Im Rahmen dieses Symposiums wird das Phänomen von Suchtverhalten und Nutzung legaler und illegaler Substanzen bei primären Kopfschmerzen auf der Basis der aktuellen Literatur und eigener Studienergebnissen aus der Perspektive des schmerztherapeutisch tätigen Psychiaters und Neurologen beleuchtet.
Nach einer psychiatrischen Einführung mit Vorstellung aktueller suchtmedizinischer Konzepte und Therapieansätze mit besonderem Fokus auf die Schmerztherapie werden in den folgenden 2 Vorträgen Details zur Nutzung von legalen und die illegalen Substanzen bei Patienten mit primären Kopfschmerzen vertieft.
Einen Schwerpunkt stellt krankheitsassoziiertes Suchtverhalten dar, wie es vor allem beim Clusterkopfschmerz mit intensiverem Konsum von Koffein, Alkohol, Nikotin und teils auch illegalen Substanzen zu finden ist. Hier wird eine gemeinsam zugrundeliegende Pathophysiologie von Suchtverhalten und Kopfschmerz und Implikationen für die Therapie diskutiert. Dies ist u.a. ein erhöhtes Risiko von kardiovaskulären Erkrankungen bei Patienten mit Clusterkopfschmerz, welches die Therapie mit Triptanen limitieren kann. Zudem werden auch mögliche Parallelen zum Übergebrauch von Schmerzmitteln gezogen.
Ein eng damit verbundener weiterer Schwerpunkt ist der therapeutische Einsatz von legalen (wie Koffein bei der Migräne) und illegalen Substanzen (wie Halluzinogenen beim Clusterkopfschmerz) bei primären Kopfschmerzen.
Den dritten Schwerpunkt stellt der Aspekt der Triggerung durch Substanzen wie Alkohol bei Migräne und Clusterkopfschmerz dar.
Dieses Symposium richtet sich an schmerztherapeutisch tägige Kliniker und Psychologen als auch wissenschaftlich tätige Kollegen.