Autor:innen:
F. Rimmele (Rostock, DE)
N. Becker-Hingst (Rostock, DE)
S. Wegener (Rostock, DE)
P. Kropp (Rostock, DE)
T. Jürgens (Rostock, DE)
Einleitung: Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten Erkrankungen in den westlichen Industrienationen und der Clusterkopfschmerz, eine primäre Kopfschmerzform, ist eines der einschränkendsten Schmerzsyndrome des Menschen. Die Adhärenz als ein multifaktorielles Modell für das Verhalten eines Patienten und das Ausmaß der Befolgung therapeutischer Empfehlungen in einer Patienten-Therapeuten Beziehung ist eine entscheidende Grundlage für eine erfolgreiche Therapie.1, 2, 3 Bislang existieren keine Daten zur Adhärenz bei Patienten mit Clusterkopfschmerz. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Adhärenzrate bei Patienten mit Clusterkopfschmerz und einer Vergleichsstichprobe von Patienten mit Migräne zu untersuchen.
Methoden: In einer anonymen Onlineumfrage wurden 210 Patienten, davon 54 mit Clusterkopfschmerz (46% Frauen, 54% Männer) und 156 (95% Frauen, 5% Männer) mit Migräne befragt. Verschiedene Faktoren der Adhärenz, in Anlehnung an einen Bericht der WHO (2003), wurden ausgewählt und mit standardisierten Instrumenten (MARS-D, FERUS, PHQ-D, MacArthur Skala) und eigens erstellten Items untersucht.
Ergebnisse: Die Adhärenzrate der Clusterkopfschmerzpatienten betrug 18,9%, die der Migränepatienten 20,1%. In der Gruppe der Clusterkopfschmerzpatienten fanden sich signifikante Zusammenhänge zwischen adhärentem Verhalten und der Aufklärung des Patienten sowie der Erwartung an die medikamentöse Therapie.
Diskussion: Es zeigt sich, dass mangelnde Medikamentenadhärenz auch bei einem stark beeinträchtigenden Erkrankung wie dem Clusterkopfschmerz ein Problem darstellt. Unter Berücksichtigung der vorliegenden Ergebnisse sollte insbesondere der Aufklärung des Patienten mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden.
1Straube, A., Aicher, B., Förderreuther, S., Eggert, T., Köppel, J. (2013). Period prevalence of self-reported headache in the general population in Germany from 1995-2005 and 2009: results from annual nationwide population-based cross-sectional surveys. The Journal of Headache and Pain, 14, 11.
2Láinez MJ., Guillamón E. (2017). Cluster Headache and Other TACs: Pathophysiology and Neurostimulation Options. Headache, 57(2): 327-335.
3Horne, R. (2003). Treatment perceptions and self-regulation. In L. D. Cameron & H. Leventhal (Eds.), The self-regulation of health and illness behaviour (pp. 138-153). London: Routledge Taylor & Francis Group.