Beschreibung: In der Tumorschmerztherapie treffen wir immer wieder auf Patient*innen mit komplexen Begleitsituationen, die die Therapie erheblich erschweren. Therapiemöglichkeiten sind teils nur eingeschränkt möglich oder beinhalten das Risiko relevanter Komplikationen. Die Therapieführung kann erschwert sein durch unzureichende Therapieadhärenz, kognitive Einschränkungen und zahlreiche weitere Faktoren.
Aber auch diese Patientengruppen gilt es in der letzten Lebensspanne adäquat zu therapieren und zu begleiten. Für drei komplexe Begleitproblematiken sollen praxisnah anhand von Fallbeispielen mögliche Probleme aufgezeigt und gemeinsam Lösungsansätze diskutiert und erarbeitet werden:
Opioide nehmen in der Tumorschmerztherapie eine zentrale Rolle ein und sind nicht aus der Behandlung wegzudenken. Bei vorliegender Opiatabhängigkeit bzw. -substitution ist die Anwendung elementarer Therapiebausteine wie unretardierte Opioide, aber auch anderer Substanzen mit Suchtpotential deutlich kritischer zu sehen. Das Fehlgebrauchsrisiko ist erhöht, die Patientencompliance erschwert. Die Berücksichtigung wichtiger Prinzipien wie klaren Absprachen, enger Therapieführung, Abstimmung mit den behandelnden Suchttherapeut*innen etc. hilft, eine stabile Therapie zu etablieren.
Mit zunehmendem Alter finden sich, insbesondere auch bei Tumorpatient*innen, zahlreiche, die Therapie erschwerende Faktoren – angefangen von physiologischen Veränderungen, zunehmender Gebrechlichkeit, vermehrter Medikamentenempfindlichkeit bis hin zu dementiellen Entwicklungen. Oft müssen Angehörige als wichtige Partner bei der Schmerzerfassung und Therapie(-begleitung) einbezogen werden, um diese Patientengruppe adäquat zu versorgen. Daneben sind auch Kenntnisse zu geeigneteren, aber auch potentiell problematischen, Medikamenten in der Behandlung elementar.
Eine Dysphagie kann eine orale Gabe von Medikamenten verhindern - insbesondere bei Patient*innen mit HNO-Tumoren. Eine transdermale Applikation bietet sich nur für die Anwendung für Opioide an, was im Rahmen einer differenzierten, mechanismen-basierten Schmerztherapie als unzureichend anzusehen ist. Von Sondengängigkeit bis hin zu parenteral - zahlreiche andere Optionen stehen aber zur Verfügung, um eine suffiziente Analgesie zu erreichen.
Ziele: Konkret hat dieser Workshop das Ziel, das Wissen in der Behandlung dieser schwer behandelbaren Gruppen an Tumorschmerzpatient*innen zu erweitern und konkrete Behandlungstrategien kennenzulernen.
Zielgruppe: Zielgruppe sind alle Kolleg*innen, die an der Behandlung von Tumorschmerzpatient*innen beteiligt sind.