Die DGPPN hat einige ihrer Referate mit der Erarbeitung einer S2e-Leitlinie zur somatischen, apparativen und Labordiagnostik bei psychischen Erkrankungen beauftragt. In diesem Symposium werden Vertreter insbesondere aus dem Referat Bildgebung und Systemische Neurowissenschaften die Rolle speziell der apparativen hirnbildgebenden Diagnostik in der gegenwärtigen und in der zukünftigen klinisch-psychiatrischen Praxis vor dem Hintergrund neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse diskutieren. Unter anderem soll diskutiert werden, inwieweit das zunehmend bessere Verständnis pathomechanistischer Zusammenhänge von Gehirndysfunktionen und psychischer Symptomatik in der aktuellen klinisch-psychiatrischen, insbesondere differentialdiagnostischen Versorgungspraxis ausreichend abgebildet wird. Welchen klinischen Nutzen hat beispielsweise die Gehirnbildgebung im Rahmen der möglichen Identifizierung von sekundär psychischen Störungen? Was bedeutet dies für die Indikationsstellung zu einer CT- bzw. MRT-Untersuchung? In welchen Konstellationen sollte gegebenenfalls eine nuklearmedizinische Untersuchung durchgeführt werden? Welchen klinischen Nutzen können modernste funktionell-hirnbildgebende Verfahren in Gegenwart und Zukunft durch die Identifizierung therapeutisch relevanter pathophysiologischer Subtypen psychiatrischer Erkrankungen entwickeln? Selbstverständlich ist auch die ökonomische Sichtweise ausreichend zu berücksichtigen. Diese und viele weitere Fragen möchten wir mit Ihnen vor dem Kernziel der zu erarbeitenden Leitlinie diskutieren, d. h. der Etablierung einer personalisierten Therapie in der Psychiatrie durch zuverlässige Identifizierung sekundärer psychischer Erkrankungen, relevanter somatischer Komorbiditäten sowie neurobiologischer Subtypen mittels rationaler Stufendiagnostik.