16:45 Uhr
Training and requirements for the residents in Vascular Surgery versus the fellows in Vascular Surgery in the US
G. LaMuraglia (DE)
17:05 Uhr
Aufbau und Ergebnisse des Strukturierten Gefäßtrainings an einem deutschen Universitätsklinikum
P. Düppers (Düsseldorf, DE)
Details anzeigen
Autor:innen:
P. Düppers (Düsseldorf, DE)
A. Oberhuber (Düsseldorf, DE)
H. Schelzig (Duesseldorf, DE)
Hintergrund
Strukturiertes Gehtraining (SGT) ist ein wichtiger Baustein in der Therapie und Sekundärprophylaxe der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK). Trainingsangebote sind deutschlandweit nicht ausreichend. Wir präsentieren Aufbau, Organisation und Ergebnisse unserer Gefäßsportgruppen.
Methode
Seit 2014 bietet die Klinik für Gefäß- und Endovaskularchirurgie des Universitätsklinikums Düsseldorf ein SGT für pAVK-Patienten im Stadium I-IIb mit einem ankulo-brachialen Index (ABI) in Ruhe von ≤0,9, ABI-Abfall nach Belastung um ≥15% sowie einer Claudicatio intermittens an. In Einstiegs-/Folgeuntersuchungen (0/3/6/12 Monate) werden die schmerzfreie/maximale Gehstrecke sowie der ABI vor/nach Belastung erhoben.
Ergebnis
Verlaufsergebnisse existieren bislang von 37 Patienten (weiblich=12, Durchschnittsalter=66±10 Jahre) im Stadium IIa (n=4) oder IIb (n=33) bzw. 57 Beinen. Nach acht Monaten zeigte sich ein Anstieg der schmerzfreien und maximalen Gehstrecke um 63±88m (75±106%) bzw. 35±79m (29±69%) mit uneingeschränkter Gehstrecke bei fünf Patienten. Der Ruhe-ABI stieg um 0,04±0,13 (11±27%) und bei zwei Beinen auf >0,9 an. Der Abfall des Belastungs-ABI ging um 2% zurück. Bei drei Beinen war kein pathologischer Belastungs-ABI zu verzeichnen. 14 Patienten (38%) beendeten das Training frühzeitig (Operation/Intervention=7, persönliche Gründe=5, Sepsis/ Fersensporn=1/1). Nach der 3. Kontrolle wollten 12/16 Patienten das SGT fortführen.
Schlussfolgerung
Unser SGT zeigt trotz realitätsnaher Anpassung der Trainingsfrequenz gute Ergebnisse. Der Mangel an Angeboten erfordert den bundesweiten Aufbau ähnlicher Trainingsprogramme.
17:15 Uhr
Train The Trainer - And Do It Well: Lehrerfahrung, Lehrmotivation und Selbstwirksamkeitserwartung von Teilnehmern des Train-the-Trainer-Kurses
F. Schydlo (Darmstadt, DE)
Details anzeigen
Autor:innen:
F. Schydlo (Darmstadt, DE)
J. Sterz (Frankfurt, DE)
C. Stefanescu (Frankfurt, DE)
S. Höfer (Frankfurt, DE)
M. Kadmon (Augsburg, DE)
S. König (Würzburg, DE)
M. Rüsseler (Frankfurt, DE)
F. Adili (Darmstadt, DE)
Fragestellung
Das Kurskonzept „Train the Trainer“ (TTT) zur medizindidaktischen Professionalisierung der klinischen Lehre soll Ärztinnen und Ärzte dabei unterstützen, im Spannungsfeld zwischen zunehmender Arbeitsverdichtung und steigenden Ansprüchen an die Qualität der Lehre erfolgreich zu unterrichten. Die vorliegende Studie untersucht, welche didaktischen Vorerfahrungen, Selbstwirksamkeitserwartung und Motivation die Kursteilnehmer (TN) mitbringen und welche Lehrinhalte des Kurses als besonders wertvoll für die eigene Lehre eingeschätzt werden.
