16:00 Uhr
Gesundheitsversorgung als kommunale Aufgabe Prävention, Armut und gesundheitliche Chancengleichheit bei Kindern: (K)ein Thema für die Kommune?!
E. Bruns-Philipps (Hannover, DE)
Details anzeigen
Autor:in:
E. Bruns-Philipps (Hannover, DE)
Die Ermöglichung eines gesunden Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen ist ein Ziel, welches durch unterschiedliche Akteur*innen und Strategien in Deutschland verfolgt wird. Auch im internationalen Kontext werden Anstrengungen unternommen, um das Recht auf Bildung und gute Bedingungen für Gesundheit für alle Kinder Teil ihrer jeweiligen Lebensrealität werden zu lassen. Dies findet unter anderem seinen Ausdruck in den Millenniums-Entwicklungszielen, bei denen sehr konkret die zu erreichenden Veränderungen benannt sind.
Auch für Deutschland zeigen die vorhandenen Daten, dass erhebliche Unterschiede in der Chance auf Bildungsteilhabe und ein gesundes Aufwachsen bestehen. Übereinstimmend mit den internationalen Ergebnissen haben Kinder in sozial benachteiligten Familien eine geringere Wahrscheinlichkeit, einen hohen Bildungsabschluss zu erreichen, und ein höheres Risiko für gesundheitsrelevante Belastungen, Störungen und Krankheiten. Zugleich geht damit ein Mangel an gesundheitsrelevanten Ressourcen einher und damit die Möglichkeit Anforderungen und Belastungen des Alltags, gesundheitsförderlich zu lösen. Die Gründe sind hierfür mannigfach und schließen individuelle, familiale und kontextuelle Faktoren ein, die in ihrer Wirkung weit über das Kindes- und Jugendalter hinaus reichen können.
In den letzten Jahren konnten viele Ansätze entwickelt und erfolgreich erprobt werden. Dies reicht von gesundheitsförderlichen/präventiven, kurativen bis hin zu rehabilitativen Angeboten. Trotz neuer politischer Rahmenbedingungen, wie bspw. das Präventionsgesetz, konnte ein flächendeckendes durch verschiedene Akteur*innen getragenes und miteinander vernetztes Angebot noch nicht realisiert werden. Zudem werden Familien mit hohem Bedarf oftmals nicht ausreichend erreicht und insbesondere der Verbesserung der Adressatengerechtigkeit. Dem Ausbau verhältnisbezogener Aktivitäten in den Settings kommt damit eine besondere Rolle für das Gelingen der Gesundheitsförderung und Prävention zu.
Im Rahmen des Vortrages sollen aus einer ressourcen- und teilhabeorientierten Perspektive, die Bedürfnisse, die Bedarfe und die Anforderungen für die Realisierung gesundheitlicher Chancengleichheit und damit des „Gesunden Aufwachsens“ aller Kinder adressiert werden. Darauf aufbauend werden diesbezüglich Anforderungen und Umsetzungschancen für ein multiprofessionelles und vernetztes Vorgehen entwickelt und anhand von Beispielen aus dem internationalem und nationalem Kontext sowie der Region Osnabrück konkretisiert.