11:45 Uhr
DGKJ-P055:
Lebensbedrohliche Hyperkalzämie im Rahmen einer chronischen Vitamin-D-Intoxikation. Ein Fallbericht.
J. Kaufmehl (Freiburg, DE)
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Autor:innen:
J. Kaufmehl (Freiburg, DE)
M. Hermanns-Clausen (Freiburg0)
L. Wolf (Freiburg0)
C. Brichta (Freiburg0)
P. Franck (Freiburg0)
U. Spiekerkötter (Freiburg0)
N. van der Werf-Grohmann (Freiburg0)
Hintergrund: Vitamin D wird in zunehmendem Maße substituiert und der „optimale Vitamin-D-Spiegel“ ist Gegenstand aktueller Diskussionen. Die Zahl der angebotenen Vitamin-D-Präparate ist stetig wachsend. Dies kann zu Verunsicherungen führen und birgt die Gefahr chronischer Vitamin-D-Intoxikationen, welche erst bei sehr hohen Dosen zu erwarten sind.
Fallbericht: Ein 22 Monate alter Junge präsentierte sich mit seit zwei Wochen bestehendem Erbrechen (bis zu 8 Mal pro Tag, auch nüchtern), Lethargie und Gewichtsverlust. Nach wiederholten ambulanten Vorstellungen erfolgte die stationäre Aufnahme zur weiteren Abklärung. Es fand sich eine Hyperkalzämie mit einem Gesamtkalzium von 4,5 mmol/l (Normwert 2,2 – 2,6 mmol/l). Zudem zeigten sich elektrokardiographisch bereits eine QRS-Verbreiterung und Erregungsrückbildungsstörungen, sowie sonographisch Zeichen einer Nephrokalzinose. Es folgte eine intensivmedizinische Hyperkalzämie-Therapie auf unserer Intensivstation: Volumen-, Schleifendiuretika-, Kortison-, Calcitonin- und Bisphosphonatgabe. Darunter stabilisierte sich der Zustand bei regredienten Kalziumwerten. Eine Dialysetherapie konnte verhindert werden. Der Patient wurde nach insgesamt 7-tägigem stationärem Aufenthalt entlassen.
Ursächlich für die Hyperkalzämie war eine Vitamin-D-Intoxikation (25-OH-Vitamin D2/D3 >350 ng/ml, Normwerte 20 - 70 ng/ml). Anamnestisch hatte der Patient einen Tropfen Vitamin-D (500 IE/Tropfen) pro Tag erhalten. Auch die Eltern, welche täglich bis zu 8 Tropfen des gleichen Präparates zu sich nahmen, zeigten laborchemisch Zeichen einer Vitamin-D3-Intoxikation. Das Vitamin-D-Präparat war von einer Apotheke hergestellt worden. Die toxikologische Untersuchung des verdächtigen Präparates erbrachte eine 43-fach höhere Konzentration (ca. 21500 IE/Tropfen). Die Apotheke wurde über den Sachverhalt informiert und erstattete Selbstanzeige. Aufgrund eines Prozessfehlers war die unverdünnte Stammlösung vertrieben worden.
Fazit: Bei Hyperkalzämie stellt die chronische Vitamin-D-Intoxikation eine relevante Differentialdiagnose dar, die mit lebensbedrohlichen Symptomen einhergehen kann.
11:51 Uhr
DGKJ-P056:
postmortale Diagnose einer MPS
A. Näke (Dresden, DE)
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Autor:innen:
A. Näke (Dresden, DE)
M. Stopsack (Dresden0)
G. Hahn (Dresden0)
U. Schmidt (Dresden0)
Wir stellen ein im Alter von 1 8/12 Jahren im Infekt akut verstorbenes Kleinkind vor. Die polizeilich angeordnete Obduktion durch einen erfahrenen Kinderpathologen zeigte eine Balkonstirn, Sattelnase sowie eine ausgeprägte Hepatosplenomegalie bei todesursächlicher Bronchopneumonie. Durch den hinzugezogenen Pädiater wurde der Verdacht auf eine Speichererkrankung geäußert. Blut und Urin standen nicht zur Verfügung, eine Fibroblastenkultur gelang nicht. Auf Anregung unseres Stoffwechsellabores untersuchten wir daraufhin den Mukopolysaccharidgehalt in der Pleuraflüssigkeit aus der Überlegung einer ubiquitären lysosomalen Speicherung heraus.Bei beidseitigen Pleuraergüssen wurde deshalb erfolgreich und nach unserer Kenntnis erstmals die Glykosaminoglycan-Konzentration (3040 mg/l) in der Pleuraflüssigkeit gemessen. Die im Vergleich zu Kontrollproben (n = 7, Alter 0 – 11 Jahre, GAG-Konzentration 38,0 – 85,0 mg/l) massiv erhöhte Konzentration sicherte die Diagnose einer MPS. Wegen Materialmangels gelang keine weitere Auftrennung zur exakten Typeneinordnung. Die Bildgebung post mortem bestätigte Kalottenverdickung, Ruderblattrippen, Tonnenwirbel, Gibbusbildung und Subluxationsstellung der Hüftgelenke.
