Die COVID-19-Pandemie hat sowohl durch das Infektionsgeschehen wie auch die Lockdown-Maßnahmen und begleitenden gesellschaftlichen Reaktionen vielfältige Auswirkungen sowohl auf Betroffene mit psychischen Erkrankungen als auch das psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgungssystem. Im Projekt egePan des Nationalen Netzwerkes Universitätsmedizin (NUM) untersuchen daher 23 Partner aus Psychiatrie und Psychosomatik u. a. die Auswirkungen der Pandemie auf Betroffene mit psychischer Erkrankung und das Versorgungssystem und entwickeln Good-Practice-Lösungsansätze:
1. Wie entwickeln sich psychosoziale Belastung und psychiatrische Symptome im Verlauf der Pandemie bei Patient*innen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörigen? Es werden Ergebnisse einer Längsschnittstudie mit über 250 Teilnehmer*innen vorgestellt.
2. In den COVID-Psy Befragungen nach der 1. und 2. Pandemiewelle werden mit Unterstützung der DGPPN psychiatrische Kliniken und Abteilungen nach Veränderungen des Angebots und der Inanspruchnahme in den Pandemiewellen sowie Herausforderungen, Schwierigkeiten und Good-Practice-Lösungen des Pandemiemanagements befragt.
3. In den COVID-Psy Routinedaten-Studien werden in Krankenkassenroutinedaten Veränderungen der stationären und ambulanten Inanspruchnahmen im psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgungssystem nach Diagnosegruppen stratifiziert untersucht, sowie Veränderungen in der Verzahnung von stationärer und ambulanter Behandlung.
4. In der Pandemie haben digitale und telemedizinische Lösungen einen großen Aufschwung erlebt. Es werden Anforderungen, Bedarfe und Lösungen einer an der Charité entwickelten digitalen Patientenplattform vorgestellt.
Anhand der aktuellen Ergebnisse wird diskutiert, welche Lösungen und Versorgungspfade sich in der Pandemie bewährt haben und weiter gestärkt werden sollten und welche Probleme und Herausforderungen die Pandemie aufzeigte, die Anpassung der Versorgungsstrukturen erforderlich machen.