated with aberrant limbic responses to social trust and fear signals. Valery Grinevich (VG) will demonstrate morphological and electrophysiological alterations in oxytocin neurons of adult rats caused by acute social isolation stress. Ulrike Schmidt (US) will present molecular and clinical data on the function and regulation of oxytocin signaling in traumatized individuals and various animal models of stress. Anne-Kathrin Gellner (AKG) will link social defeat stress to distinct neuroinflammatory pathways including peripheral and central inflammasome signaling.
Obwohl bei der kindlichen ADHS geschlechterspezifische Unterschiede sowohl bzgl. der Prävalenz als auch in der Symptomatologie als etabliert gelten, ist ihre Bedeutung bei adulten ADHS Patient*innen unklar. Es gibt zwar mittlerweile einige evidente Befunde für Geschlechterunterschiede in den Bereichen Prävalenz, Komorbidität und Grad der Beeinträchtigung, weitere wichtige Bereiche wie Pharmakotherapie, Neurobiologie und Psychotherapie sind allerdings bislang kaum wissenschaftlich untersucht. Aufgrund der fehlenden Evidenz finden geschlechterspezifische Aspekte weder in den Diagnosekriterien noch in den diagnostischen Instrumenten bei ADHS-Patient*innen Berücksichtigung.
Der erste Beitrag beleuchtet die geschlechterspezifischen Unterschiede komorbider psychischer Störungen bei adulter ADHS. Der zweite Beitrag beschäftigt sich mit der Bedeutung einer elterlichen ADHS und deren Behandlung in der Perinatalzeit. Der dritte Vortrag geht der Frage nach, ob Geschlechterunterschiede in der zerebralen Verarbeitung von Emotionen bei adulten ADHS- Patient*innen existieren. Im letzten Vortrag werden die geschlechtsspezifischen Unterschiede einer kognitiven Funktionsanalyse bei ADHS- Patient*innen berichtet.
Diese Veranstaltung wird nicht als Video-on-Demand-Angebot verfügbar sein.
Künstliche Intelligenz (KI) ermöglicht eine zunehmend besser werdende Leistung in der Mustererkennung zur Unterstützung der Diagnostik und Interpretation von klinischen Daten. Derzeit werden KI-Methoden in der klinischen Praxis und Forschung kaum eingesetzt, da man bisher zu wenig Verständnis davon hat, welche Informationen solche Black-Box-Systeme berücksichtigen, um ihre Entscheidungen zu treffen. Dieses vom DGPPN-Referat für Bildgebung und Systemische Neurowissenschaften organisierte Symposium soll neue KI-Ansätze im Bereich der Psychiatrie und Nervenheilkunde sowie Methoden zur Verbesserung der Erklärbarkeit von KI-Entscheidungsprozessen vorstellen.
Simon Eickhoff berichtet von Möglichkeiten, individuelle kognitive oder persönlichkeitsbezogene Merkmale aus Bildgebungsdaten abzuleiten. Solche Techniken scheinen für uns heute noch reine Fiktion, nähern sich aber ihrer Anwendung und werfen zahlreiche ethische, rechtliche und gesellschaftliche Fragen auf. Eva Meisenzahl stellt das Verbundprojekt CARE zwischen 40 Erwachsenen- und Kinder- und Jugendpsychiatrischen Partnern sowie drei großen Krankenkassen vor. Klinische, neuropsychologische und Bildgebungsdaten sollen genutzt werden, um KI-basiert das individuelle Risiko für die Entwicklung von Psychosen und das prognostische Funktionsniveau zu messen, um nachfolgend risikoadaptierte individualisierte Behandlungen durchzuführen, mit dem Ziel, den Ausbruch der psychiatrischen Erkrankung zu verhindern oder abzumildern. Kerstin Ritter präsentiert Verfahren zur Visualisierung von Entscheidungsprozessen in künstlichen, neuronalen Netzen und demonstriert beispielhaft deren Anwendung zur Detektion ausgewählter neuropsychiatrischer Erkrankungen. Abschließend stellt Martin Dyrba neue Ansätze für kognitive Architekturen auf Basis neuronaler Netze vor, mit denen direkt aus den Bilddaten diagnostische Erklärungen abgeleitet werden sollen, um algorithmische Entscheidungsprozesse verständlich und nachvollziehbar zu machen.