Retrospektiv waren gehäufte respiratorische Infekte sowie eine motorische und Sprachentwicklungsverzögerung zu eruieren.
Trotz regelmäßiger U-Untersuchungen war die Hepatomegalie nicht beschrieben.
In der klinischen Routine wird möglicherweise noch zu selten an eine seltene Stoffwechselerkrankung gedacht. Frühe Hinweise auf eine Speichererkrankung können Hernien, Makrocephalie, vergröberte Gesichtszüge, plumpe Hände, Gibbusbildung und Entwicklungsverzögerung sein. Häufige respiratorische Infekte und Otitiden können zu Hörstörungen mit der Folge einer Sprachentwicklungsverzögerung führen. Allerdings besteht eine große klinische Variabilität. Der Verdacht ist durch eine Bestimmung der Mukopolysaccharide im Urin im Stoffwechsellabor schnell zu erhärten, eine molekulargenetische Untersuchung und ggf. pränatale Diagnostik ist möglich. Die frühe Diagnosestellung im 1. Lebensjahr ist ggf. entscheidend für die zeitgerechte Einleitung einer Enzymersatztherapie und Stammzelltransplantation vor dem 2. Geburtstag. Es handelt sich nicht um eine Kausaltherapie, dennoch kann die Lebensqualität der betroffenen Kinder und Familien erheblich verbessert werden.
Ein Neugeborenenscreening auf MPS 1 wird in Deutschland seit längerem debattiert.
11:57 Uhr
DGKJ-P057:
Isolierter, familiärer ACTH- Mangel als seltene Ursache einer Hypoglykämie beim Neugeborenen
A. Bartels (Osnabrück, DE)
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Autor:innen:
A. Bartels (Osnabrück, DE)
N. Albers (Osnabrück0)
R. Peters (Osnabrück0)
J. Banzer (Osnabrück0)
Hintergrund:
Hypoglykämien treten in der Neonatologie häufig auf. Neben passageren Formen ist der transiente Hyperinsulinismus eine Ursache protrahierter neonataler Hypoglykämien. Wir stellen einen extrem seltenen Fall von isoliertem neonatalem ACTH- Mangel als Ursache rezidivierender Hypoglykämien vor.
Fallbericht:
Der Junge wurde reif geboren als erstes Kind nicht-konsanguiner türkischstämmiger Eltern. Postnatal symptomatische Hypoglykämie (lethargisch, zittrig, BZ 9 mg/dl) mit zusätzlicher Hyperammonämie (501 ug/dl und 387 ug/dl) und indirekter Hyperbilirubinämie. Differenzialdiagnostisch wurde an einen Hyperinsulinismus sowie eine transiente Hyperammonämie des Neugeborenen (THAN) gedacht, beides konnte jedoch ausgeschlossen werden. Das Kind wurde mit normalen Blutzuckerwerten entlassen. Eine differenzierte Hypoglykämiediagnostik wurde von den Eltern zu diesem Zeitpunkt abgelehnt.
Eine Hyponatriämie (123 mmol/l) mit fünf Monaten bei Infekt der oberen Luftwege wurde einem passageren SIADH zugeschrieben und verschwand nach Infektende.
Mit neun Monaten trat ein Krampfanfall bei Hypoglykämie (BZ 24 mg/dl) im Rahmen einer Pneumonie auf. Nach vorübergehenden Normoglykämien traten im Verlauf nächtliche Hypoglykämien auf.
Jetzt stimmten die Eltern einer differenzierten Diagnostik zu. Es fand sich ein stark erniedrigtes Serum-Cortisol (< 0,1 ug/dl) und Urincortisol (< 0,6 µg/d) mit erniedrigtem ACTH (< 1,6 ug/dl). Im ACTH-Test stieg das Cortisol nicht an. Weitere hypophysäre Hormonachsen (TSH, Prolaktin, GH, FSH, LH, Insulin), eine Sonografie der Nebennieren sowie ein cMRT (Hypophyse/Hypothalamus) zeigten sich unauffällig.
Differentialdiagnostisch kommen somit ein ACTH-Mangel, ein CRH-Rezeptor-Defekt oder ein CRH-Mangel in Frage. Die Analyse des TPIT-Gens (TBX19) als wahrscheinlichste Ursache des ACTH-Mangels steht bei Abfassung des Abstracts noch aus. Sollte sich hier keine Ursache finden, werden das CRH-Gen und der CRH-Rezeptor CRHR1/2 untersucht.
Eine Substitutionstherapie mit Hydrocortison (7,5 mg/m²/d) führte zu Normoglykämie und gutem Gedeihen des Kindes.
