Beschreibung/Inhalte:
Muskelschmerz stellt eine diagnostische und therapeutische Herausforderung dar. Hierunter können sich sowohl primäre Erkrankung des Muskels verbergen als auch sekundäre muskelbezogene Schmerzen vorliegen.
Primär schmerzhafte Erkrankungen der Muskulatur stellen ein heterogenes Bild aus genetischen oder erworbenen Ursachen (z.B. entzündlich, autoimmun, medikamentös-toxisch) dar. Hierbei kann der Muskel/ die Muskulatur isoliert oder im Rahmen systemischer Erkrankung betroffen sein. Einen besonderen Stellenwert nehmen in dem Kontext primärer Muskelerkrankungen die neurologische und rheumatologische Abklärung ein.
Sekundär können Schmerzen im Bereich der Muskulatur auftreten aufgrund von Überlastungen, muskulären Dysbalancen und daraus resultierenden myofaszialen Beschwerden. Auch hier gilt es, herauszufinden, ob die muskelbezogenen Schmerzen aus einer manualmedizinischen Perspektive aufgrund von Fehl- und Überlastung rein funktionell erklärt werden können oder somatische Ursachen für die Schmerzen bei zugrundeliegender Spastik, Rigor oder im Rahmen von Atrophien auftreten.
Der erste Vortrag mit dem Titel „Somatische Diagnostik bei primären Muskelerkrankungen“ gibt einen Überblick über das diagnostische-neurologische und genetische Spektrum schmerzhafter Muskelerkrankungen vor dem Hintergrund aktueller Therapieoptionen.
Der 2. Vortrag („Muskelschmerz aus rheumatologischer Perspektive“) befasst sich mit autoimmunen und inflammatorischen Ursachen von Muskelschmerzen aus rheumatologischer Sicht. Schwerpunkte werden auf die Polymyalgia rheumatica (PMR)/ Riesenzellarteritis (PMR) sowie Polmyositis/Dermatomyositis/Antisynthetase Syndrom gelegt und diagnostische Pfade aufgezeigt.
Der 3. Vortrag befasst sich mit funktionellen Ursachen muskelbezogener Schmerzen aus manual- medizinischer Perspektive und unter Berücksichtigung von Faszientechniken.
Im 4. Vortrag erfolgt die differenzialdiagnostische Abgrenzung und die hierfür erforderliche somatische Diagnostik zu neuropathischen Schmerzsymptomen und dem Konzept des sogenannten „mixed Pain“.
Ziele:
Der Kurs möchte einen umfassenden interdisziplinär diagnostischen Überblick sowohl über primäre Muskelschmerzen als auch sekundär muskelbezogene Schmerzen vermitteln.
Zielgruppen:
Anästhesisten, Hausärzte, Orthopäden, Neurologen und andere interessierte Fachdisziplinen, Physiotherapeuten