Autor:innen:
Maximilian Lutz, Günzburg (Germany)
Nadja Riemat, Hadamar (Germany)
Larissa Titze, Günzburg (Germany)
Judith Streb, Günzburg (Germany)
Manuela Dudeck, Günzburg (Germany)
Im Jahre 2017 wurde das Projekt für Spracherwerb und Integration (SPRINT) in Hessen gestartet. Über 4 Jahre wurde evaluiert, inwieweit die Patienten der SPRINT-Station in der Vitos Klinik für Forensischen Psychiatrie in Hadamar innerhalb eines Jahres Sprachkenntnisse mindestens im A2-Niveau erreichen können und ob deren Fortschritte die der Patienten des regulären Maßregelvollzugs (=Kontrollgruppe) übersteigen. Es zeigte sich, dass die Mehrheit der SPRINT-Teilnehmer das Sprachniveau A2 erreichen konnte, während dies für Patienten der Kontrollgruppe überwiegend nicht zutraf. Auffällig war insbesondere der hohe Kontrast im Umfang des wöchentlichen Deutschunterrichts mit 20 Stunden auf der SPRINT-Station und lediglich durchschnittlich 2,24 Stunden in der Kontrollgruppe. Auf Basis der Erkenntnisse aus dem SPRINT-Projekt wurde ein neues modulares Konzept für den gesamten Maßregelvollzug in Hessen entwickelt. Im neuen 2-jährigen Folgeprojekt werden auf dessen Basis lokale Lösungen für den Zweitspracherwerb in den Vitos-Kliniken für Forensische Psychiatrie in Hadamar, Haina, Gießen, Eltville und Riedstadt entwickelt, implementiert und evaluiert. Ziel ist die Schaffung eines dauerhaften Angebotes für Spracherwerb und Integration im hessischen Maßregelvollzug, das flexibel auf den ständig wechselnden Bedarf reagieren kann und damit Patient:innen mit Migrationshintergrund eine effiziente und nachhaltige Behandlung angeboten werden kann.