Methoden
Vor Beginn des eineinhalbtägigen Basiskurses (TTT-A) wurden von den TN anhand 50 anonymisierter, standardisierter und validierter Fragen biographische Daten, Vorerfahrungen in der Lehre, Lehrmotivation (Physician Teaching Motivation Questionnaire, PTMQ), sowie allgemeine und lehrerbezogene Selbstwirksamkeitserwartung (WIRKALL_r, WIRKLEHR) erfragt. Nach Kursende wurden sie gebeten, den Kurs anhand von 25 Fragen zu bewerten und die Kurselemente zu benennen, die bei ihnen den größten Eindruck hinterlassen haben und die sie als besonders relevant ansehen.
Ergebnisse
Im Zeitraum zwischen Juni 2016 und Mai 2017 wurden 7 Basiskurse an 6 medizinischen Fakultäten durchgeführt, wobei bisher Daten von 59 TN erhoben werden konnten. 17 der Fragebögen wurden von nicht-ärztlichem medizinischen Personal ausgefüllt und wurden in der Auswertung nicht berücksichtigt.
Neben Zeit- und Personalmangel wurden mangelnde Wertschätzung der Lehrtätigkeit und mangelnde didaktische Fähigkeiten der Lehrenden als häufigste Haupthindernisse für gute klinische Lehre genannt. Die am häufigsten als besonders effektiv empfundenen Kursteile waren Übungen zu Briefing, Debriefing und korrektem Geben von Feedback sowie das Erlernen der Vier-Schritt-Methode nach Peyton.
Hinsichtlich der allgemeinen und lehrerbezogenen Selbstwirksamkeitserwartung fand sich kein signifikanter Unterschied zwischen den TN und der zur Validierung verwendeten Kontrollgruppe bzw. einer bevölkerungsrepräsentativen Stichprobe.
Die Auswertung des PTMQ ergab eine Tendenz zu höheren Mittelwerten für den Parameter „Intrinsische Motivation“ und niedrigeren Werten für „Externale Regulation“ und „Amotivation“ im Vergleich mit der zur Validierung des Fragebogens verwendeten Stichprobe.
Schlussfolgerung
Insbesondere die Elemente des TTT-Kurses, die auf konkrete Lehrmethoden und Verhaltensweisen fokussiert sind, wurden als besonders effektiv angesehen. Die TN zeigten zwar keine relevant unterschiedlichen Selbstwirksamkeitserwartungen, jedoch tendenziell eine größere intrinsische Motivation für ihre klinische Lehrtätigkeit. Um die Nachhaltigkeit der Intervention zu verifizieren, sollte die Befragung spätestens 6 Monate nach Absolvieren des Kurses wiederholt werden.
17:25 Uhr
Ausbildung an einer jungen akademischen Gefäß- und endovaskulären Chirurgie aus Sicht der Auszubildenden und des Ausbilders
A. Höfer (Lübeck, DE)
Details anzeigen
Autor:innen:
A. Höfer (Lübeck, DE)
M. Kleemann (Lübeck, DE)
Fragestellung:
Die strukturierte Ausbildung zum Facharzt/in für Gefäßchirurgie unter den Bedingungen des Arbeitszeitschutzgesetzes, den klinischen und wissenschaftlichen Herausforderungen bleiben täglich nicht nur an Universitätskliniken eine Herausforderung. Der Beitrag stellt die Struktur und den Aufbau einer strukturierten Weiterbildung an einer jungen akademischen Gefäß- und endovaskulären Chirurgie vor.
Material und Methode:
Am 1.4.2017 wurde der Bereich Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie der Klinik für Chirurgie, UKSH Campus Lübeck durch die Einrichtung einer W2-Stelle akademisch neu aufgestellt. Die Analyse der Weiterbildung stellt den Vergleich vor und nach Re-Strukturierung aus Sicht einer Assistenzärztin und des Ausbilders dar.
