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Raum:
Saal A1/2 (Stream/on Demand)
Topic:
Wissenschaftliches Programm
Topic 04: Affektive Störungen, F3
Stream/on Demand
Format:
State-of-the-Art-Symposium
Dauer:
90 Minuten
Besonderheiten:
Q&A-Funktion
15:30 Uhr
Depression bei anderen medizinischen Erkrankungen: Psychotherapie
K. Kahl (Hannover, DE)
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Autor:in:
K. Kahl (Hannover, DE)
Die Prävalenz von Depression ist bei körperlichen Erkrankungen erhöht, v.a. wenn diese chronisch verlaufen. Beispielsweise ist die Depressionsprävalenz bei kardiovaskulären Erkrankungen um das 2-3 fache erhöht.
Depression verschlechtert die Lebensqualität, die Rehospitalisierungsrate und die Mortalität bei körperlichen Grunderkrankungen – und dies trotz der zum Teil erheblichen Fortschritte in Diagnostik und Therapie dieser Erkrankungen.
Die Gründe hierfür liegen in einem schlechteren Gesundheitsverhalten (Fitness, Ernährung, Adhärenz), psychologischen Mechanismen (geringe Selbsterwartung, negative Zukunftserwartungen), biologischen Faktoren (Aktivierung des Stresshormonsystems mit langfristigen Folgen eines Hyperkortisolismus, inflammatorische Veränderungen, Veränderung der Herzfrequenzvariablität u.v.m.), und nicht zuletzt in der klinischen Symptomatik der Depression selbst (Schlafstörung, Antriebsmangel). Eine erfolgreiche Behandlung der Depression kann daher nicht nur die Depression selbst, sondern auch die Lebensqualität der Betroffenen entscheidend verbessern.
Psychotherapeutische Interventionen können daher an mehreren Stellen sinnvoll eingesetzt werden. Zur Behandlung der Depression stehen unterschiedliche psychotherapeutische Therapieformen bereit. Weitere Ansatzpunkte sind Schlafstörungen, Verbesserung von Lebensstilfaktoren und eine Verbesserung der körperlichen Fitness. Diese Interventionen können face-to-face oder digital durchgeführt werden.
In unserem State-of-the Art-Symposium werden die aktuellen Psychotherapieformen und digitale Interventionen vorgestellt. Nach dem Vortrag sollen die Teilnehmer die aktuellen evidenzbasierten Empfehlungen kennen und eine Entscheidung für die Empfehlung von Psychotherapie (F2F, digital) treffen können.
16:15 Uhr
Depression bei anderen medizinischen Erkrankungen: Pharmakotherapie
C. Otte (Berlin, DE)
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Autor:in:
C. Otte (Berlin, DE)
Depressive Patienten weisen ein erhöhtes Risiko auf, eine andere medizinische Erkrankung zu entwickeln, z.B. Koronare Herzerkrankung oder Schlaganfall. Bei Patienten mit bereits bestehenden komorbiden medizinischen Erkrankungen ist eine Depression mit einer ungünstigeren Prognose assoziiert. Es mehren sich jedoch die Befunde, dass dies vor allem für unbehandelte und therapie-refraktäre Depressionen gilt. Daher ist eine erfolgreiche Depressionsbehandlung bei Patienten mit komorbiden medizinischen Erkrankungen von großer Bedeutung.
Antidepressiva sind wirksam in der Behandlung depressiver Patienten mit und ohne medizinische Komorbiditäten. Allerdings sind Antidepressiva gerade bei letztgenannten Patienten aufgrund potentieller Nebenwirkungen oft problematisch. Es gibt jedoch große Unterschiede zwischen den Gruppen der Antidepressiva hinsichtlich ihrer metabolischen, kardialen und vaskulären Sicherheit.
Daraus ergeben sich in der klinischen Praxis für die Behandlung individueller Patienten viele Fragen. Wie sicher ist ein medikamentöser Behandlungsversuch bei diesem Patienten? Welches sind geeignete Medikamente? Welche sind ungeeignet? Gibt es bestimmte Medikamente, die sich bei Patienten mit dieser spezifischen medizinischen Erkrankung als besonders wirksam erwiesen haben?
In diesem State-of-the-Art-Symposium soll es praxisnah und leitlinienorientiert um diese Fragen gehen. Unter anderem mit Fallvignetten sollen Themen wie Gewichtszunahme, metabolische Nebenwirkungen, kardiale Sicherheit, Blutungsrisiko, Medikamenteninteraktionen und Polypharmazie diskutiert werden.
Nach dem Vortrag sollen die Teilnehmer die aktuellen evidenzbasierten Empfehlungen zur Behandlung der Depression bei komorbiden medizinischen Erkrankungen kennen und in der Lage sein, eine rationale Entscheidung hinsichtlich einer möglichen Pharmakotherapie bei diesen Patienten zu treffen.