Psychotherapeut*innen sehen sich regelmäßig mit herausfordernden Situationen in ihrer Arbeit mit Patient*innen konfrontiert. Trotz der Präsenz dieser Thematik im praktischen Alltag, existieren wenige Studien, welche schwierige Psychotherapiesituationen untersuchen. Einer aktuelle online Umfrage zur Häufigkeit und Handhabbarkeit schwieriger Situationen, an welcher 128 approbierte oder sich in der Ausbildung befindende Psychotherapeut*innen teilnahmen, weist darauf hin, dass Patient*innen, welche aggressives Verhalten zeigen, zwar vergleichsweise selten in der Praxis auftauchen, jedoch von allen elf genannten Situationen als am schwierigsten handhabbar erlebt werden. Daher erscheint es relevant, Umgangsweisen mit aggressiven Patient*innenverhalten in der psychotherapeutischen Aus- und Weiterbildung zu adressieren. Das Praxis-Symposium Teil 2 widmet sich entsprechend dem Umgang mit einem Patienten, der aggressive Phantasien während der Sitzung äußert und extrem fordernd auftritt, aus den folgenden vier verschiedenen Psychotherapieperspektiven: Mentalisierungsbasierte Therapie (S. Taubner), Schematherapie (E. Roediger), Dialektisch Behaviorale Therapie (C. Stiglmayr) und Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (E.L. Brakemeier). Die vier Referent*innen werden nach einer kurzen Einführung in ihre spezifische Therapieform jeweils an demselben Patientenbeispiel (Schauspielpatient: C. Banzhaf) durch Live-Rollenspiele verschiedene Umgangsweisen demonstrieren. Das Ziel besteht darin, dass das Publikum Handlungswissen darüber erhält, wie Therapeut*innen konstruktiv mit dieser Situation umgehen können. Abschließend erfolgt eine Diskussion bezüglich der Gemeinsamkeiten und Unterschiede der verschiedenen Umgangsweisen mit dieser schwierigen Interaktionssituation, wobei das Publikum sowie der Schauspielpatient und die vier Referenten eingebunden werden.