Das aktuell wenige Wochen alte Geschwisterkind bot ebenfalls postnatal eine Hypoglykämie mit erniedrigtem Serum-Cortisol und erniedrigtem ACTH, so dass ein familiärer ACTH-Mangel sehr wahrscheinlich ist.
Zusammenfassung:
Eine systematische Aufarbeitung rezidivierender Hypoglykämien in der Neonatal- und Säuglingszeit zeigte bei unserem Patienten und bei seinem neugeborenen Bruder einen isolierten ACTH-Mangel, der vermutlich auf einer Mutation des TPIT-Gens beruht.
12:03 Uhr
DGKJ-P058:
Zur Qualität von individuell hergestellten Hydrocortisonkapseln zur Behandlung von Kindern
U. Neumann (Berlin, DE)
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Autor:innen:
U. Neumann (Berlin, DE)
D. Burau (Berlin0)
S. Spielmann (Berlin0)
M. Whitaker (Cardiff, GB)
R. Ross (Sheffield, GB)
C. Kloft (Berlin0)
O. Blankenstein (Berlin0)
Aus Mangel an zugelassenen Medikamenten in der Kinderheilkunde werden die erforderlichen Präparate häufig in Apotheken aus dem Reinstoff oder aus höherdosierten Formulierungen für Erwachsene hergestellt.
Fallbeispiel: ein 5-jähriges Mädchen mit AGS und bisher guter Einstellung und guter Compliance zeigte ein akzeleriertes Wachstum und erhöhte Androgenwerte. Schon bei der visuellen Inspektion der Kapseln fiel eine ungleichmäßige Füllung auf. Eine neue Charge an Kapseln wurde verschrieben und eine gute Einstellung erreicht.
Aufgrund dieser Erfahrungen führten wir eine Untersuchung von Kapseln aus ganz Deutschland durch. Über die AGS-Patienteninitiative wurden die Eltern von Kindern mit AGS aufgefordert, Kapselproben einzusenden. Die Chargen wurden mithilfe einer HPLC-UV Methode nach Maßgabe der Europäischen Pharmacopeia untersucht.
Insgesamt wurden 61 Chargen eingesandt, 5 konnten nicht analysiert werden aufgrund fehlender Dosisinformationen, unzureichender Kapselanzahl oder fehlender Analysierbarkeit.
Es wurden 56 Chargen mit 1125 Kapseln untersucht. 21,4% der Chargen zeigten eine Abweichung in der Gleichheit der Nettomasse oder des Wirkstoffgehalts und weitere 3,6% enthielten nicht den deklarierten Wirkstoff. Zusammenfassend konnten 25% der untersuchten Chargen keine verlässliche Therapie der Patienten sicherstellen.
Im Falle der aus Apotheken hergestellten Hydrocortisonkapseln können ungleiche Steroiddosen bei der Behandlung von Kindern mit einer Nebenniereninsuffizienz mit der Gefahr einer schlechten Therapieeinstellung oder einer Nebennierenkrise einhergehen.
Dieses Beispiel zeigt das Risiko von individualisiert hergestellten Medikamenten und unterstreicht die Notwendigkeit für die Entwicklung und Zulassung von Medikamenten speziell für die Therapie von Kindern, um eine sichere Anwendung zu gewährleisten.
12:09 Uhr
DGKJ-P059:
Pseudohypoaldosteronismus Typ I - Hyponatriämie, Hyperkaliämie, metabolische Azidose
A. Tropschuh (Neuburg/Donau, DE)
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Autor:innen:
A. Tropschuh (Neuburg/Donau, DE)
U. Ermer (Neuburg/Donau0)
S. Seeliger (Neuburg/Donau0)
B. de Potzolli (Neuburg/Donau0)
EINFÜHRUNG
Der Pseudohypoaldosteronismus Typ I ist eine seltene genetische Erkrankung einer Mineralokortikoidresistenz, die sich typischerweise im Neugeborenenalter manifestiert. Die Patienten fallen durch eine Gedeihstörung, Dehydratation, Hyperkaliämie, Hyponatriämie, metabolische Azidose, Polyurie sowie Erbrechen bei erhöhten Aldosteron- und Plasmareninwerten auf.
Das Krankheitsbild ist seit den 1960er Jahren bekannt und wird in eine systemische sowie renale Form unterteilt. Bei der systemischen Form können neben den Nieren auch das Kolon, die Lungen, die Speichel- und Schweißdrüsen betroffen sein. Die ausgeprägten Symptome persistieren bei dieser Form bis ins Erwachsenenalter. Bei der renalen Form besteht nach alleiniger Kochsalzsubstitution ab dem Kleinkindesalter eine Symptomfreiheit.
