16:45 Uhr
Femoro-distale Bypasschirurgie mit Spiral-Flow laminar Grafts.Retrospektive Analyse eines Patientenkollektivs
D. Theodosiou (Hamburg, DE)
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Autor:innen:
D. Theodosiou (Hamburg, DE)
H. Storf (Hamburg, DE)
W. Tigges (Hamburg, DE)
Femoropopliteale und femorocrurale Rekonstruktionen sind in Abwesenheit von geeignetem autologem Material mit höheren Reverschlußraten behaftet.Die spiral Flow PTFE Prothese imitiert ein im menschlichem Gefäßsystem nachweisbarem Flußprofil und erscheint als mögliche Alternative.Es werden die Daten einer retrospektiven Patientenanalyse vorgestellt.
16:55 Uhr
Rekanalisation stark kalzifizierter Läsionen im femoro-poplitealen Stromgebiet mittels Lithoplastie
A. Stehr (Mülheim an der Ruhr, DE)
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Autor:innen:
A. Stehr (Mülheim an der Ruhr, DE)
C. Nolte-Ernsting (Mülheim, DE)
A. Papaioannou (Mülheim, DE)
Einleitung:
Die interventionelle Behandlung femoropoplitealer Läsionen ist im Portfolio der Gefäßmedizin bei der Behandlung der peripheren arteriellen Verschlußkrankheit (pAVK) nicht mehr wegzudenken. Allerdings wird mit dieser Methode eine geringere Invasivität oft auch mit einem kürzeren Behandlungserfolg erkauft. Um die Reverschlussrate der interventionellen Behandlung zu verbessern, spielen neben der Ballondilatation (PTA) mit und ohne Stent, auch alternative Behandlungsverfahren, wie z.B. medikamentenbeschichtete Ballons (DCB) oder Stents, Arterektomieverfahren, Spot-Stenting u.a. eine immer größere Rolle. Ein weiteres, wichtiges Therapieverfahren könnte die intraluminale Stoßwellentherapie (Shockwave Medical Lithoplasty System) bei der Behandlung stark kalzifizierter Läsionen im femoropoplitealen Stromgebiet darstellen. Durch die Mikrofragmentation des Gefäßkalkes könnte es bei diesem Verfahren nicht nur gelingen, einen größeren Lumengewinn zu erzielen, sondern auch anschließend mittels DEB einen Medikamententransport durch den Kalk an die eigentliche Gefäßwand zu gewährleisten.
Methode:
Fünf Emitter, integriert in einen PTA Ballon, bearbeiten den Gefäßkalk mittels Stoßwellentherapie. Während des Lithoplastievorganges wird der Katheter mit relativ wenig Druck inflatiert (4 atm) und somit der mikrofragmentierte Kalk an der Wand gehalten und in die Gefäßwand gedrückt. Der Lithoplastievorgang wird 2-mal an der gleichen Läsion durchgeführt, anschließend mit 8 atm. nachdilatiert. Die Effektivität und Sicherheit der Methode wurde in den beiden bis dahin durchgeführten Studien belegt (1). Zuletzt wird die Läsion mittels DCB unter der Vorstellung nachdilatiert, dass durch den nun fragmentieren Kalk eine Penetration des Paclitaxel in die Gefäßwand erfolgen kann.
Ergebnisse:
Wir berichten im Folgenden über unsere ersten Ergebnisse unter anderem innerhalb der multizentrischen Studie (Disrupt III) mit dieser Methode. Von 01/2017 bis 05/2017 haben wir 10 Patienten mit ausgeprägten kalzifizierten Läsionen bei pAVK im arteriellen femoropoplitealen Stromgebiet behandelt. In allen Fällen konnte eine Rekanalisation erreicht werden; Komplikationen traten während der Prozedur nicht auf. Anhand von Fallbeispielen werden Vor- und Nachteile, Chancen und Risiken dieses Verfahrens erläutert.
