Prolonged Exposure (PE) gehört zu den am besten evaluierten Traumatherapieverfahren, das in vielen unabhängigen Forschergruppen weltweit seine Wirksamkeit gezeigt hat. Basierend auf Elementen der kognitiven Verhaltenstherapie zeigt das Verfahren seine Wirksamkeit in Studien mit traumatisierten Menschen und einer Posttraumatischen Belastungsstörung, aber auch bei Komorbiditäten wie schwere Alkoholabhängigkeit, emotional-instabile Persönlichkeitsstörung, Psychose und komplexe PTBS. Zusätzlich zeigt das Verfahren auch in der gedolmetschten Therapie von Flüchtlingen klinisch seine Wirksamkeit.
Prolonged Exposure wurde von Edna Foa und Kolleginnen entwickelt und folgt der Theorie das Furchtnetzwerk, das durch das Trauma entstanden ist, mit neuen Erfahrungen zu überlagern. Vermeidung von Gedanken und Situationen sind der wesentliche Motor der die Posttraumatische Belastungsstörung aufrecht erhält. Vermeidungsverhalten abbauen und dysfunktionale Gedanken verändern, das ist PE. Die Habituation durch das Erzählen alleine reicht nicht aus, es geht vielmehr darum die Sicht auf das Trauma, auf sich selbst und die Welt mit dem Patienten zu besprechen und zu verändern. Dies geschieht durch zwei Behandlungsstrategien, einmal die Konfrontation in Sensu mit dem Therapeuten und die Konfrontation in Vivo, die der Patient in der Regel alleine durchführt.
Der 2-tägige Workshop soll einleitend den Teilnehmern einen Überblick über den derzeitigen Forschungsstand geben, um das Spektrum an Indikationen darzustellen und zu diskutieren. Neben der allgemeinen Vorstellung des Ablaufs einer Prolonged Exposure Therapie und des dazugehörigen Manuals sollen die grundlegenden Therapiebausteine in der Abfolge der Therapie vorgestellt und eingeübt werden, z.B. Vorstellung Therapierational, Erstellen In-Vivo Hierarchie, Durchführung In-Sensu Expo, Durchführung der kognitiven (prolonged) Nachbesprechung der Exposition, Herausarbeitung der Hot Spots und Abschluss der Therapie.
Fragen aus der eigenen Praxis sind willkommen und können in den Workshop mit aufgenommen werden. Der Workshop kann für ein Therapiezertifikat zum Prolonged Exposure Therapeuten in Deutschland (Psychiatrische Klinik Lüneburg/Veranstaltungen) angerechnet werden.