Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) umfasst den Prozess von der Verordnung bis hin zur Applikation von Medikamenten. Sie beinhaltet nicht nur die pharmakologischen Risiken eines Arzneimittels, sondern die Risiken in der Prozesskette verschiedener Handelnden, das heißt Ärzte und Apotheker, Pflegende, aber auch Patienten und ihre Angehörige. Eine Polymedikation, die Einnahme von mehr als 5 Medikamenten, liegt für viele Patienten aufgrund der Zunahme von Mehrfacherkrankungen vor. Seit dem 1. Oktober dieses Jahres hat jeder gesetzlich Versicherte mit mindestens drei Medikamenten Anspruch auf einen bundeseinheitlichen Medikationsplan, zunächst in Papierform, ab 2018 in elektronischer Form. Vor diesem Hintergrund ist eine bessere Kooperation der beteiligten Akteure notwendig, um die AMTS für Patienten mit chronischen Schmerzen zu gewährleisten.
Im Symposium werden Daten zur Häufigkeit der Polymedikation bei Patienten mit chronischen Schmerzen, verfügbare Methoden zur Reduktion von Polypharmazie und Kooperationsmodelle von Ärzten, Apothekern und Pflegenden vorgestellt.
Herr Osterbrink stellt aktuelle Daten zur Arzneimitteltherapie von Patienten mit chronischen Schmerzen in Einrichtungen der Altenhilfe und Möglichkeiten der Optimierung der Kooperation der beteiligten Akteure durch eine online basierte Kommunikationsplattform vor.
Herr Grandt wird Strategien, Evidenz und Instrumente zum Management von Patienten mit Polypharmazie diskutieren, sowie ein vom Innovationsfond gefördertes Projekt zu AMTS bei Multimorbidität vorstellen. Er wird diskutieren, wie nützlich die PRISCUS Liste (Liste potenziell inadäquater Medikation für ältere Menschen), FORTA (Fit fOR The Aged), MAI (Medication Appropriateness Index), STOPP und START Kriterien und die Hausärztliche Leitlinie Multimedikation für die Schmerzmedizin sind.
Herr Petri wird Modelle der Kooperation von Apothekern und Ärzten im Medikationsmanagement in der Klinik und im ambulanten Bereich darstellen.