In diesem Symposium sollen Ätiologien und klinische Konsequenzen der Schmerzübertragung bzw. Schmerzprojektion diskutiert werden, sowie deren Bedeutungen auf unterschiedlicher Ebene (Kopf-Halsbereich, cerviko-thorakaler Bereich und viszeraler Bereich) betrachtet werden.
Herr Prof. Meßlinger wird im ersten Teil des Symposiums über Schmerzprojektion und Schmerzübertragung im Kopf- und Halsbereich berichten, die Unterschiede erklären und dabei experimentelle Belege für diese beiden Möglichkeiten anführen. Dabei sollen Hypothesen zur peripheren und zentralen Sensibilisierung angesprochen werden, die dabei helfen können, Phänomene wie wechselnde Schmerzlokalisation, Druckschmerzempfindlichkeit und Allodynie bei primären Kopfschmerzerkrankungen zu erklären.
Im zweiten Vortrag wird Frau Prof. Mechsner über die Komplexität von Beckenschmerzen berichten. Hier wird sie auf viscerale, somatische, neuropathische sowie muskulofasciale Schmerzen eingehen. Diese Schmerzphänomene werden am Beispiel der Endometriose demonstriert und mit experimentellen Daten belegt. Weiterhin sollen die Mechanismen der peripheren und zentralen Sensitivierung erläutert werden, die insbesondere wichtig sind, um die Symptomatik bei Patientinnen mit Endometriose zu verstehen.
Im letzten Teil wird Frau Forstenpointner den klinischen Fall einer 69 jährigen Patientin mit postzosterischer Neuralgie (Th3) vorstellen, welche eine Schmerzübertragung durch mechanische Stimulation des Ohrläppchens auf das vom Zoster betroffene Areal berichtet. Diese subjektive Angabe konnte sowohl in der Quantitativen Sensorischen Testung als auch in der funktionellen MRT Bildgebung demonstriert werden.
Aufgrund des breit angelegten Themenbereiches richtet sich das Symposium damit sowohl an Kliniker als auch an Wissenschaftler, die sich näher mit der Rolle der Schmerzprojektion oder –übertragung beschäftigen möchten.