08:15 Uhr
An overview of the most commonly used venous quality of life and clinical outcome measurements
C. Wittens (Aachen, DE)
08:35 Uhr
Endophlebektomie der Vena femoralis communis zur Verbesserung des Einstroms im Rahmen einer venösen Rekanalisation
H. Jalaie (DE)
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Autor:innen:
H. Jalaie (DE)
M. de Wolf (Maastricht, DE)
M. Barbati (Aachen, DE)
A. Gombert (Aachen, DE)
K. Schleimer (Aachen, DE)
J. Grommes (Aachen, DE)
C. Wittens (Aachen, DE)
Hintergrund:
Trotz erfolgreicher iliakaler Stent-PTA sind thrombotische Frühverschlüsse vorherzusehen, wenn kein suffizienter Einstrom besteht. Der Einstrom wird gespeist mit venösem Blut aus der Vena femoralis (VF), der Vena profunda femoris (VPF) und der Vena saphena magna (VSM). Selbst bei postthrombotischem Verschluß der VF kann ein kollateraler Einstrom über die VPF ausreichend sein. Bei einer Beteiligung der Vena femoralis communis (VFC) und somit deutlich eingeschränktem Einstrom von peripher sollte die Rekanalisation der iliakalen Etage in Kombination mit Endophlebektomie der VFC als ein Hybridverfahren durchgeführt werden.
Material und Methode:
Daten aller Patienten wurde konsekutiv analysiert, die vom Dezember 2011 bis Mai 2015 in unserem Zentrum mit dieser Methode behandelt wurden.
Ergebnisse:
Insgesamt wurden 76 Beine (70 Patienten) in die Studie eingeschlossen. Der mediane follow-up betrug 379 (range 73-1508) Tage. Die primäre, primär assistierte und sekundäre Offenheitsrate betrug nach 12 Monaten 51%, 70% und 83%. Wichtigste Komplikation war eine Wundheilungsstörung (29%). Der Villalta Score sank um 7 Punkte in Median nach 12 Monaten Follow-Up.
Schlussfolgerung:
Die Endophlebektomie der VFC im Rahmen einer venösen Rekanalisation ist bei Patienten mit ausgeprägten chronisch venösen Obstruktion und Beeinträchtigung des Einstroms notwendig und gut durchführbar.
08:50 Uhr
12-Monats-Ergebnisse des Nitinol Veniti-Vici Stent für iliofemorale tiefe Venenthrombosen
M. Schröder (Essen, DE)
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Autor:in:
M. Schröder (Essen, DE)
Fragestellung:
Die endovaskuläre Behandlung von akuten und chronisch-obstruktiven tiefen Venenthombosen (TVT) im Beckenbereich wird zunehmend mittels stentoptimierter Angioplastie favorisiert. Jedoch sind die Charakteristiken der verschiedenen Stents bzgl. Flexibilität, Durchmesser und Radialkraft sehr unterschiedlich und nur sehr wenige Daten zur Ergebnisqualität sind publiziert. . Ziel dieser Studie war deshalb die Nachuntersuchung des Nitinol Veniti Vici Stents bei Patienten mit oder nach r TVT.
Material und Methoden:
Im Zeitraum zwischen Dezember 2015 und Februar 2017 wurden 26 Patienten (21 Frauen/ 5 Männer) mit dem Veniti Vici Stent bei akuten (n=13) sowie chronischen iliofemoralen TVT (n=13) versorgt. Es erfolgte die retrospektive Evaluierung der Patienten in zwei gefäßchirurgischen Kliniken (St. Franziskus Hospital Münster und Marienhospital Witten). Die Diagnosestellung wurde anhand des klinischen Beschwerdebildes, Duplexuntersuchung und CT/ MR-Venographie gestellt. Bei akuter TVTwurde entweder eine ultraschallgestütze pharmakologische Lyse (EKOS) oder eine transluminale perkutane Thrombektomie und bei nachgewiesenem Venensporn eine Stentimplantation durchgeführt. Bei chronischen Verschlüssen mit relevantem PTS (CEAP: C3 und höher) erfolgte eine interventionelle Rekanalisierung. Intravaskulärer Ultraschall (IVUS) wurde während der operativen Eingriffe zur weiteren Bildgebung und Vermessung der Stents durchgeführt.
Die erfassten Endpunkten waren die primäre und sekundäre Offenheit des Stents, die postoperative klinische Verbesserung (Abheilung der Ulzerationen, Rückgang der Beinschwellungen bzw. der venösen Claudicatio) sowie die Verbesserung der CEAP, VCSS Scores.
Ergebnisse:
Insgesamt 26 Patientenwurden nachuntersucht. . Am häufigsten wurde die linke Seite behandelt (n=18), wobei hiervon 83% (n=15) ein May-Thurner Syndrom aufwiesen. Die primäre Offenheitsrate lag bei 92% nach 6 Monaten und 85% nach 12 Monaten. Die sekundäre Offenheitsrate nach 12 Monate betrug 100%. Bei 76% der Patienten zeigte sich eine Verbesserung des CEAP Wertes. Der VCSS Wert zeigte eine Verbesserung bei 69% der Patienten.
Schlussfolgerung:
Der Veniti Vici Stent erfüllte in dieser Nachbeobachtung die Anforderungen eines effektiven venösen Stentsfür die Behandlung der iliofemoralen TVT.
