Thema:
Die Früh-/Risikogeburt oder schwere Erkrankung eines Säuglings erhöht das Risiko für die Entwicklung einer Fütterstörung. Insbesondere bei extrem frühgeborenen oder schwerst erkrankten Kindern können während und/oder nach dem stationären Aufenthalt Fütterprobleme auftreten, zum Teil bleiben sie ohne medizinische Indikation dauerhaft von der Nahrungssonde abhängig.
Diese Fütterprobleme entstehen häufig aus dem Zusammenwirken von kindlichen Faktoren (medizinische, funktionelle, neurologische, psychologische Beeinträchtigung/en) und elterlichen Faktoren (Anspannung, Angst und Sorge um Entwicklung des Kindes, Inkompetenzerleben). Hinzu kommen Einflüsse im Rahmen medizinischer und therapeutischer Settings wie einseitige Fokussierung auf das Elternverhalten, fehlende Zusammenarbeit zwischen Fachdisziplinen und wenig Erfahrung im Umgang mit dem Störungsbild. So entsteht ein Zirkel aus Nahrungsverweigerung des Kindes sowie Verunsicherung und Ängsten der Eltern mit nachfolgendem inadäquatem Fütterverhalten, das die Nahrungsverweigerung des Kindes verstärkt.
Die Symptome der Fütterstörung wie Nahrungsverweigerung, Erbrechen etc. belasten die Familien stark, auch die Alltagsgestaltung ist stressvoll und frustrierend. Sinnvoll und notwendig sind präventive Ansätze im stationären Verlauf sowie professionelle Beratung in der Nachsorge.
Inhalt:
Essentwicklung bei Früh-/Risikogeborenen
Kind: Neurologische, funktionelle, somatische, neurologische/psychologische Faktoren
Eltern: Psychologische und interaktionelle Faktoren
Entstehung und Verfestigung von Fütterstörungen
Kindliche Risikofaktoren
Elterliche Risikofaktoren
Diagnostische Kriterien und differentialdiagnostische Abgrenzung der Fütterstörung
Prävention im stationären Aufenthalt
Beratung in der Nachsorge
Ziel: Erwerb grundlegender Kenntnisse zu den unter Inhalt genannten Aspekten
Zielgruppe: ÄrztInnen, Pflegekräfte, TherapeutInnen, BeraterInnen
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine Voranmeldung wird empfohlen.
Die Anmeldegebühr beträgt für Ärzte: 65,- € und 30,- € für Pflegende/Studenten/Auszubildende.
Die Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern zertifiziert diesen Workshop mit 4 Punkten.