Zusammenfassung:
Die endovaskuläre Behandlung im femoropoplitealen Segment ist bei massiv kalzifizierten Gefäßen hinsichtlich des primären Erfolges und des Langzeitergebnisses oftmals problematisch. Lithoplastie könnte ein weiteres, neues Verfahren bei der Behandlung stark verkalkter Läsionen im femoropoplitealen Stromgebiet, eventuell auch in anderen Gefäßgebieten (z.B. Beckengefäße) darstellen. Die Haltbarkeit dieser Methode wird derzeit innerhalb einer Multizenterstudie (Disrupt III) geprüft und bleibt abzuwarten.
Literatur (1): Shockwave Lithoplasty DISRUPT Trial for PAD (DISRUPT PAD 1 and 2)
17:05 Uhr
Aneurysmatische Degeneration der femoropoplitealen Gefäße nach Paclitaxel-beschichteter Ballonangioplastie
K. Stavroulakis (Münster, DE)
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Autor:innen:
K. Stavroulakis (Münster, DE)
G. Torsello (DE)
M. Bosiers (DE)
G. Torsello (DE)
A. Stachmann (DE)
E. Beropoulis (DE)
T. Bisdas (DE)
Einführung: Die aneurysmatische Degeneration der Koronargefäße nach Angioplastie mit Medikament-beschichteten Ballons (DCBs) wurde bereits in der Literatur beschrieben. Obwohl die DCB-Angioplastie ein etabliertes Verfahren für die Behandlung der femoropoplitealen Gefäße ist, gibt es nur begrenzte Daten bezüglich Paclitaxel-assoziierte Gefäßwandtoxizität.
Methoden: Wir führten eine retrospektive Analyse aller Patienten durch, die zwischen Januar 2011 und März 2017 mittels DCB-Angioplastie für femoropopliteale arterielle Verschlusskrankheit (AVK) behandelt wurden. Ziel dieser Arbeit war die Identifizierung von Patienten mit aneurysmatischer Degeneration des behandelten Gefäßsegments (≥30% Erweiterung im Vergleich zum proximalen unbehandelten Segment).
Ergebnisse: Eine Pseudoaneurysma-Bildung nach DCB-Angioplastie wurde in 6 Patienten festgestellt. In allen Fällen wurden DCB-Katheter mit 3-μg/mm2 Paclitaxel angewendet. Eine Vorbereitung der Gefäßwand vor der DCB-Angioplastie fand in 5 Patienten statt. Direktionale Atherektomie war das Verfahren der Wahl in 4 Patienten, in Drei (n=3) mit isolierten Läsionen der A. poplitea und in einem (n=1) Patienten mit Arteriosklerose der Arteria femoralis superficialis (AFS). Degeneration der distalen AFS entwickelte sich in einem zusätzlichen (n=1) Patienten nach Ringstripper-Desobliteration und DCB-Angioplastie. Ein weiteres Aneurysma (n=1) wurde nach subintimaler Rekanalisation und stentoptimierter DCB-Angioplastie der distalen AFS festgestellt. Alle Patienten blieben im ganzen Verlauf asymptomatisch. Es zeigte sich keine Thrombosierung, Ruptur oder Beeinträchtigung des peripheren Abstroms durch periphere Embolisation. In zwei Patienten (n=2) wurde die Implantation eines Stent-Grafts (Viabahn, W. L. Gore & Associates, Flagstaff, AZ, USA) bei Größenzunahme des Aneurysmas indiziert.
Schlussfolgerung: Die Paclitaxel-assoziierte Gefäßwanddegeneration ist eine seltene aber essentielle Limitation des Zytostatikums in der Behandlung der femoropoplitealen Gefäße. Die Rolle der optimalen Menge sowie der erhörten Bioverfügbarkeit von Paclitaxel nach Vorbereitung der Gefäßwand oder subintimaler Rekanalisation sollte evaluiert werden.
17:15 Uhr
Lyse vs Chirurgie – neue Erkenntnisse?
A. Udelnow (Magdeburg, DE)
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Autor:innen:
H. Schmidt (DE)
A. Udelnow (Magdeburg, DE)
Z. Halloul (DE)
M. Pech (DE)
Einleitung:
Kontrollierte Studien zum Vergleich der regionalen Lyse vs Thrombektomie (TE) bei thrombembolischem arteriellem Gefäßverschluss liegen 20 und mehr Jahre zurück. Die Observationsstudie wurde mit dem Ziel durchgeführt, beide Therapien unter den jetzigen Bedingungen der medizinischen Versorgung erneut zu vergleichen.