FALLBESCHREIBUNG
Ein 3 Wochen altes reifes Neugeborenes wurde zur Abklärung einer Gedeihstörung mit einem Gewicht von 330 g unter dem Geburtsgewicht vorgestellt. In der primären Diagnostik fielen eine Hyponatriämie und Hyperkaliämie bei einem ausgeglichenen pH-Wert auf. Die Nierenwerte, ein Urinstatus, Sonographien des Herzen, des ZNS und des Abdomens ergaben Normalbefunde. Darüber hinaus wurde ein ACTH-Test durchgeführt und im Anschluß, in Anbetracht der Differentialdiagnose eines Adrenogenitalen Syndroms, die Substitution mit Hydro- und Fludrocortison begonnen. Ebenso erfolgte eine Natriumsubstitution. Bei den Basalwerten des ACTH-Tests zeigte sich ein deutlich erhöhtes Aldosteron bei normalen Werten von Cortisol und 17-OH-Progesteron. Nach Stimulation mit ACTH ergab sich ein adäquater Anstieg der Cortisolkonzentration bei normwertigem 17-OH Progesteron Wert, so dass sich kein Hinweis für einen Nebennierenbiosynthesedefekt ergab. Nach Erhalt dieser Ergebnisse gingen wir von einem Pseudohypoaldosteronismus Typ I als Ursache der Gedeihstörung aus und beendeten die Gaben von Hydro- und Fludrocortison. Die Urinbefunde mit einer deutlich erhöhten Ausscheidung von Tetrahydroaldosteron und Aldosteronvorstufen bei suffizienter Ausscheidung von Cortisolmetaboliten unterstützten die Verdachtsdiagnose. Im weiteren Verlauf wurde die Kochsalzsubstitution fortgesetzt und führte zu einer Normalisierung der Elektrolytwerte. Zudem nahm der Säugling deutlich an Gewicht zu. Der humangenetische Befund zur Bestätigung einer renalen Form des Pseudohypoaldosteronismus Typ I ist noch ausstehend.
ZUSAMMENFASSUNG
Ein Pseudohypoaldosteronismus Typ I sollte bei Säuglingen, die sich mit einem Salzverlustsyndrom vorstellen, als eine wichtige Differentialdiagnose bedacht werden, da diese eine bilanzierte Natriumsubstitution benötigen und nicht auf eine Therapie mit Mineralocorticoiden ansprechen.
12:15 Uhr
DGKJ-P060:
Wenn Insulin allein nicht reicht: Wegen Diabetes auf die Psychosomatik
E. Antoniou (Herdecke, DE)
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Autor:innen:
E. Antoniou (Herdecke, DE)
M. Birke (Herdecke, DE)
O. Fricke (Herdecke, DE)
A. Längler (Herdecke, DE)
A. Thimm (Herdecke, DE)
Ziel: Evaluation von 123 Patienten mit Typ 1 Diabetes mellitus (T1DM) in stationärer kinder- und jugendpsychosomatischer Behandlung bezüglich Stoffwechselverlauf und psychiatrischer Komorbiditäten.
Hintergrund: T1DM ist als chronische Erkrankung ein Risikofaktor für Entwicklung psychiatrischer Störungen, gleichzeitig können psychiatrische Komorbiditäten die Diabetesversorgung und damit die diabetologische Stoffwechsellage negativ beeinflussen. Eine schlechte Stoffwechsellage kann zu schwerwiegenden kurzfristigen und langfristigen Komplikationen führen.
Methode: Retrospektive Studie über Patienten mit einer T1DM Diagnose auf der der Station für Kinder- und Jugendpsychosomatik am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke zwischen 2007 und 2017.
Ergebnisse: Von den 123 Patienten waren 77 Mädchen (63%) und 46 Jungen (37%). Das mittlere Alter bei Aufnahme betrug 14 Jahre (7 – 18 Jahre). Die Diabetesdauer zu diesem Zeitpunkt lag bei ca. 6 Jahren (10 Tage – 15 Jahren). 46 % der Patienten wurden mit einer Insulinpumpentherapie behandelt, 54 % mit einer ICT. Die mittlere Aufenthaltsdauer betrug 32 Tage (2 – 139 Tage). Anpassungsstörung (F43.2 nach ICD10) mit 51 % war die häufigste Nebendiagnose, gefolgt von 'psychologischen Faktoren und Verhaltensfaktoren bei andernorts klassifizierten Krankheiten (F54 nach ICD10 )' mit 47 % und Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörung (F90.- nach ICD10) mit 14%. Der mittlere HbA1c betrug 10,2 % bei Aufnahme (6,6 – 15,5%), 8,2 % (6,0 – 13,3%) beim ersten HbA1c nach Entlassung (100/123 Patienten) und 8,6% (6,3 – 14,0%) ein Jahr später (39/123 Patienten).