Die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) hat in der letzten Dekade deutlich an Bedeutung für die klinische Versorgung von Patienten mit schweren und therapieresistenten affektiven Störungen und schizophrenen Psychosen gewonnen. Die aktuellen Leitlinien sprechen spezifische Empfehlungen für den Einsatz der EKT aus, die Behandlungszahlen in Deutschland haben sich von 2008 bis 2016 etwa verdoppelt, und die EKT ist in der Weiterbildungsordnung erstmals als Handlungskompetenz explizit erwähnt. Nach wie vor jedoch ist die Anwendungshäufigkeit im internationalen Vergleich relativ gering, und es bestehen deutliche regionale Unterschiede, was sich etwa in hohen Zuweisungszahlen an größere EKT-Zentren widerspiegelt. Das Symposium soll daher die Versorgungssituation mit einer der wirkstärksten psychiatrischen Therapieformen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten. Inwieweit könnte eine Akkreditierung die Verfügbarkeit und Qualität der EKT beeinflussen? Welche Rolle spielt die ambulante Durchführung der EKT und welche medizinischen und gesundheitsökonomischen Rahmenbedingungen braucht diese? Welche Konsequenzen und Schwierigkeiten für die Versorgung ergeben sich aus knappen Behandlungsressourcen durch fehlende Verfügbarkeit oder reduzierte Kapazitäten in der COVID-19 Pandemie?
Pharmakogenetische Untersuchungen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Doch welches Panel sollte getestet werden und wo ist der Stellenwert in der klinischen Versorgung zu sehen? Was ist bei der Auswahl einer pharmakogenetischen Untersuchung wichtig? Wie sind die Erfahrungen, die in Kliniken gemacht wurden? Welche Parameter können durch den Einsatz der Pharmakogenetik positiv beeinflusst werden? In den Vorträgen sollen diese Fragen geklärt werden. Darüber hinaus werden praktische Erfahrungen bei der Anwendung im klinischen Setting geschildert, die bei der Implementierung pharmakogenetischer Diagnostik in Kliniken zu einem guten Gelingen beitragen können.
Hintergrund
Migration geht laut vielen Forschungsbefunden mit einer erhöhten Vulnerabilität und psychiatrischen Morbidität einher. Die Forschungsergebnisse variieren stark zwischen Migrantengruppen in Abhängigkeit von Migrationskontexten und Konzeptualisierungen der zu untersuchenden Faktoren. Bei der jährlich zunehmenden Zahl von Migranten weltweit ist die weitere Erforschung der post-migrativen Prozesse und ihrer Zusammenhänge zu psychischer Gesundheit absolut notwendig.
Ziele
Der erste Vortrag liefert den theoretischen Kontext und neue Konzeptualisierungen von Akkulturation. In den folgenden Präsentationen werden aktuelle Daten zu Akkulturationsfaktoren und psychischer Gesundheit bei verschiedenen Migrantenpopulationen vorgetragen. Zunächst wird eine populationsbasierte länderübergreifende Studie präsentiert, die den Einfluss des Aufnahmelandes auf die psychische Gesundheit, Akkulturationseinstellungen, ethnische Identität und Zugehörigkeit bei russisch-sprechenden jüdischen Migranten in Deutschland, Österreich und Israel untersucht. Des Weiteren werden Daten einer ebenfalls populationsbasierten Studie mit iranischen, türkischen und afghanischen Migranten in Österreich berichtet. Im letzten Vortrag wird eine klinische Studie zu Transnationalität und Zugehörigkeit bei vietnamesischen Migranten vorgestellt.
Diskussion
In diesem Symposium werden allgemeine und gruppenspezifische Schlussfolgerungen bezüglich der psychischen Belastung sowie der Wirkung von Akkulturationsfaktoren bei Migranten gezogen. Die Komplexität des Akkulturationskonzeptes und die Vorteile von Längsschnitt- und mixed method-Studien für die Erforschung von Akkulturation werden exploriert. Des Weiteren werden die Wichtigkeit des Migrationskontextes (Einwanderungspolitik & Einstellungen gegenüber Migranten) hervorgehoben sowie gesellschaftliche Maßnahmen und angepasste Behandlungsstrategien für Migranten im Hinblick auf ihre Heterogenität und unterschiedliche Lebensverläufe diskutiert.
Die Beachtung von Religiosität und Spiritualität in der Behandlung von PTBS und Traumafolgestörungen stößt unter den therapeutisch arbeitenden Berufsgruppen seit einigen Jahren auf ein steigendes Interesse. Dieses Interesse entsteht häufig aus der Wahrnehmung, dass eine religiös-spirituell geprägte Weltanschauung eine nicht unwesentliche, zugrundeliegende innere Haltung in betroffenen PatientInnen skizziert, von der aus ihr Denken, Empfinden und Verhalten im Umgang mit traumatisierenden, grunderschütternden Erlebnissen und ihre Folgen mit geprägt werden.
