Autor:innen:
Julia Christl, Düsseldorf (Germany)
Ellen Sophie Pense, Düsseldorf (Germany)
Michaela Jänner, Düsseldorf (Germany)
Mechthild Pott, Köln (Germany)
Roman Mennicken, Köln (Germany)
Tillmann Supprian, Düsseldorf (Germany)
Im Landschaftsverband Rheinland (LVR) werden besondere Vorkommnisse wie Suizid oder ein Brand anonymisiert an die Verbundzentrale in Köln gemeldet. Dieses Meldesystem diente zur retrospektiven Datenanalyse von Kliniksuiziden zwischen 2008 und 2018 in den neun LVR-Kliniken (Bedburg-Hau, Bonn, Düren, Düsseldorf, Essen, Köln, Langenfeld, Mönchengladbach, Viersen). Ausgewertet wurden insgesamt 246 Suizide, die während der stationären Behandlung erfolgten. Mittels des Meldesystems wurden soziodemographische Variablen, Diagnosen, Medikation, Belastungfaktoren und Dauer der Behandlung anonymisiert erfasst. Von den 246 Suizidenten waren 154 Männer und 92 Frauen. Strangulation war die häufigste Suizidmethode und wurde von 52 Männer und 26 Frauen angewendet. 90% der Suizide auf Station waren Strangulationen. Außerhalb begannen die meisten Patienten Suizid durch Sprung vor einen Zug, Auto oder aus großer Höhe. Männer (n = 36) waren häufiger an Schizophrenie erkrankt als Frauen (n = 13). 49 Personen waren älter als 65 Jahre zum Zeitpunkt des Todes, davon wiederum waren 28 männlich und 21 weiblich. 201 Suizide fanden außerhalb der Station statt. Von den Suiziden, die auf Station erfolgten, fanden 53% innerhalb der ersten Woche der Behandlung statt.
Zusammenfassend lassen sich aus dieser Datenanalyse wichtige präventive Maßnahmen ableiten. So sollten bauliche Maßnahmen ergriffen werden, die Strangulationen verhindern.