Einsamkeit ist eine menschliche Grunderfahrung. Sie ist gleichzeitig eine Form von Stress und kann in chronischer Form die körperliche wie die psychische Gesundheit erheblich beeinträchtigen. Einsamkeit gehört dabei zu den Tabuthemen und ist für Betroffene extrem schambehaftet. In der Forschung rückt das Phänomen seit einigen Jahren stärker in den Fokus, in den Medien wird mehr davon berichtet und in der Politik entwickelt sich ein – wenn auch zaghaftes – Bewusstsein für das Thema. Die Pandemie hat besonders deutlich gemacht, dass Einsamkeit nicht nur häufig ist, sondern besonders auch jüngere Lebensalter betrifft. In diesem Diskussionsforum sprechen wir über die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und die individuellen Faktoren, die Einsamkeit befördern können. Und wir diskutieren die Konsequenzen für Politik und Zivilgesellschaft und welche Bewältigungsstrategien wir in der Psychiatrie und Psychotherapie anbieten können.