Ergebnisse:
Vor Umstrukturierung erfolgte die Weiterbildung ohne relevante Unterstützung für nationale und internationale Fortbildungsveranstaltungen, ohne wissenschaftliche Projekte und deren Anleitung. Eine endovaskuläre Ausbildung fand nicht statt. Ein schrittweises Heranführen an die Eingriffe durch Assistenz der Zugangswege, Assistenz von Teilschritten bei Eingriffen erfolgte nicht. Nach Re-Strukturierung der Ausbildung werden Assistenten und Assistentinnen in Weiterbildung strukturiert auf operative und endovaskuläre Fortbildungsprogramme mit finanzieller Unterstützung geschickt (z.B. Summer School der DGG, Vascular International Kurse, VASA-Kurse). Ein Rotationsprogramm für endovaskuläre Techniken wurde in Kooperation mit dem Bereich Interventionelle Radiologie für 3 Monate /1 Assistent/ pro Jahr eingerichtet. Wissenschaftliche Projekte werden nachhaltig unterstützt, Auslandsaufenthalte für gefäßchirurgische Fellowships ebenso. Die operative Ausbildung erfolgt unter den Prämissen vom „Einfachen zum Schwierigen“, strukturiertem Erlernen der Zugangswege, der Nahttechniken, der Materialkunde.
Diskussion:
Der Wille zur Ausbildung seitens des Ausbilders und auch der Auszubildenenden stellt den Schlüssel zum Erfolg auch unter Bedingungen von Arbeitszeitschutzgesetz, klinischen und wissenschaftlichen Anforderungen dar. Ausbildung basiert auf der prinzipiellen Motivation beider Seiten, um auch „Durststrecken“ zu überwinden. Eine strukturierte Herangehensweise durch ein Ausbildungscurriculum in Anlehnung an die Anforderungen der Ärztekammern ist hilfreich.
Schlussfolgerung
Operative und endovaskuläre Ausbildung ist ein essentieller Bestandteil, um das Fach und dem Nachwuchsmangel entgegenzutreten. Es ist die vornehmlichste Aufgabe und Verantwortung des Ausbilders sich dem „Nachwuchs verpflichtet“ zu fühlen.
17:35 Uhr
Etablierung einer OSCE Prüfungsstation „Check Beindurchblutung“ für Studierende an unserem Universitätsstandort
J. Klocker (Innsbruck, AT)
Details anzeigen
Autor:innen:
J. Klocker (Innsbruck, AT)
S. Scheidl (Innsbruck, AT)
T. Resch (Innsbruck, AT)
G. Fraedrich (Innsbruck, AT)
W. Prodinger (Innsbruck, AT)
Fragestellung:
Prüfungsformate zur Beurteilung praktischer Fertigkeiten der Studierenden sind zunehmend auch für spezialisierte Fachbereiche gefordert. Wir berichten über unsere Erfahrungen mit der Etablierung einer OSCE (objective structured clinical examination) Prüfungsstation zur Beurteilung der Extremitätenperfusion.
Material und Methode:
Im Rahmen eines Pilotprojektes wurden Studierende des 9. Semesters Humanmedizin eingeladen, freiwillig an einem OSCE-Parcours mit 8 Stationen verschiedenster Fachrichtungen teilzunehmen, darunter eine Station „Check Beinischämie“: An gesunden Schauspielpatienten sollten - in einer 5 minütigen Untersuchung – Inspektion, Palpation und die Messung des Knöcheldrucks mittels Handdoppler inkl. Kalkulation der Knöchel-Arm Indizes erfolgen. Die Beurteilung erfolgte durch jeweils 2 Prüfer (Fachärzte für Chirurgie bzw. Gefäßchirurgie) mittels Tablet anhand Checkliste (Prozentwertung über 9 items: z.B. Palpation Fusspulse, Inspektion Hautfarbe oder Kalkulation Knöchel-Arm Indices; Antwortmöglichkeiten: erfolgt; teilweise erfolgt; nicht erfolgt) und einem Globalurteil zum Gesamteindruck (nicht entsprochen; eher nicht entsprochen; eher entsprochen; entsprochen).
Ergebnisse:
Insgesamt 42 Studierende, (m = 23; f = 17) haben den Parcours absolviert, und 40 davon einen Evaluationsbogen ausgefüllt. Der Parcours wurde nach Angaben der Studierenden von 50% ohne spezifische Vorbereitung (Nachlesen oder Üben) absolviert, die Station „Check Beindurchblutung“ gar nur von 5 Stud. (12%) speziell vorbereitet.