Eine Therapie, die ein religiös-spirituelles Bezogen-Sein Betroffener berücksichtigt, steht dabei nicht selten vor der Herausforderung sich diesem Bereich in Unkenntnis ihrer individuellen Bedeutung zu nähern.
Vor diesem Hintergrund wird in diesem Symposium der Frage nachgegangen, in wie weit exemplarisch monotheistische, christlich-katholische oder muslimische Glaubenshaltungen einen Einfluss auf die subjektive Deutung und Bewältigung von PTBS und Traumafolgestörungen haben können und wie man diese im therapeutischen Prozess einzubinden vermag.
Am Beispiel des ostjüdischen Chassidismus eröffnet sich im dritten Beitrag ein Einblick wie facettenreich und adaptiv wiederum auch Religiosität durch die Vermittlung einer inneren sinn- und haltgebenden Haltung, - ein Bezogen-Sein auf 'Gott' - im Umgang mit – auch transgenerationalen – Traumafolgestörungen eine praxisnahe Hilfe zu sein vermag.
Wie geht man als junge Ärztin/junger Arzt mit der Herausforderung um, wenn Patienten und Patientinnen suizidal sind, einen Suizidversuch unternommen oder Suizid begangen haben? Wie erleben Angehörige und Betroffene die Situation und was können Assistenzärztinnen und –ärzte von ihnen lernen?
Am Beispiel der Suizidalität lädt die Generation PSY zu einem Trialog, einer offenen Diskussion mit erfahrenen Behandelnden mit Betroffenen und ihren Angehörigen. Wir tauschen Erfahrungen aus und betrachten die Herausforderungen für junge Psychiaterinnen und Psychiater aus dem Blickwinkel aller drei Gruppen, gerne unterstützt durch eigene Fragen und Anregungen des Publikums.
Seit Beginn des Innovationsfonds beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) im Jahr 2016 wurden über 400 Forschungsprojekte in den Förderbereichen Neue Versorgungsformen (NVF) und Versorgungsforschung (VSF) gefördert. Psychiatrische Forschung ist in beiden Bereichen, in themenoffener und -spezifischer Förderung angesiedelt. Themenfelder sind z.B. „Versorgungsmodelle für spezielle Patientengruppen“, „Modelle zur Weiterentwicklung von Versorgungsstrukturen und -prozessen“ und „Weiterentwicklung der Qualitätssicherung und/oder Patientensicherheit in der Versorgung“. Die Projekte der ersten Förderwelle kommen derzeit zum Abschluss, erste Ergebnisberichte liegen vor. Das Symposium möchte anlässlich des fünfjährigen Bestehens des Innovationsfonds eine Zwischenbilanz ziehen und Perspektiven und Erfolgsaussichten psychiatrischer Forschungsprojekte in den Bick nehmen. Aus zwei Einzelprojekten werden Forschungsergebnisse präsentiert, die sich verschiedenen Innovationspotenzialen und -bedarfen in der Versorgung widmen: „CHIMPS-NET“ (Konsortialführung: UKE Hamburg) und „AKtiV-Studie“ (Konsortialführung: Medizinische Hochschule Brandenburg). Anschließend werden themen- und bereichsübergreifende Analysen vorgenommen: Vorgestellt wird ein Review und Dokumentenanalyse von Studienprotokollen, Publikationen und Abschlussberichten von Interventionsstudien der ersten Förderwelle, der Charakteristika der Förderprojekte im Bereich seelische Gesundheit aufzeigt. Abschließend wird eine systematische Evaluation des Innovationsfonds hinsichtlich des Aspekts der Patientenbeteiligung vorgestellt. Dabei wird die Frage aufgeworfen, inwiefern partizipative Forschungsdesigns als „Innovationsmarker“ gelten können und wie psychiatrische Forschungsprojekte im Vergleich aller Förderprojekte zu beurteilen sind.
Der Partizipationsgedanke gewinnt immer weiter an Bedeutung. In Forschung und Praxis geht es längst nicht mehr nur allein darum, das Erleben von Menschen mit psychischen Erkrankungen ausschließlich nur zu verstehen. Das Ziel ist es vielmehr, in einem kollaborativen Prozess gemeinsam Wissen zu generieren und Einfluss auf Veränderungen der Psychiatrie und ihrer Angebote und gesellschaftlicher Strukturen zu nehmen. Das Sicht- und Hörbarwerden und gegenseitige Verstehen, weniger Stigmatisierung und mehr Teilhabe fordern jedoch von allen Beteiligten eine reflexive und kritische Auseinandersetzung mit sich selbst, aber auch den eigenen Kontextbedingungen. Stillschweigende Übereinkünfte über Tabus zwingen zur Frage wie das „Drüber- Reden“ gelingen kann und wann das „Drüber-Schweigen“ unter Umständen die bessere Wahl ist. Ob Erfahrungen mit eigenen psychischen Erkrankungen für Fachpersonen eine Chance oder ein Risiko darstellen, ist auch von den umgebenden Bedingungen mitbestimmt. Erkenntnisse aus Forschungsprojekten und subjektive Erfahrungen werden in dem Symposium zusammengebracht.
