Autor:innen:
S. Walter (Aachen, DE)
M. Paul (Aachen, DE)
C. Pereira (Aachen, DE)
D. Teichmann (Aachen, DE)
S. Behr (Aachen, DE)
S. Leonhardt (Aachen, DE)
T. Orlikowsky (Aachen, DE)
K. Heimann (Aachen, DE)
Einleitung: Mittels IRT werden nicht-invasiv Oberflächentemperaturen und deren Verteilungsmuster gemessen. Bei Erwachsenen führte die Induktion von Stress in unter-schiedlichen Arealen des Gesichtes zur Änderung der Hauttemperatur. Bei Säuglingen wurde durch Auslösen positiver Emotionen (Lachen) mittels IRT ein Abfall der Temperatur im Bereich der Nase, der Stirn und der Wange beobachtet. Zum Früh- und Neugeboren liegen noch keine systematischen Daten vor. Ziel: Identifikation und Untersuchung unterschiedlicher Areale im Gesichtsbereich und Analyse der Methode in Ruhe und bei Stress von Früh- und Neugeborenen. Patienten und Methoden: Bei 8 spontanatmenden Früh- und Neugeborenen [Gestationsalter median 35 SSW [26-40]; Biolog. Alter 21d [5-72], Gewicht 2583g (1810-3470)], 5 männlich, 4 Frühgeborene, Bestimmung des Temperaturverhaltens mittels IRT an 6 Gesichtsarealen: Nase (T1), Auge (T2), Periorbital (T3), Stirn (T4), Perioral (T5) und Kinn (T6). 2 Minuten Registrierung, Versuchsanordnung mit 2 Phasen: S1 in völliger Ruhe, S2 mit potentiellem Stressor (Hunger, volle Windel), Einschätzung des Gesichtsausdruckes (entspannt: E; angespannt: A) durch Beobachter. Statistische Auswertung SPSS. Ergebnisse: Alle Patienten: bei ansonsten nur geringfügig höheren Temperaturen in T1-4 und T6 im direkten Vergleich S1 und S2 Perioral (T5) deutlich höhere Temperatur (S1: 33,84°C, SD 0,88 vs. S2: 34,49°C, SD 0,91; p < 0,05). Dieses Phänomen wurde auch perioral (T5) bei angespanntem Gesichtsausdruck (A) im Vergleich von S1 mit S2 (A: S1: 33,56°C SD vs. 34,31°C, SD;p < 0,05) beobachtet. Bei entspanntem Gesichtsausdruck (E) ergibt sich kein wesentlicher Temperaturunterschied zwischen T1 bis 6 bei S1 und S2. Frühgeborene vs. Reifgeborene: Phasenunabhängig zeigt sich im direkten Vergleich bei Frühgeborenen eine signifikant niedrigere Temperatur im Bereich Auge (T2), Periorbital (T3) und der Stirn (T4) (T2: FG:33,74 °C, SD0,65 vs. NG: 34,23°C, SD0,38, T3: FG:33,66°C, SD0,48 vs. NG34,19°C, SD0,42, T4: FG:33,54°C, SD0,36 vs. NG: 34,00°C, SD0,30, p < 0,05). Schlussfolgerung: In dieser erstmalig bei Früh- und Neugeborenen durchgeführten Untersuchung scheint v.a. die periorale Region ein Areal zu sein, was bei unterschiedlichen Formen und Auslösern von Stress mit einer nachweisbaren Änderung der Temperatur reagiert. Diese ist auch eine von drei Regionen, die bei Frühgeborenen situationsunabhängig im Vergleich zum Reifgeborenen eine niedrigere Temperatur aufweist.