Schlussfolgerung: Ein erhöhter HbA1c als Zeichen einer unzureichenden Stoffwechselkontrolle ist ein genereller Auslöser für die Aufnahme auf die psychosomatische Station. Die Gründe für einen erhöhten HbA1C sind vielfältig. Ein psychosomatischer Aufenthalt ermöglicht die Diagnostik potentieller psychiatrischer Komorbiditäten sowie eine individuelle Therapie und Etablierung einer nachhaltigen Unterstützung. Das führt insgesamt zu einer besseren Stoffwechsellage und unterstreicht die Bedeutung der Psychosomatik in einer umfassenden Diabetesbetreuung.
12:21 Uhr
DGKJ-P061:
Glucogen Hepatopathie als Komplikation eines lang ungenügend eingestellten Diabetes mellitus Typ 1- Eine Fallpräsentation
M. Liapi (Bielefeld, DE)
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Autor:innen:
M. Liapi (Bielefeld, DE)
N. Jorch (Bielefeld0)
Die Glucogen Hepatopathie ist eine weitgehend unbekannte Komplikation eines lang mangelhaft behandelnden Diabetes mellitus Typ1. Sie ist charakterisiert durch eine abnorme Anreicherung von Glukogen in den Hepatozyten, erhöhte Leberwerte, Hepatomegalie und epigastrische Schmerzen. Die Erkrankung ist unter Normalisierung der Blutzuckerwerte völlig reversibel und deswegen ist es wichtig das Krankheitsbild zu erkennen um die richtige Therapie einzuleiten aber auch um unnötigen Untersuchungen zu meiden.
Wir berichten von einer 16jährigen Patientin mit seit 10 Jahre bestehendem Diabetes mellitus Typ 1 die bei uns akut wegen rechtsseitigen Oberbauchschmerzen und Übelkeit vorstellig wurde. Die klinische Untersuchung zeigte eine Hepatomegalie. Im Labor bestanden hohe Leberwerte und ein normales Bilirubin, keine Ketoazidose. Die Glucose bei der Vorstellung war 238 mg/dl und das HbA1c >14%. Schilddrüse- und Nierenfunktion waren normal. In der Abdomensonographie wurde eine Hepatomegalie mit homogenem Parenchym dargestellt.
Die ausführliche diagnostische Abklärung ergab keine Hinweise für eine infektiöse oder immunologische Lebererkrankung, so dass wir von einer hepatischen Glucogenose ausgingen.Unter stationärer Aufsicht erfolgte eine regelmäßige Insulintherapie. Darunter kam es zu einer Normalisierung der Blutzuckerwerte, HbA1c von 9,8% und vollständige Normalisierung der erhöhten Transaminasen. Daraufhin haben wir auf eine Leberbiopsie verzichtet.
Fallvorstellung eines 16jährigen Mädchens mit Glucogen-Hepatopathie. Ein persistierend ungenügend kontrollierter Diabetes mellitus typ1 mit chronischen erhöhten BZ-Werte oder ausgeprägten BZ-Schwankungen führt zu dieser metabolischen Komplikation mit symptomatischer Hepatopathie. Typisch klagen die Patienten über Oberbauchschmerzen , Nausea und gelegentlich Erbrechen. Laborchemisch besteht eine Transaminasenerhöhung bis zu Werten 10-mal über den Norm. Sonographisch Nachweis einer Hepatomegalie mit Hyperechogenität des Parenchyms. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um eine benigne Erkrankung, da in den Fällen wo es repetitive Leberbiopsien durchgeführt wurden keine Fibrose nachgewiesen wurde. Die Erkrankung wird oft unterdiagnostiziert. Nach Verbesserung der Stoffwechsellage und nach suffizienter Insulintherapie kommt es zu einer zügigen Normalisierung der Leberwerte. Die Rückbildung der Hepatomegalie kann mehrere Monate dauern.
12:27 Uhr
DGKJ-P062:
Untersuchungen zur Absorption und Verträglichkeit eines neuen Hydrocortisongranulates bei Kindern von 0-6 Jahren mit einer Nebenniereninsuffizienz
U. Neumann (Berlin, DE)
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Autor:innen:
U. Neumann (Berlin, DE)
M. Whitaker (Cardiff, GB)
S. Wiegand (Berlin0)
H. Krude (Berlin0)
R. Ross (Sheffield, GB)
O. Blankenstein (Berlin0)
Hintergrund: Bisher gab es kein zugelassenes Hydrokortisonpräparat für Kleinkinder mit einer Nebenniereninsuffizienz. Die Medikamente werden aus höherdosierten Hydrokortisonpräparaten von Erwachsenen bzw. in Apotheken aus dem Reinstoff hergestellt. Wir führten eine Studie zur Absorption, Verträglichkeit und Sicherheit von Infacort®, einem neuen geschmacksneutralen, nicht retardierten Hydrokortisonpräparat in Granulatform durch.
Studiendesign: Offene, monozentrische Studie, Mitbehandlung von Neonaten in Satellitenzentren nach dem “flying” doctor Prinzip.