Insgesamt wurde der Inhalt der 8 Stationen von den Stud. als relevant (n=34; 81%) oder eher relevant (n=7; 17%) eingeschätzt. Weitere Übungsmöglichkeiten für die Stationsinhalte (zusätzlich zu den Praktika) wurden von 97% gewünscht.
Die Prüfungsstation „Check Beindurchblutung“ wurde hinsichtlich Aufgabenstellung, Machbarkeit, Relevanz und Fairness von den Stud. gut bewertet (Platz 3 von 8). Hinsichtlich der 9 zu erfüllenden items waren v.a. Fertigkeiten hinsichtlich Inspektion Hautläsionen („nicht entsprochen“: 24%; „teilweise entsprochen“: 43%) und Inspektion Ödeme (38% bzw. 26%) mangelhaft, vergleichsweise besser waren die Messung des Knöcheldrucks (jeweils 17%) und die Kalkulation der Knöchel-Arm-Indizes (9% bzw. 14%). Der Gesamteindruck hat in 3 Fällen „eher nicht entsprochen“ und in 1 Fall „nicht entsprochen“, die Failure Rate lag somit bei 10%.
Diskussion und Schlussfolgerung:
Die neu etablierte Prüfungsstation „Check Beindurchblutung“ als Prüfungsformat wurde gut angenommen und bewertet und ist künftig als praktische Prüfung im Format eines OSCE an unserer Institution geplant. Zur Vorbereitung wurden in weiterer Folge Praktika verändert und Übungsmöglichkeiten ermöglicht, in unserem Fall im Skills Lab der Medizinuniversität. Wir gehen davon aus, dass durch derartige Prüfungsstationen die Basisfertigkeiten künftiger Ärzte verbessert werden können.
17:45 Uhr
Vergleich der gefäßchirurgischen Ausbildungskonzepte zwischen Großbritannien und Deutschland – Bericht einer Consultant nach Wechsel an eine deutsche Universitätsklinik
C. Rodd (Luebeck, DE)
Details anzeigen
Autor:innen:
C. Rodd (Luebeck, DE)
M. Kleemann (Lübeck, DE)
Fragestellung:
Nationale Ausbildungskonzepte für Gefäßchirurgie in Europa unterscheiden sich hinsichtlich Struktur, Zeit und Umfang. Folgend wird ein Vergleich der Ausbildungskonzepte zwischen Großbritannien und Deutschland dargestellt, untermauert durch persönliche Erfahrungen in beiden Ländern.
Material und Methode
Anhand der Ausbildungsvorgaben des NHS und der Deutschen Ärztekammern werden Struktur, Inhalt und Leistungszahlen verglichen, ergänzt durch persönliche Erfahrungen und Eindrücke der beiden unterschiedlichen Ausbildungssysteme in Großbritannien und Deutschland. Die Vortragende wurde in Großbritannien im NHS ausgebildet und praktizierte als Consultant für Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie und als Ausbildungstutorin und klinische Dozentin über 10 Jahre: in Severn Deanery (Betreuung 40 Auszubildende Chirurgen pro Jahr in 8 Kliniken) für 6 Jahre und als College Tutorin für 5 Jahre. Seit Dezember 2016 ist die Vortragende als Gefäßchirurgin in Deutschland tätig.
Ergebnisse:
Die gefäßchirurgische Ausbildung in Grossbritanien ist zentral standardisiert zentral und formal geregelt von mehrere Organisationen inkl. GMC, Royal Colleges of Surgeons, Surgical Specialty Associations und JCHT & SAC’s. Die lokale Überwachung der Ausbildung erfolgt durch die School of Surgery, Deanery und dem Direktor des Ausbildungsprogramms. Das Ausbildungsprogramm wird in unterschiedlichen Kliniken umgesetzt.
In Deutschland erfolgt die Vorgabe Inhalte der Ausbildung durch die Landesärztekammern, die Umsetzung erfolgt durch Gefäßchirurgen mit Weiterbildungsbefugnis, die auf Antrag von den Ärztekammern erteilt werden.