Methodik:
Einschluss aller konsekutiven Patienten mit akutem thrombembolischem Verschluss von arteriellen Gefäßen der Beine, die von 2006 bis 2014 an der Universitätsklinik Magdeburg stationär behandelt wurden. Endovaskuläre Intervention oder offen-chirurgische Thrombektomie wurden leitlinienentsprechend durchgeführt. 30-Tage-Letalität, Amputationsrate und Komplikationsraten sowie demographische und krankheitsspezifische Daten wurden erfasst. Der statistische Vergleich erfolgte mittels matched-pairs-Analyse und multipler Regressionsanalyse.
Ergebnisse:
N= 225 Patienten wurden eingeschlossen, davon N=134 mit Lysetherapie und N=82 mit TE. 30-Tage-Letalität (0 vs. 5 %, p=0,12) und Amputationsrate im Gesamt-follow-up (20 vs. 24 %, p=0,6) unterschieden sich nicht signifikant in den gematchten Gruppen, während die Komplikationsrate in der Lyse-Gruppe mit 50% deutlich höher lag als in der TE-Gruppe (32%, p=0.01).
Diskussion:
Ein Einfluss der Therapieform auf die 30-Tage-Letalität und die Amputationsrate ist nicht nachzuweisen. Bei geringer Letalität sind die Unterschiede nicht signifikant. Hingegen ist die Komplikationsrate von der Therapieform abhängig. Ein Paradigmenwechsel zur endovaskulären Therapie bleibt weiterhin der inkompletten Ischämie vorbehalten, wobei eindeutige evidenzbasierte Therapieempfehlungen noch nicht möglich sind.
17:25 Uhr
Langzeitergebnisse nach gefäßchirurgischer Therapie der Cystischen Adventitiadegeneration der Arteria poplitea
E. Aliahmadi (Berlin, DE)
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Autor:innen:
E. Aliahmadi (Berlin, DE)
L. Hatje (Berlin, DE)
J. Löschmann (Berlin, DE)
U. Hanack (Berlin, DE)
S. Yousefi (Berlin, DE)
R. Rückert (Berlin, DE)
Fragestellung: Die cystische Adventitiadegeneration (CAD) gehört zu den seltenen Ursachen der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (paVK). Neben dem Entrapment-Syndrom stellt die CAD die bedeutendste nicht-atherosklerotische Verschlussursache der Arteria poplitea dar. Verschiedene Ideen existieren nach wie vor über die Ätiologie und Pathogenese der CAD. Die eigene Erfahrung mit der CAD soll in Relation zu einer systematischen Literaturanalyse dargestellt werden.
Material und Methoden: Eine Serie von 6 Patienten mit CAD mit einem Follow-up zwischen 20 und einem Jahr wurde hinsichtlich Diagnostik, Therapie und Langzeitergebnis analysiert. Parallel dazu wurde eine systematische Literaturanalyse zur CAD vorgenommen.
Ergebnisse: Alle Patienten litten an einer paVK im klinischen Stadium II nach Fontaine mit zeitlich wechselnder Ausprägung. Die Diagnose erfolgte präoperativ mittels klinischer Untersuchung und bildgebender Verfahren (FKDS, CTA, MRA). Die arterielle Kontinuität konnte bei 4 Patienten nach radikaler Adventitiaresektion erhalten werden, in je einem Fall war ein kurzes Prothesen- und ein Veneninterponat erforderlich. In allen Fällen war die Operation erfolgreich. Bei komplikationsfreiem Verlauf trat weder erneut eine Claudicatio noch eine sonstige Komplikation auf.
Die Daten der Literatur beruhen neben 4 bisher verfügbaren großen Fallsammlungen, von denen zwei den Anspruch auf Vollständigkeit zum jeweiligen Zeitpunkt erheben, ausschließlich auf Kasuistiken.