Die Einstufung von Menschen mit psychischen Erkrankungen im Rahmen des Schwerbehin-dertenrechts und des SER orientiert sich an den Vorgaben der versorgungsmedizinischen Verordnung (VersMedV). Diese bildet das Wissen über und die Bewertung von psychischen Erkrankungen aus den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ab. Neue Ansätze zur Begutachtung von Behinderungseigenschaften, basierend auf der umfassenden Systematik der ICF und ihrer Fokussierung auf die soziale Teilhabe werden unter Experten seit Jahren diskutiert. Ausgefeilte Begutachtungskonzepte liegen vor, haben jedoch bislang keinen Eingang in das politische Handeln gefunden. Das Symposion bietet ein Forum zur dringend notwendigen fachlichen Diskussion der Begutachtung im Schwerbehindertenrecht und SER und weist hier anhand ausgewählter Diagnosegruppen neue Wege. Erfasst werden die Fachgebiete der Erwachsenenpsychiatrie, der Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie der Psychosomatik.
Das Symposium widmet sich verschiedenen Aspekten der Psychiatrie in der DDR und ist eine Fortsetzung der in den letzten Jahren durchgeführten Veranstaltungen. Die interdisziplinäre Besetzung ermöglicht unterschiedliche Denk- und Forschungsansätze und versteht sich als Annäherungsversuch an eine vielschichtige Thematik.
Zunächst wird die Stellung der Psychiatrie innerhalb des staatlichen Gesundheitswesens untersucht, wobei vor dem Hintergrund der Gesundheitspolitik auf grundsätzliche Probleme des Fachgebiets in der DDR fokussiert werden soll.
Im Weiteren wird die Entwicklung der klinischen Psychologie betrachtet, die sich in der DDR schon in den 1950ern in der Psychiatrie etablieren konnte. Nicht zuletzt aufgrund des Ärztemangels übernahmen Psychologen wichtige Aufgaben in der psychiatrischen Diagnostik wie auch Therapie. Der Vortrag charakterisiert die klinische Psychologie in der DDR im Vergleich zur Bundesrepublik aber auch der UdSSR und anderen Ostblickstaaten bis Ende der 1970er.
Ein weiterer Beitrag stellt die Abteilung für forensische Psychiatrie und Psychologie der Charité-Nervenklinik vor. Diese von Hans Szewczyk zwischen 1961 bis 1988 geleitete Einrichtung war in dieser Zeit maßgeblich für das Fachgebiet innerhalb der DDR und entfaltete in Zusammenarbeit mit Juristen, insbesondere am Obersten Gericht der DDR, eine beträchtliche gesellschaftliche Wirkung.
Entsprechend der längst überfälligen Forderung, den historischen Umgang mit der Staatssicherheit und der für sie tätigen Inoffiziellen Mitarbeiter (IM) nicht an einer verengten Apparat- und Institutionengeschichte auszurichten, wird abschließend an Beispielen aus psychiatrischen Einrichtungen in der DDR das Handeln von IMs untersucht und dessen konkrete Auswirkungen auf Personen und Institutionen beleuchtet.
Seit 20 Jahren nimmt die Verordnung von Antidepressiva in Deutschland kontinuierlich zu, und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht. 80% dieser Verordnungen werden von Hausärzten vorgenommen. G. Gründer diskutiert kritisch diese Praxis anhand der AWMF-Leitlinienempfehlungen und macht Vorschläge zu einer besseren Nutzen/Risiko-Abwägung.
HO Wagner betrachtet das Problem der Polypharmazie aus seiner langjährigen Erfahrung als Allgemeinmedizinischer Facharzt und hausärztlicher Sicht. M. Paulzen erklärt in seinem Beitrag, warum Hausärzte und Psychiater am besten Hand in Hand arbeiten, um pharmakokinetische Risiken, egal ob sie durch Arzneimittelwechselwirkungen oder im Rahmen eines normalen Alterungsprozesses auftreten, zu kontrollieren. Anhand von Beispielen zur Arzneimitteltherapiesicherheit und Therapieeffektivität wird diese wichtige therapeutische Allianz näher beleuchtet.