Autor:innen:
S. Scholvin (Hannover, DE)
T. Biester (Hannover, DE)
K. Kapitzke (Hannover, DE)
J. Weiskorn (Hannover, DE)
L. Galuschka (Hannover, DE)
C. Weiner (Hannover, DE)
C. Guntermann (Hannover, DE)
E. Sadeghian (Hannover, DE)
K. Reck (Hannover, DE)
T. Danne (Hannover, DE)
F. Reschke (Hannover, DE)
Einleitung
Juvenile Adipositas stellt einen großen Risikofaktor für die Entstehung von Typ 2 Diabetes dar. KiCK ist ein einjähriges ambulantes pädiatrisches Adipositas-Therapieprogramm am Kinder– und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT.
Neben der multiprofessionellen Adipositasschulung werden zu Programmbeginn und -ende klinische und laboranalytische Daten erhoben, sowie ein standardisierter 6-Minuten-Walking-Test (6MWT) durchgeführt.
Methode
BMI, Laborparameter, tägliche Mediennutzungszeit und die Daten des 6-MWT der Programmteilnehmer:innen der Jahre 2012-2015 („A“) und 2018-2020 („B“) wurden erfasst und die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen analysiert.
Ergebnisse
In Gruppe A wurden n(A)=101 Kinder (mittleres Alter 11,22; 55,8% weiblich; BMI-SDS 2,45) und in Gruppe B n(B)=93 Kinder (mittleres Alter 11,22; 45,8% weiblich, BMI-SDS 2,47) eingeschlossen. Die Mediennutzungszeit zwischen den beiden Gruppen (A:2,78h vs. B:3,44h) unterschied sich signifikant (p=0,015) zu Programmbeginn. Das HDL-Cholesterin (A: 53,21mg/dl vs. 55,20mg/dl; B: 48 B 49,98mg/dl vs. 54,01mg/dl) stieg in beiden Gruppen signifikant (p < ,001) durch die Adipositastherapie an, die Gehstrecke im 6-MWT signifikant (A:562,6m vs. 626,5m (p < 0,001); B: 513,2m vs. 623,6m (p < ,001). Die Insulinresistenz verbesserte sich signifikant in Gruppe B (HOMA-Index 3,63 vs. 2,79 (p < ,001)). Bei beiden Gruppen zeigte sich eine signifikante Besserung BMI-SDS (A: 2,45 vs. 2,30 B:2,47 vs. 2,30 (p < ,001)).
Diskussion
In „B“ zeigte sich eine erhöhte Mediennutzungszeit der Teilnehmer:innen, ebenso eine ausgeprägtere Reduktion der Insulinresistenz (HOMA-Index) durch Programmteilnahme. Die günstige Beeinflussung des Lipidprofils (HDL-Cholesterin) und der signifikante Anstieg der Gehstrecke im 6-MWT beider Gruppen zeigt den positiven Effekt des Programms bei Betroffenen im Kindes- und Jugendalter während der untersuchten Zeitspannen.