Diskussion: Die wichtigste Differenzialdiagnose der CAD ist das Entrapment der A. poplitea. Wenn möglich, sollte die radikale Adventitiaresektion im Bereich der CAD erfolgen. Rezidive nach Adventitiaresektion sind beinahe immer das Ergebnis einer inkompletten Resektion.
Schlussfolgerung: Der klinische Verdacht einer CAD führt in der Regel zur Diagnose. Die CAD kann präoperativ als Ursache einer paVK identifiziert werden. Als optimal hinsichtlich eines stabilen Langzeitergebnisses erweist sich die konventionelle gefäßchirurgische Therapie mit Erhaltung der arteriellen Kontinuität und einem Zugang von dorsal über die Regio poplitea.
17:35 Uhr
Die ovine Kollagenprothese (Omniflow II®) in femoropoplitealer Position
C. Vargas Gómez (Wiesbaden, DE)
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Autor:innen:
C. Vargas Gómez (Wiesbaden, DE)
L. Scholz (DE)
M. Kilic (DE)
N. Vitolianos (DE)
S. Savvidis (DE)
A. Neufang (DE)
Einleitung:
Der autologe femoropopliteale Venenbypass liefert bei der Extremitätenischämie exzellente Langzeitergebnisse bezüglich Graftfunktion und Gliedmaßenerhalt. Bei inadäquater autologer Vene bietet sich als Alternative zum synthetischen Prothesenbypass auch die Verwendung eines biologischen Blutleiters an. Derzeit steht hier nur die glutaraldehydfixierte ovine Kollagenprothese (Omniflow II) zur Verfügung. Die Ergebnisse aus einer konsekutiven Serie mit dieser biosynthetischen Gefäßprothese werden dargestellt
Material und Methode:
Bei nicht für einen komplett autologen Bypass ausreichender autologer Vene wurde bei akuter oder chronischer Extremitätenischämie mit notwendigem poplitealem Anschluss die ovine Kollagenprothese implantiert. Nachuntersuchungen erfolgten nach 3, 6, 12, 18, 24 Monaten und jährlichen Abständen
Ergebnisse:
Zwischen 06/10 und 01/17 wurden bei 77 Patienten (38 Männer und 29 Frauen; 69+-10, 46-93 Jahre) 80 popliteale Bypassoperationen an 78 Extremitäten mit akuter oder chronischer Ischämie, femoropoplitealem Aneurysma oder Bypassgraftdegeneration durchgeführt. 50 Operationen erfolgten bei chronisch kritischer Ischämie oder einem akuten Gefäßverschluss. In 30 Fällen lag eine limitierende Claudicatio intermittens, ein degeneriertes vaskuläres Implantat bzw. ein femoropopliteales Aneurysma vor. In 22 Fällen wurde das Implantat bei einer Reoperation eingesetzt. 4 Patienten (5%) mit pAVK IV verstarben innerhalb von 30 Tagen an allgemeinen septischen Komplikationen mit Multiorganversagen. Bei einem dieser beiden Patienten musste das Bein frühzeitig amputiert werden. In vier Fällen (5%) kam es zu einem Bypassfrühverschluss mit notwendiger Revision. Eine tiefe Wundinfektion wurde mit partiellem Prothesenersatz behandelt mit späterer erfolgreicher Bypassneuanlage. Bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 33 +- 20 (max. 80) Monaten betrug die primäre, primär assistierte, sekundäre Offenheit und Beinerhalt 48%, 51%, 60% und 83% nach 60 Monaten. Sekundäre Offenheit und Beinerhalt waren nicht von der Lokalisation der distalen Anastomose beeinflusst. Im Verlauf fand sich in drei Fällen eine aneurysmatische Degeneration ohne Beeinträchtigung der Bypassfunktion. Das amputationsfreie Überleben und das Überleben betrugen nach 60 Monaten 50% und 55%.
Schlussfolgerung:
Die Verwendung der ovinen Kollagenprothese in femoropoplitealer Position zeigt akzeptable 5-Jahresergebnisse in Hinsicht auf Offenheit und Vermeidung einer Amputation. Langfristige Ergebnisse bezüglich Funktion oder Entwicklung einer möglichen Biodegeneration müssen abgewartet werden.