Einmalige Gabe der Studienmedikation bei 24 Kindern: Kohorte 1 : 2 - < 6 Jahren (n=12), Kohorte 2 : 1 Monat - < 2 Jahren (n=6), Kohorte 3: Neonaten von 1-28 Tagen (n=6). Die Gabe von Infacort® erfolgte morgens nüchtern anstelle der gewohnten Hydrokortisondosis aus der Kapsel oder von einem Löffel mit Nachtrinken von Wasser oder Milch. Primärer Endpunkt war die maximale Serumkortisolkonzentration nach Einnahme, sekundäre Endpunkte die Verträglichkeit und das Auftreten von Nebenwirkungen.
Ergebnisse: Alle Kinder zeigten einen signifikanten Anstieg des Serumkortisols nach der Einnahme von Infacort® (p < 0.0001), mit einem geometrischen Mittelwert ± SD nach 60 min von 575.8 ± 299.5 nmol/L. Es gab keine Einnahmeprobleme. Ein Fragebogen zur Verträglichkeit ergab, dass 95.5% der Eltern die Einnahme von Infacort® dem aktuellen Hydrokortisonpräparat vorziehen würden und von den 6 Kindern, die den Fragebogen beantworteten, zeigten sich 80% positiv oder neutral und 20% mit einer ablehnenden Haltung. Schwere Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet.
Zusammenfassung: Infacort® ist ein sehr gut verträgliches, geschmacksneutrales, für Neonaten und Kinder leicht zu verabreichendes Hydrocortison in Granulatform. Kortisolwerte 60 min nach der Einnahme entsprechen den physiologischen Kortisolwerten von gesunden Kindern. Infacort® hat die Genehmigung für die pädiatrische Verwendung (PUMA) erhalten und ist seit Mai 2018 als Alkindi® verfügbar.
12:33 Uhr
DGKJ-P063:
Salzverlustkrise und obstruktive Harntransportstörung: Pseudohypoaldosteronismus Typ III
R. Eggert (Itzehoe, DE)
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Autor:innen:
R. Eggert (Itzehoe, DE)
B. Naust (Itzehoe0)
N. Wiebe (Itzehoe0)
R. Wördehoff (Itzehoe0)
G. Hillebrand (Itzehoe, DE)
Kasuistik: Vorstellung eines 6 Monate alten mnl. Säuglings mit akuter hypotoner Dehydratation. Seit 2 Tagen Trinkverweigerung, zudem intermittierende periorale Zyanose und Bewusstseinseinschränkung. Die körperliche Untersuchung ergibt Zeichen einer schweren Exsikkose bei noch erhaltener Vigilanz. Laborchemisch Salzverlustkrise mit ausgeprägter Hyponatriämie (Na 108 mmol/l) und Hyperkaliämie (8 mmol/l). Daraufhin Volumenbolus mit Vollelektrolytlösung und weitere bedarfsadaptierte Flüssigkeitssubstitution.
In der Sonographie des Abdomens Megaureter mit Harnstau links. Im Urin Nachweis von Bakterien, Leukozyten und Erythrozyten, in der Urinkultur ß-hämolysierende Strept. der Gruppe B. Beginn einer i.v. antibiotischen Therapie.
Trotz der schweren Hyponatriämie bestand eine Natriumexkretion von 44mmol/l im Urin. Die Osmolalität des Urins war normwertig, hingegen im Serum eine Hypoosmolalität. Die Kreatinin-Clearance war mit 108 ml/min/1,73m² im Normbereich. Die Bestimmung von Renin (3562 mU/l) und Aldosteron (2436 ng/l) im Serum ergab deutlich erhöhte Werte, unpassend zu den klinischen und laborchemischen Befunden Exsikkose, Hyponatriämie und Hyperkaliämie. Die Konstellation sprach somit für einen Pseudohypoaldosteronismus.
Unter der o.g. Therapie normalisierten sich klinische Symptome, Renin und Aldosteron. In Zusammenschau der Befunde lag ein transienter Pseudohypoaldosteronismus mit vorübergehender Mineralokortikoidresistenz vor. Dieses seltene Krankheitsbild ist vorbeschrieben und wird als Pseudohypoaldosteronismus Typ III (PHA III) bezeichnet (1). Ein genetischer Pseudohypoaldosteronismus Typ I, verursacht durch Mutationen im NR3C2-Gen, ist aufgrund der schnellen Beendigung des Salzverlustes unter Therapie unwahrscheinlich.