Diskussion:
Das britische System der zentralen Kontrolle für Ausbildungsplätze und Vorstellungsgespräche sorgt dafür, dass Auszubildende mehr geschützt sind, erfordert aber eine zeitliche und räumliche Flexibilität, um die Ausbildungsmöglichkeiten an verschiedenen Institutionen wahrzunehmen. Beziehungen zum Ausbilder sind von kurzer Dauer, die traditionelle Lehre und Teamstruktur gehen verloren.
Im deutschen System ist die traditionelle Lehre und Ausbildung über viele Jahre Standard. Es besteht eine Entwicklungszeit, um Stärken zu trainieren. Der Auszubildenede ist jedoch vom Ausbilder ungemein mehr abhängig als dies in England der Fall ist. Der Auszubildende kommt auch mit weniger „Schulen“ und Ausbildern in Berührung.
Schlussfolgerung:
Keines der Systeme ist perfekt, der Abhängigkeit der Ausbildung von einem Ausbilder scheint in Großbritannien geringer zu sein, erfordert aber erhebliche Flexibilität des Auszubildenden. Dies bringt neue Ideen und breite klinische Erfahrungen. Der größte Bestandteil des deutschen Systems ist die persönliche Beziehung im Team und die massgeschneiderte persönliche Entwicklung.
17:55 Uhr
Gefässchirurgische Weiterbildung der Generation Y - Mastertrainerkonzept als Wettbeberbsfaktor-
J. Gahlen (Ludwigsburg, DE)
Details anzeigen
Autor:innen:
J. Gahlen (Ludwigsburg, DE)
C. Bischof (Ludwigsburg, DE)
P. Hettrich (Ludwigsburg, DE)
1 Fragestellung
Die Aus- und Weiterbildung in den operativen Fächern ist in einem grossen Wandel. Differenziertere Anforderungen, Entgeltsystem, veränderte Anspruchs- und Erwartungshaltung und Bewerbermangel sind die Hauptgründe. Dem gegenüber stehen geringe Strukturanforderungen und keine Prozessanfor-derungen an die Weiterbildungsstätten und ein geringer spezifischer Ausbildungsgrad der Weiterbilder. Transparenz bezüglich der Effektivität und Qualität von Weiterbildung besteht nicht. Mit spezifischen Strukturentwicklungsmassnahmen, Prozessdefinitionen und Ausbildung aller an der Weiterbilddung Beteiligter in Anlehnung an das „Mastertrainerkonzept“ wird versucht den veränderten Anforderungen gerecht zu werden.
2 Material und Methoden
Das Weiterbildungskonzept wird gesteuert und stützt sich auf die Säulen Kerncurriculum, Arbeitsan-weisungen, Lernrückstandsmeldungen und Testate sowie standardisierte Feedbackgespräche mit Ziel-vereinbarungen. Bisher sind der CA, eine OÄ und ein Assistenzarzt als s.g. Mastertrainer in Instrumen-ten und Methoden des Mastertrainerkonzeptes weitergebildet worden. In einer Pilotphase über 2 Jahre werden die einzelnen Module in der Klinik für Gefässchirurgie entwickelt und eingeführt und nach ei-ner Überprüfung auf die anderen Kliniken der Kliniken Holding (9 KH) übertragen. Der Zeit- und Ar-beitsaufwand wird gemessen um auf eine Ressourceneinplanung hinzuwirken. Das Projekt wird in Kooperation mit der Verwaltung des Klinikums realisiert.
3 Ergebnisse
Die einzelnen Module werden in einem Zeitraum von 2 Jahren entwickelt und eingeführt. 3 MA haben die Mastertrainerausbildung absolviert. Standardisierte Wilkommensgespräche, standardisierte Jahres-gespräche und Zielvereinbarungsgespräche sind eingeführt. Das Kerncurriculum ist entwickelt. Klini-sche Standards und SOPs sind auf einem hohen Entwicklungsstand. An Lernrückstandsmeldungen und OP Testaten wird gearbeitet, Indicator-OPs sind dazu definiert.