17:45 Uhr
Poplitealaneurysmen: posteriorer oder medialer Zugang
L. Ardalani (Stuttgart, DE)
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Autor:innen:
L. Ardalani (Stuttgart, DE)
D. Phan (DE)
T. Hupp (DE)
Hintergrund: Die offene Operation von Poplitealaneurysmen ist trotz der neuen endovaskulären Möglichkeiten weiterhin der Goldstandard bei ihrer Therapie. Es gibt jedoch in der aktuellen Literatur keine klare Empfehlung zum Operationszugang.
Methoden: Zwischen 2005 bis 2017 wurden alle Patientendaten retrospektiv erhoben, die wegen eines Poplitealaneurysmas offen operiert wurden. Hierbei wurden operationsspezifische Komplikationen und die Offenheitsrate zwischen den Patientengruppen verglichen, die mit einem medialen oder mit einem posterioren Zugang operiert wurden. Zusätzlich wurden in der Analyse das Bypass- Material, die Ausstrombahn und die Medikamenteneinnahme von Antikoagulanzien und Thrombozytenaggregationshemmern, sowie von Beta-Blockern und Statinen berücksichtigt.
Der Vergleich der zwei Patientengruppen erfolgte auf der Grundlage der Kaplan-Meyer-Analyse und mittels des Log-Rank-Tests. Die möglichen Einflussfaktoren wurden in der Cox-Regression-Analyse ausgewertet.
Ergebnisse: In die Analyse wurde 162 Patienten eingeschlossen. Davon waren 152 Männer und 10 Frauen. Das mittlere Alter betrug 74 Jahre (Spannweite 22-92 Jahre). Der mittlere Nachsorgezeitraum beträgt 19 Monate (Spannweite 1-108 Monate). 57 Patienten wurden mit einem dorsalen und 105 Patienten mit einem medialen Zugang operiert.
Die weiteren Ergebnisse der Analyse, die eine Aussage bezüglich der Offenheitsrate und möglicher Einflussfaktoren erlauben, stehen aktuell noch aus.
Diskussion und Schlussfolgerung: Der retrospektive Charakter der Analyse ist limitierend. Nichtsdestotrotz kann die vorliegende Arbeit eine Orientierung zur weiteren Empfehlung des Zugangsweges aufgrund unserer Erfahrung, unter Berücksichtigung der Anatomie geben sowie den Anstoß zu weiteren prospektiven Untersuchungen.
17:55 Uhr
Der „Post-Exercise“-Pulsatilitätsindex“ weist Behandlungseffekte bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) aus
A. Udelnow (DE)
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Autor:innen:
A. Udelnow (DE)
W. Hawemann (DE)
S. Kropf (DE)
B. Friebe (DE)
F. Meyer (Magdeburg, DE)
Z. Halloul (DE)
Einleitung: Nichtinvasive hämodynamische Messungen haben sich noch nicht als entscheidende diagnostische Kriterien bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) infolge Patienten- und Untersucher-bezogener Artefakte etablieren können.
Hypothese der Untersuchung war es, dass mittels „Post-exercise“-Messungen pAVK-Patienten sich besser von gesunden Personen („healthy persons“ - HP) unterscheiden und dass diese Messungen sensitiver hämodynamische Verbesserungen nach Behandlungsmaßnahmen detektieren als Ruhemessungen.
Patienten und Methode: 19 gesunde Voluntäre (HP) und 23 konsekutive pAVK-Patienten (Stadium IIb bis IV nach Fontaine) nahmen an der Untersuchung teil. Alle Teilnehmer wurden Messungen von „peak systolic velocity“ (PSV), „end-diastolic velocity“ (EDV), „minimal diastolic velocity“ (MD), „time-averaged maximal velocities“ (TAMAX), Resistenzindex (RI) und Pulsatilitätsindex (PI) vor und nach standardisierten Bewegungsübungen (nach 1, 2, 3, 4 und 5 Minute[n] nach Übungsende) unterzogen. Die pAVK-Patienten wurden zusätzlich vor und nach Behandlungsmaßnahmen untersucht. Des Weiteren wurde der Zeitverlauf nach Bewegungsübungen durch wiederholte Messungen ANOVA eruiert. Daneben wurden epidemiologische Daten, pAVK-Risikofaktoren und Komorbiditäten eingeschätzt und korreliert.
