COVID-19 ist einerseits für die psychiatrische-psychotherapeutische Versorgung ein Herausforderung in bisher ungekanntem, Ausmaß, gleichzeitig haben die erhebliche Reduktion sozialer und kultureller Erfahrungen über verordnete soziale Distanz bis hin zu Quarantäne, und die weiteren, massiv freiheiteinschränkenden Maßnahmen des Infektionsschutzes mit weitgehendem Shut-Down des öffentlichen Lebens und weiter Teile der Wirtschaft im Frühjahr 2020 enorme Auswirkungen auf Psyche, Nervensystem und Immunsystem bei allen Bürger. Effekte auf das Dopaminsystem, die Endorphine und das Oxytocin führen beim Sozialwesen Mensch nach geraumer Zeit zu Verlust der Vitalität und Motivation, Herabstimmung und Ängste, erhöhte Schmerzempfindlichkeit, Schlafstörungen und dem Erlahmen der immunologischen Abwehrkräfte. Stressassoziierte psychische Störungen sind die Folge. Im Rahmen des Workshops sollen Brücken zwischen Erleben, Verhalten, Genen, Immunologie und Gehirn gebaut werden. Aktuelle Daten aus der neurowissenschaftlichen Forschung werden referiert und diskutiert. Neue Möglichkeiten für die zukünftige Versorgung im klinischen Alltag und der Praxis sollen abgleitet werden.