4 Diskussion
Die zunehmende Technologisierung im Operationssaal und modernen Anforderungen an die chirur-guische Weiterbildung macht neuartige Ausbildungs und Trainingskonzepte unabdingbar. Die Ausbil-dung der weiterbilder ist dabei Grundvoraussetzug. Ressourcen sind bisher nicht abgebildet, die Kon-zepte müssen sehr Zeiteffizient in den klinischen Alltag eingeführt werden. Die Konzepte müssen übertragbar sein und sich zu einer Überprüfung von Qualität und Effizienz eigenen.
5 Schlussfolgerung
Für eine qualitativ hochwertige Weiterbildung müssen Strukturen, Prozesse und Ausbildunganforde-rungen der Weiterbilder der heutigen Zeit angepasst und standardisiert werden. Neben der Ausbil-dungsqualitätssteigerung wird sie zum Wettbewerbsfaktor werden.
18:05 Uhr
Das endovaskuläre Curriculum der DGG – Welches sind die Neuerungen?
H. Görtz (Lingen, DE)
Details anzeigen
Autor:innen:
H. Görtz (Lingen, DE)
J. Teßarek (Lingen, DE)
G. Torsello (Münster, DE)
Ausgangssituation
Das Erlernen und Anwenden der sich rasch entwickelnden endovaskulären Techniken zur Behandlung von Gefäßerkrankungen ist integraler Bestandteil der Gefäßchirurgie und bereits in der jetzt gültigen Form der Weiterbildungsordnung (WBO), allerdings nur in unzureichendem Maße, abgebildet. Um dieses Defizit auszugleichen, war bereits vor 10 Jahren ein Kurssystem etabliert worden, an dessen Ende nach Vorlage eines Logbuches die Zertifizierung zum endovaskulären Chirurgen und Spezialisten stand. Dieses System musste auch in Anbetracht einer neuen WBO angepasst werden.
Umsetzung
Wie auch bei der neuen WBO ist das neue Curriculum kompetenzbasiert. Während im Level 1 allgemeine und organbezogene Kenntnisse durch ein Kurssystem vermittelt werden, geht es im Level 2 darum, durch assistierte Eingriffe praktische Erfahrungen zu erwerben und das Komplikationsmanagement kennenzulernen. Im Level 3 soll eine Mindestanzahl von Eingriffen selbstständig durchgeführt werden. Um die Qualität der Kurse zu gewährleisten, werden diese durch die Private Akademie der DGG zertifiziert. Die Kursleiter müssen sich ab 2018 beispielsweise didaktische Fähigkeiten angeeignet und einen sog. „Train the Trainers“ Kurs absolviert haben. Nach Durchlaufen der endovaskulären Ausbildung wird zum Abschluss ein Prüfungsgespräch erfolgen, bei dem der Kandidat neben Kenntnissen in der Theorie insbesondere praktische Fähigkeiten am Simulator nachweisen soll. Das erworbene Zertifikat hat eine Gültigkeit von 5 Jahren und kann durch Auffrischung z.B. durch Teilnahme an Kursen oder am technischen Forum im Rahmen der Sommerakademie um weitere 5 Jahre verlängert werden.
Zur Erlangung des Zertifikates „endovaskulärer Chirurg“ müssen Ausbildungsabschnitte in folgenden Bereichen durchlaufen werden: Allgemeine Grundkenntnisse endovaskulärer Techniken, pAVK Aorta und Becken, pAVK Oberschenkel und Bauchaortenaneurysma. Darauf aufbauend steht die Erlangung des Zertifikates „endovaskulärer Spezialist“: Hier müssen theoretische und praktische Erfahrungen in 4 der folgenden 7 Bereiche erlangt werden: Supraortale Äste und Carotis, Thorakale Aorta, Viszeralgefäße und fenestrierte Prothesen, Dialyseshunts, Unterschenkelgefäße, tiefe Venen und besondere Entitäten (Trauma, Lungenarterien, AV-Malformationen, Vena Cava superior und inferior).
Aussicht
Wenn es gelingt, die Inhalte dieses Curriculums in die neue WBO zu implementieren, dann wird diese Form der endovaskulären Ausbildung mit anschließender Zertifizierung für alle diejenigen nicht mehr erforderlich sein, die in einigen Jahren ihre Weiterbildung zum Gefäßchirurgen nach dieser neuen WBO absolvieren werden.