Zielgruppe: Der Refresher richtet sich an alle in der Palliativmedizin tätigen Berufsgruppen (Ärzte, Pflege, Psychologe u.a.)
Zu vermittelnde Ziele des Kurses: Die Unterteilung in nozizeptive und neuropathische Schmerzen ist für das differentialtherapeutische Vorgehen relevant. Im klinischen Alltag kommen Mischformen häufig vor (Mixed Pain Syndrom). Zu Beginn dieses Refresher-Kurses werden zunächst die diagnostischen Möglichkeiten zur Erkennung des neuropathischen Schmerzes dargelegt und die therapeutischen Behandlungsmöglichkeiten, inklusive des Stellenwertes der Opioide vermittelt. Die Rotation zwischen verschiedenen WHO-Stufe-III-Opioiden stellt für Patienten mit chronischen tumorbedingten Schmerzen unter einer Opioidtherapie eine Behandlungsalternative bei unzureichender Analgesie und/oder intolerablen Nebenwirkungen dar. Die Evidenz für die Praxis der Opioidrotation ist umstritten, aktuelle deutsche und internationale Leitlinien geben lediglich schwache Empfehlungen. Anhand von Fallbeispielen werden Tipps und Tricks interaktiv erarbeitet und entscheidende aktuelle Literatur zum Stellenwert der Opioidrotation „State of the Art“ vorgestellt. Die Wirkweise und der Stellenwert der Opioide zur Behandlung von Dyspnoe runden die Thematik ebenso interaktiv wie literaturbasiert ab. Abschließend widmen wir uns dem Thema Selbstfürsorge in der Palliativmedizin. Durch die Arbeit mit Menschen mit lebensbedrohlicher Erkrankung erhöht sich die Stressbelastung. Psychische Probleme oder auch eine gefühlsmäßige Abstumpfung gegenüber dem Leid der Patienten können in der Folge auftreten. Die Fähigkeit zur Balance von professioneller Nähe und Distanz zu den betreuten Patienten stellt eine Herausforderung dar, die durch Selbstfürsorge gelingen kann und zur Gesunderhaltung der Behandler beiträgt.