09:15 Uhr
Chirurgische Therapie der akuten Becken-Bein-Venenthrombose: effektiv und sinnvoll
S. Ockert (Luzern, CH)
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Autor:innen:
S. Ockert (Luzern, CH)
M. Heidemann (Luzern, DE)
R. Seelos (Luzern, DE)
Einleitung:
Die primäre aktuell international gültige Behandlungsempfehlung bei der akuten Becken-Bein-Venenthrombose stellt derzeit die katheterbasierte Thrombolyse (CDT) oder die pharmakomechanische Thrombolyse (PCDT) dar. Trotz vergleichbarer Ergebnisse der chirurgischen Therapie in jüngerer Vergangenheit hat die Operation im Vergleich zur Intervention derzeit keine Relevanz. Ziel der Untersuchung ist die Analyse des Outcomes nach chirurgischer Therapie der akuten Becken-Beinvenenthrombose im kurz- und langfristigen Verlauf am eigenen Patientengut.
Material und Methoden
Eingeschlossen wurden alle konsekutiven Patienten bei denen zwischen April 2008 und April 2017 eine offen-chirurgische Thrombektomie bei akuter Becken-Bein-Venenthrombose durchgeführt wurde. Behandelt wurden lediglich Patienten mit Erstsymptomen <10 Tagen. Patienten mit limitierter femoropoplitealer TVT, ohne iliakale Beteiligung, wurden von der Analyse ausgeschlossen. Alle Patienten erhielten präoperativ eine Duplexsonographie und ein kontrastmittelverstärktes Computertomogramm zum Nachweis des Ausmaßes der Thrombose und begleitender Lungenembolien. Alle Operationen wurden von Operateuren mit offen-chirurgischen und endovaskulären Fähigkeiten/Erfahrungen durchgeführt. Während des Follow-up wurden bei allen Patienten regelmäßige klinische und duplexsonographische Untersuchungen durchgeführt.
Ergebnisse
Innerhalb von 9 Jahren wurde bei 21 Patienten eine chirurgische Thrombektomie bei akuter Becken-Bein-Venenthrombose durchgeführt (17 Frauen/4 Männer).
Das Durchschnittsalter lag bei 29 Jahren (range, 16-74 Jahre). Der primäre technische Erfolg lag bei 100%; 10 Patienten (47.6%) erhielten eine zusätzliche iliakale Stentingimplantation, in der Mehrzahl bei Nachweis eines May-Thurner Syndroms. Die 30-Tage Mortalität lag bei 0%, drei Patienten (14.3%) benötigten eine Re-OP im Rahmen eines Frühverschlusses, die sekundäre 30-Tages Offenheitsrate lag bei 100%. Während des Nachuntersuchungszeitraumes (Median, 6 Jahre, range, 1-104 Monate), erhielt ein Patient ein zusätzliches Stenting bei iliakaler Re-Stenose nach primärer Stentimplantation. 19 Patienten (90.5%) zeigten eine offene Becken-Beinvenen Strombahn ohne Zeichen einer Re-Thrombose. Zwei Patienten (9.5%) starben während des Follow-up an einer malignen Erkrankung ohne Zeichen eines Rezidivs.
Schlussfolgerung
Die chirurgische Therapie der akuten Becken-Bein-Venenthrombose ist erfolgreich, sicher und dauerhaft und stellt eine vergleichbare/teils bessere Option im Vergleich zur rein interventionellen Therapie dar.
09:30 Uhr
Fähigkeit der Duplex-Sonographie zur Erkennung von Änderungen der Stent-Geometrie nach venöser Rekanalisation
M. Barbati (Aachen, DE)
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Autor:innen:
M. Barbati (Aachen, DE)
A. Gombert (Aachen, DE)
K. Schleimer (Aachen, DE)
J. Grommes (Aachen, DE)
C. Wittens (Aachen, DE)
H. Jalaie (Aachen, DE)
Hintergrund:
Das postthrombotische Syndrom (PTS) ist Folge einer tiefen Venenthrombose. Die endovenöse Rekanalisation der Beckenvenen mit Stentangioplastie hat im letzten Jahrzehnt zunehmend an Bedeutung gewonnen. Ziel dieser Studie ist, die Effizienz der Duplex-Sonographie (DUS) zur Kontrolle der Stent-Geometrie während der Kontrolluntersuchungen zu verifizieren.
Material und Methode:
Alle duplex-sonographischen Befunde der Patienten nach einer femoroiliakalen Rekanalisation von Juni 2011 bis Dezember 2015 wurden retrospektiv ausgewertet. Es waren 121 Patienten (47 Männer). Das mittlere Alter betrug 40,6 Jahre (SD: 14,5). Bei 42 Patienten musste zusätzlich zur Stent-Angioplastie eine operative Desobliteration (Endophlebektomie) der Vena femoralis communis und der Ostien ihrer Zuflüsse durchgeführt werden. Das mediane Follow-up betrug 24,5 Monate (1-65 Monate). Evaluiert wurden die Offenheitsraten, der Flächeninhalt des Stentes im Querschnitt sowie der Stentdurchmesser an der Stelle der maximalen Kompression.
Ergebnisse:
Insgesamt wurden 210 Stents in 137 Extremitäten platziert. Die Ergebnisse zeigten eine Abnahme der Fläche des Stents bei allen Patienten (Mittelwert: 0,69 cm2). Die mittlere prozentuale Abnahme der Stentfläche vor dem Ende der primären Offenheitsrate war 36,52%. Der einzige signifikante unabhängige Prädiktor der Stent-Okklusion war die Reduktion des Stents im Verlauf (OR: 0.910; CI: 0.832–0.997).
Schlussfolgerung:
Die Ergebnisse der DUS zeigen eine bestehende Diskrepanz zwischen dem Durchmesser des Stentlumens in vitro und nach der Implantation im Patienten. Die konsequente Reduktion des Stentlumens über die Zeit, unabhängig von dem absoluten Prozentsatz der Stenose, ist ein prädiktiver Faktor für die Offenheitsrate.