Autor:innen:
Ágota Barabássy, Budapest (Hungary)
Balázs Szatmári, Budapest (Hungary)
István Laszlovszky, Budapest (Hungary)
Judit Harsányi, Budapest (Hungary)
Anna Burján, Budapest (Hungary)
Dorottya Réti-Győrffy, Budapest (Hungary)
Willie Earley, Madison (United States)
Mehul Patel, Madison (United States)
György Németh, Budapest (Hungary)
Jennifer Prockl, Ulm (Germany)
Einleitung:
Antipsychotika sind unentbehrlich in der Behandlung der Schizophrenie, aber mit häufigen unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) verbunden. Hyperprolaktinämie und sexuelle Dysfunktion sind unter den häufigsten und eng mit einer schlechten Compliance verbunden. Cariprazin (CAR) ist als selektiver Dopamin-D3-/ D2-Rezeptor-Partialagonist in Deutschland bei Erwachsenen zur Behandlung der Schizophrenie zugelassen.
Studienziel:
Ziel der Post-hoc-Analyse war es, die Auswirkungen von Standard CAR Dosierungen auf die Prolaktinausschüttung und die sexuelle Funktion im Vergleich zu Placebo (PBO), Risperidon (RIS) und Aripiprazol (ARI) zu untersuchen.
Methode:
Es wurden gepoolte Daten aus 8 Phase 2 und 3 Studien analysiert. 2048 Patienten unter CAR (1,5-6 mg/d), 683 Patienten unter PBO, 370 RIS und 152 ARI. Die Daten stammen aus 4 Kurzzeitstudien über 6 Wochen, 2 Langzeitstudien zur Sicherheit, 1 Langzeitstudie zur Aufrechterhaltung der Wirkung und der Studie RGH-188-005. Zu den Sicherheitsmaßnahmen gehörten UAW, klinische Laborwerte, körperliche Untersuchungen, EPS-, Depressions- und Suizidalitätsskalen. Die Bewertung erfolgte zu Studienbeginn und verschiedenen Behandlungsvisiten.
Ergebnisse:
Mittlere Absenkung des Prolaktinlevels wurde in allen Gruppen, außer der Risperidon Gruppe, beobachtet. Veränderungen traten eher bei der Gruppe der Frauen auf. CAR verursachte keine Hyperprolaktinämie, im Gegenteil kam es zu einer Erniedrigung von vorherigen hohen Prolaktinspiegeln.
Mittlere Senkung der sexuellen Dysfunktion ab Baseline wurden in allen Gruppen, außer bei RIS, beobachtet. Sexuelle Dysfunktion wurde bei 1% CAR, 2,7% RIS, 2,0%-ARI und 3,4% PBO-behandelten Patienten berichtet. Libidoverlust, erektile Dysfunktion und Amenorrhö hatte die höchste Inzidenz.
Schlussfolgerung:
CAR verursacht in keiner Studie Hyperprolaktinämie und weniger sexuelle Dysfunktion als die Mitbewerber RIS und ARI auf und ist eine Alternative für Patienten, die unter diesen UAW leiden.