Diskussion: Bei hypotoner Dehydratation mit schwerem Salzverlust und obstruktiver Uropathie ist ein transienter PHA III differentialdiagnostisch zu berücksichtigen. Die Diagnose wird durch den Nachweis erhöhter Aldosteronwerte gesichert. Pathogenetisch scheint eine renal-tubuläre Resistenz gegenüber Aldosteron vorzuliegen, verursacht durch inhibierende Wirkung von Zytokinen (TGF-ß1, TNF-a und Il6). Möglicherweise kommt es zudem zur Herunterregulierung von Aldosteron-Rezeptoren. Begünstigt wird das Auftreten durch die physiologisch noch niedrige tubuläre Na - Reabsorptionskapazität des Säuglings (2). Die Therapie besteht im Ausgleich der Hyponatriämie und Exsikkose sowie Behandlung des Harnwegsinfektes und ggf. Behebung der obstruktiven Uropathie.
1) Transient Pseudohypoaldosteronism due to Urinary Tract Infection in Infancy: A Report of 4 Cases. Radha Nandagopal et al., International Journal of Pediatric Endocrinology, Volume 2009, Article ID 195728
2) Transient type 1 pseudo-hypoaldosteronism: Report on an eight-patient series and literature review. Bogdanović R et al., Pediatr Nephrol (2009) 24:2167–2175
12:39 Uhr
DGKJ-P064:
Diagnostische Unterstützung für ausgewählte seltene Stoffwechselerkrankungen mithilfe von Fragebögen und Data Mining Systemen.
L. Grigull (Hannover, DE)
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Autor:innen:
L. Grigull (Hannover, DE)
A. Sieg (Hannover0)
A. Köhn (Hamburg0)
N. Muschol (Hamburg0)
C. Lampe (Wiesbaden0)
W. Lechner (Donauwörth0)
F. Klawonn (Braunschweig0)
S. Blöß (Hannover0)
S. Mehmecke (Hannover0)
A. Das (Hannover0)
Hintergrund: Die Diagnosestellung einer seltenen Stoffwechselerkrankung kann eine Herausforderung für betreuende Ärzte darstellen. Um den Weg zur Diagnose zu unterstützen, wurde ein diagnostisches Werkzeug entwickelt. Das Werkzeug besteht aus einem neuartigen Fragebogen und wendet zu dessen Auswertung kombinierte Data Mining Verfahren an. Die Fragen spiegeln die Erfahrungen von Betroffenen aus der Zeit vor der Diagnosestellung wider.
Methoden: Das Projekt beinhaltete 17 Interviews mit Eltern oder Betroffenen einer ausgewählten Stoffwechselerkrankung (Mukopolysaccharidose (MPS), M. Fabry und M. Gaucher). 11 Interviews wurden qualitativ analysiert, die prädiagnostischen Erfahrungen in 53 Kernaussagen gruppiert und die Kernaussagen systematisch und schrittweise in zwei diagnostischen Fragebogen abgebildet – einer für Erwachsene und einer für Eltern. Die erstellten Fragebogen, die aus 33 bzw. 40 Fragen bestehen, wurden dann Betroffenen bzw. deren Eltern mit einer gesicherten Diagnose einer MPS, eines M. Fabry oder eines M. Gaucher zur Beantwortung vorgelegt. In mehreren Spezialambulanzen beantworteten die Eltern betroffener Kinder ohne Stoffwechselerkrankung den Fragebogen als Kontrollgruppe. Eine Kombination der Ergebnisse aus vier unterschiedlichen Data Mining Verfahren (Support Vector Machine, Random Forest, logistische Regression und lineare Diskriminanzanalyse) wurde trainiert, um Patienten-Fragebogen und Kontrollen zu unterscheiden.
Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Auswertung standen 76 beantwortete Fragebogen für das Training der Data Mining Verfahren zur Verfügung. Das Data Mining System erreichte eine diagnostische Sensitivität von 91% für die Diagnose ‚MPS’ (in einer „k-fachen, stratifizierten Kreuzvalidierung“). Die Support Vektor Maschine (SVM) erzielte die besten Ergebnisse. In einem sich anschließenden prospektiven Test mit 20 neuen und dem Data Mining System unbekannten Fragebogen erkannte das System bei 18 der 20 Fragebogen die richtige Diagnose. Anhand der Fragen-Analyse von insgesamt 40 Fragen, zeigten 5 Fragen die besten Ergebnisse zur Unterscheidung zwischen Patienten mit MPS und der Kontrollgruppe. Für die Zielerkrankungen M. Fabry und M. Gaucher konnten bisher keine ausreichende Anzahl von Fragebogen gesammelt werden, so dass hier das Training von Data Mining Verfahren noch nicht möglich war.
Diskussion: Basierend auf Interviews mit Eltern und Betroffenen wurden Fragebogen zur diagnostischen Unterstützung entwickelt, die das prädiagnostische Erleben von Eltern und Betroffenen abbilden. Das kombinierte Data Mining System konnte die Antwortmuster von MPS versus Kontrollgruppe mit einer Sensitivität von 91% unterscheiden. Daraus lässt sich folgern, dass eine strukturierte Anamnese maschinell auswertbar ist und das ärztliche Handeln unterstützen kann. Derartige Verfahren können die ärztliche Aufmerksamkeit auf ausgewählte, seltene Stoffwechselerkrankungen lenken und verkürzen so möglicherweise zukünftig den Weg zur Diagnose.
