Autor:innen:
C. Reinheimer (Frankfurt, DE)
J. Graf (Frankfurt, DE)
J. Hinkelmann (Frankfurt, DE)
K. Zacharowski (Frankfurt, DE)
P. Meybohm (Frankfurt, DE)
H. Mutlak (Frankfurt, DE)
U. Heudorf (Frankfurt, DE)
O. Bahn (Frankfurt, DE)
U. Spitzner-Lamm (Frankfurt, DE)
T. Bertok (Frankfurt, DE)
R. Blase (Frankfurt, DE)
Z. Kallmeyer (Frankfurt, DE)
M. Exner (Bonn, DE)
V. Kempf (Frankfurt, DE)
Der Klebsiella pneumoniae KPC-3 Ausbruch am Universitätsklinikum Frankfurt am Main:
Eine Bestandsaufnahme aus krankenhaushygienischer Sicht
Claudia Reinheimer 1, 2
Jürgen Graf 2, 3
Jürgen Hinkelmann 2, 3
Kai Zacharowski 2, 3, 4
Patrick Meybohm 2, 4
Haitham Mutlak 2, 4
Ursel Heudorf 5
Oliver Bahn 1, 2
Ulrike Spitzner-Lamm 1, 2
Thorsten Bertok2, 4
Robert Blase 2, 4
Zeynep Kallmayer2, 4
Martin Exner 6
Volkhard A. J. Kempf 1, 2
1 Institut für Med. Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Frankfurt am Main
2 Universitäres Centrum für Infektionskrankheiten (UCI), Universitätsklinikum Frankfurt am Main
3 Ärztlicher Vorstand Universitätsklinikum Frankfurt am Main
4 Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, Universitätsklinikum Frankfurt am Main
5 Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt am Main
6 Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit, Universitätsklinikum Bonn
Im April 2017 kam es auf einer Intensivstation des Universitätsklinikums Frankfurt am Main zum Ausbruch von Klebsiella pneumoniae 4 MRGN (Carbapenemase vom Typ KPC-3) Sequenztyp 101. Aufgrund der umgehend eingeleiteten und komplexen krankenhaushygienischen Maßnahmen blieb der Ausbruch, den Indexpatienten inbegriffen, auf fünf Patienten beschränkt und konnte bereits nach drei Monaten (Juli 2017) für beendet erklärt werden. Wesentliche Elemente der im Rahmen des Ausbruchsmanagements ergriffenen Maßnahmen waren unter anderem (i) die Einberufung eines Ausbruchsmanagement-Teams, welches regemäßig zur Erhebung des aktuellen Status und Planung des weiteren Vorgehens einberufen wurde, (ii) die strikte Isolierung der Patienten mit zeitweiliger abschnittsweiser Schließung der Intensivstation, (iii) wiederholte Schulungen und Aufrechterhaltung der strengen Hygienedisziplin, (iv) Umstellung auf Sauerstoffabspalter zur Unterhaltsreinigung sowie (v) die Erfolgsevaluierung der Maßnahmen im Rahmen von nahezu täglich durchgeführten Visiten vor Ort. Darüber hinaus (vi) wurden mehr als 1.200 ausbruchsbezogenen Umweltuntersuchungen, (vii) Umbaumaßnahmen sowie (viii) umfangreiche Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen auf Station sowie (ix) dezidierte und wiederholte Schulungen zu basishygienischen Themen der Mitarbeiter auf der Station durchgeführt. Die Schulungen dienten darüber hinaus auch der offenen und klaren Kommunikation aktueller ausbruchsspezifischer Themen an die Mitarbeiter. Dieser Vortrag stellt die Chronologie des Ausbruchs sowie die ergriffenen Maßnahmen dar. Zudem möchte der Vortrag einen Impuls in Richtung der offenen Kommunikationspolitik z.B. im Rahmen zukünftiger Ausbruchsszenarien geben sowie Probleme aufzeigen, die nicht durch eine einzelne Einrichtung gelöst werden können, sondern grundlegende gesundheitspolitische Implikationen haben.