Ergebnisse: Im Vergleich der Ruhewerte waren HP und pAVK nicht signifikant unterschiedlich bei den hämodynamischen Messungen. PSV erhöhte sich nach Behandlung bei pAVK um 5 cm/s („paired t-test“: p 0,025) im Vergleich zu vor der Behandlung. Bei der Berechnung des Verhältnisses der hämodynamischen Parameter nach Bewegungsübungen im Vergleich zu den Ruhewerten zeigten pAVK-Patienten geringere Änderungen nach der Bewegungsübung als HP (p: 0,04; 0,002; < 0,001 für PSV, TAMAX bzw. PI). Die „areas under the curve of the receiver-operating-curves“ (AUC of ROC curves) für die Differenzierung von HP von pAVK-Patienten war 0,72 für TAMAX, 0,62 für PI und 0,57 für PSV. Im Zeitverlauf nach Bewegungsübungen durch wiederholte Messungen ANOVA zeigte sich, dass HP sich signifikant in PI, RI und PSV von pAVK-Patienten vor und nach der Behandlung unterschieden (p < 0,001 für jeden Parameter). Bei pAVK-Patienten wurde ein signifikant verbesserter PI nach Behandlung im Vergleich zu prätherapeutischen Werten gefunden (p: 0,042). Der einzige Faktor, der signifikant den PI unabhängig von der Gruppierung der Studienteilnehmer beeinflusste, war der durchgängige im Vergleich zum stenosierten Arterienbaum.
Schlussfolgerung: HP können nicht besonders gut von pAVK-Patienten durch hämodynamische Parameter in Ruhe unterschieden werden, jedoch weit besser durch charakteristische Veränderungen nach standardisierter Bewegungsübung. Behandlungseffekte werden widergespiegelt, insbesondere durch höhere PI-Werte nach Bewegung.
18:06 Uhr
Der Pulsatilitätsindex mit Potenzial, den klinischen Verlauf nach Intervention vorherzusagen
F. Meyer (Magdeburg, DE)
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Autor:innen:
E. Sinicin (DE)
S. Smorodin (DE)
F. Meyer (Magdeburg, DE)
Z. Halloul (DE)
S. Kropf (DE)
M. Pech (DE)
J. Herold (DE)
A. Udelnow (DE)
Einleitung: Der “Ankle-Brachial-Index” (ABI) stellt keine hohe Vorhersagegenauigkeit hinsichtlich eines “Ereignis-freien Intervalls” bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) bereit.
Ziel & Methode: Die vorliegende retrospektive Studie zielt auf die Abklärung der aimed at evaluation of the Vorhersagegenauigkeit anderer hämodynamischer Parameter (Pulsatilitätsindex [PI], Resistenzindex [RI]) für eine Ereignis-freies Intervall (hinsichtlich notwendiger Reintervention, Majoramputation). PI-, RI- und ABI-Messungen wurden an konsekutiven pAVK-Patienten in der Zeit von Januar 2012 - December 2014 vor und nach Behandlungsmaßnahmen vorgenommen und vergleichend gegenübergestellt.
Ergebnisse: In der Studienpopulation von n=97 pAVK-Patienten war das Intervall ohne erforderliche vaskuläre Reintervention bzw. Majoramputation signifikant länger bei jenen Fällen mit einem A.-tibialis-posterior PI < 1,2 vor und einem PI > 1,2 nach der Behandlung im Vergleich zu Patienten ohne behandlungsassoziierte PI-Änderungen (Logrank-Test: p = ,001). Die “Area(s) under the curve of the receiver-operating-curves” (AUC of ROC curves) waren signifikant höher für den PI im Vergleich zu ABI und RI.
Schlussfolgerung: Der PI hat eine höhere Vorhersagegenauigkeit hinsichtlich eines Ereignis-freien Intervalls als der ABI und sollte weiterführend für eine objektivierende Beurteilung von Behandlungserfolg, klinischer Verlaufsbeurteilung als auch dem Potenzial für einen anhaltenden Therapieeffekt analysiert werden.