12:45 Uhr
DGKJ-P065:
Insulinpflichtiger Diabetes mellitus ohne Autoantikörper - DD Wolfram-Syndrom
S. Schwarz (Esslingen, DE)
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Autor:innen:
S. Schwarz (Esslingen, DE)
E. Müller-Roßberg (Esslingen0)
A. Longin (Esslingen0)
A. Atili (Esslingen0)
H. Eitel (Esslingen0)
C. von Schnakenburg (Esslingen, DE)
Fallvorstellung: Wir berichten von einem 12-jährigen Patienten mit Manifestation eines insulinpflichtigen Diabetes mellitus ohne Ketoazidose. Nach initialen Angaben der nicht verwandten Eltern sei der Patient stets gesund gewesen und habe keine Vorerkrankungen. Er wurde unmittelbar auf eine intensivierte konventionelle Insulintherapie (ICT) eingestellt mit raschem Erreichen einer Normoglykämie. In der Konfirmationsdiagnostik ließen sich keine diabetes-spezifischen Autoantikörper nachweisen (Insulin-, GAD65-, IA2-, ICA-, Zinktransporter 8-, Zinktransporter 8-C-Terminus-AAK). Ebenso ergab sich kein Anhalt für eine Mucoviszidose oder Hämochromatose. Im Verlauf zeigte sich bei der hausinternen Aufarbeitung der digitalen Patientenakte, dass der Patient bereits aufgrund von Obstipation und Harntraktproblemen (Uretermündungsstenose, Nierenbeckenektasie) im Kleinkindesalter sowie einer beidseitigen Optikusatrophie (Visus: rechtes Auge 0,16, linkes Auge 0,12) und Kopfschmerzen im Jugendalter (11. Lebensjahr) in Behandlung war. Aufgrund der Symptomkonstellation Optikusatrophie, Harntraktprobleme und Diabetes mellitus wurde der Verdacht auf DIDMOAD gestellt. In einer daraufhin durchgeführten HNO-ärztlichen Untersuchung wurde eine beidseitige Hochtoninnenohrschwerhörigkeit in der Tonschwellenaudiometrie gesichert.
Diskussion: Das Wolfram Syndrom mit dem Akronym DIDMOAD (für: Diabetes insipidus, Diabetes mellitus, Optikusatrophie und Taubheit [deafness]) ist eine seltene autosomal rezessive Erkrankung des endoplasmatischen Retikulums mit deutlich eingeschränkter Lebenserwartung. Ursächlich sind Mutationen der Gene WFS1 (4p16.1) oder WFS 2 (4q22-q24), die zu einer gestörten Funktion von ß-Zellen des Pankreas sowie von Nervenzellen führen und schließlich im Zelluntergang dieser Zellen enden. Die Patienten weisen neben o.g. Symptomen oft Harntraktprobleme und autonome Dysregulationen auf und können in Adoleszenz und Erwachsenenalter neurologische und psychiatrische Komplikationen entwickeln. Die Erkrankung verläuft progredient, eine kausale Therapie ist bislang nicht bekannt.
Schlussfolgerung: Anamnestische Angaben von Familien sind leider nicht immer verlässlich. Bei einer Diabetes Manifestation ohne nachweisbare Autoantikörper und mit weiteren Vorerkrankungen insbesondere Optikusatrophie sollte an das Wolfram Syndrom / DIDMOAD gedacht werden. Durch eine frühzeitige Diagnose kann eine multimodale Versorgung des Patienten initiiert und auf mögliche Komplikationen auch bei weiteren Familienmitgliedern geachtet werden.
12:51 Uhr
DGKJ-P067:
Ausgeprägte Vitamin-D-Mangelrachitis bei einem in Deutschland geborenen 27-monatigen Mädchen
M. Kronlachner (Frankfurt am Main, DE)
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Autor:innen:
M. Kronlachner (Frankfurt am Main, DE)
T. Krasberg (Frankfurt am Main, DE)
F. Wartenberg (Frankfurt am Main, DE)
J. Jochim (Frankfurt am Main, DE)
Ein 2 3/12-jähriges Mädchen mit ausgeprägter Gedeihstörung und skelettalen Deformitäten (aufgetriebene Handgelenke, deformierte Unterschenkel) stellte sich zur weiteren Abklärung stationär vor. Das in Deutschland geborene Mädchen, von iranisch abstämmigen Eltern, zeigte radiologisch ausgeprägte Demineralisierungszeichen. Laborchemisch und klinisch ließ sich eine im europäischen Raum kaum mehr vorkommende Form einer Vitamin D Mangelrachitis nachweisen.