Postoperative Delirien stellen gerade im höheren Alter eine häufige Komplikation mit oft erheblichen Auswirkungen auf die Autonomie und Lebensqualität dar. Die vom Innovationsfonds geförderte multizentrische PAWEL-Studie konnte an fast 1500 Patienten >70 J. ein individualisiertes multimodales Delirpräventionsprogramm und Delirmanagementschulungen positiv evaluieren. Die PAWEL-R(isiko) Substudie untersucht zahlreiche Delir-Risikofaktoren wie Alter, Anästhesierisiken und Multimorbidtät aber auch die prädiktive Aussagekraft von kognitiven Assessments wie z.B. Montreal cognitive assessment (MOCA) oder den Einfluß der Vormedikation auf den Outcome. Zeitsparende Modelle zur Prädiktion von postoperativen Delir (POD) und kognitivem Defizit (POCD) werden präsentiert. Die Bewertung von Blut-Biomarkern für Entzündungen, kardiovaskuläre Ereignisse, Stress, Hypoxie und Ernährung für Risikoerkennung und Outcomebewertung bei Patienten, die POD oder POCD entwickeln, ist ein weiters Ziel der Studie.
Das Auftreten und die Überschneidung beider Erkrankungen, insbesondere der Einfluss von POD und POCD auf das Fortschreiten der Demenz, wurde erstmals an einer solch großen Kohorte untersucht und bedarf weiterer Forschung.
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Klinische und kognitive Risikofaktoren für ein Delir bei elektiven Operationen in PAWEL
Michael Rapp, Potsdam (Germany)
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Michael Rapp, Potsdam (Germany)
Ältere, insbesondere multimorbide und kognitiv eingeschränkte Pateinten haben ein mittleres bis hohes Risiko ein postoperatives Delir (POD) zu erleiden. Je nach Operationsart und -Dauer schwankt dies in der Literatur von 5% bei kleineren elektiven orthopädischen Eingriffen bis zu 60% bei komplexen elektiven kardiochirurgischen Eingriffen. Eine präoperative Risikoeinschätzung wäre hilfreich, um die Awareness für das POD zu erhöhen und personelle Ressourcen für Prävention und Management zu bündeln.
Die PAWEL-R(isiko) Substudie ((DRKS-ID: DRKS00012797, Förderung durch den Innovationsfonds, AZ: VF1_2016-201) untersuchte deshalb potentielle Risikofaktoren wie Alter, Anästhesierisiken (ASA Score) und Multimorbidtät für ein POD, als auch auch die prädiktive Aussagekraft von kognitiven Assessments wie Montreal Cognitive Assessment (MOCA), trail-making test und digit span backwards, die bisher nicht zum präoperativen Screenings gehören.
Es wurden 18 potentielle Risikofaktoren bei elektiven kardiovaskulären, orthopädischer und allgemeiner Chirurgie bei Patienten über 70 Jahre untersucht. 208 von 880 Patienten1 (24 %) mit einem mittleren Alter von 78 Jahren entwickelten zumindest zu einem Zeitpunkt eine POD. Ein Regressionsmodell, das alle Risikovariablen berücksichtigte, prädizierte die Delirium Inzidenz mit einer Genauigkeit 81% (area under the curve AUC = 0,81). Ein einfacheres Modell (klinische und kognitive Variablen; Modell CLIN-COG) mit 10 Faktoren, die nur die Art der Operation, Multimorbidität, Niereninsuffizienz, Polypharmazie, ASA, Schnitt-Naht-Zeit und Kognition enthielten, zeigten jedoch eine ähnliche Vorhersagegenauigkeit (AUC = 0,80).
Schlussfolgerung: Das Risiko, eine POD zu entwickeln, lässt sich durch präoperative Faktoren unter Einschluss kurzer kognitive Screenings gut abschätzen. Somit sollte eine Risikobewertung ein kurzes kognitiven Screening einschliessen.
Ref.: Eschweiler GW et al. (2021). Front. Aging Neurosci. 13:679933. doi: 10.3389/
abgesagt: Wertigkeit verschiedener blutbasierter Biomarker für Delirerkennung und Delir-Outcome
Postoperatives kognitives Defizit im 1-Jahres-Längsschnitt nach verschiedenen Elektiveingriffen im Alter
Alba Cristina Sanchez Fernandez, Potsdam (Germany)
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Autor:in:
Alba Cristina Sanchez Fernandez, Potsdam (Germany)
Objective: Is a multimodal non-pharmacological delirium prevention intervention effective in reducing postoperative cognitive decline (POCD) in elderly patients undergoing elective surgery?
Methods: The PAWEL study is a stepped wedge cluster randomized trial conducted in five medical centres in Baden-Württemberg, southwest Germany. Patients recruited for the study were 70 years old or older and were undergoing an elective surgery with a planned duration of at least 60 minutes.
The ‘AKTIVER’ intervention comprises an all-encompassing delirium prevention and management approach including cognitive, motor, and sensory stimulation; meal companionship, diagnostic test and operation room accompaniment, stress relaxation, and sleep promotion. Cognitive function was evaluated by the Montreal Cognitive Assessment (MoCA), the digit span backwards and the Trail Making Test A and B (TMT A and B), at baseline and 2, 6 and 12 months after surgery. The existence of POCD was defined as a decrease of ≥ 0.5 standard deviations, adjusted for age, gender, and education, in a composite weighted mean score of the above test procedures.
Results: 1470 patients were recruited in the study from November 2017 to April 2019. The incidence of POCD was similar to that reported in other studies. Generalized linear mixed model (GLMM) analysis showed that, there was no association between the intervention and the probability of having POCD in the total sample. When stratified by type of surgery, the intervention reduced POCD incidence at 6 months follow-up in one of the groups of patients undergoing elective surgery.
Discussion: Postoperative cognitive decline was more likely to occur in older patients undergoing specific types of elective surgery. Our daily multi-component intervention significantly reduced the incidence of POCD in these patients at 6 months follow-up.