Apps in der Kopfschmerztherapie - Ist das smart?
Für eine Vielzahl verschiedener Erkrankungen werden Gesundheits-Apps für das Smartphone oder das Tablet angeboten. Auch für Patienten mit Kopfschmerzen gibt es unterschiedliche Apps und das Interesse sie als Baustein einer Behandlung zu verwenden steigt sowohl bei Patienten als auch bei Ärzten an. Viele der Kopfschmerz-Apps dienen als “Tagebuch“ zur Dokumentation der Kopfschmerzcharakteristika und -frequenz. Sie können dazu beitragen, den Kopfschmerz zu klassifizieren und das Ausmaß der Erkrankung sowie den Behandlungserfolg zu monitoren. Erweiterte Funktionen ermöglichen durch die regelmäßige Dokumentation der Attacken die Identifikation von Kopfschmerz-Triggern und hierdurch eventuell auch das zukünftige Vermeiden von Anfällen. Einige der im Google Play Store oder in Apples App Store erhältlichen Apps bieten auch Therapiemodule, mit denen sie mittels Edukation, Motivation zum Ausdauersport und / oder Anleitung zu kognitiv-verhaltenstherapeutischen Übungen insbesondere die nicht-medikamentöse Therapie unterstützen. Erste Apps bieten sogar schon die Möglichkeit mit Hilfe von separat erhältlichen Messfühlern Biofeedback-Verfahren auf dem Smartphone durchzuführen. So können diese Apps den Arzt bzw. den Therapeuten nicht ersetzen, aber den Behandlungsprozess unterstützen und ggfs. verbessern.
Eine einheitliche Qualitätskontrolle für Gesundheits-Apps gibt es allerdings bisher nicht. Jeder Entwickler kann eine App unabhängig von dem vorhandenen medizinischen Wissen programmieren und zum Download anbieten. Echte Kooperationen zwischen App-Entwicklern, Ärzten, Therapeuten und Patienten finden sich selten. Nur wenige kontrollierte Studien haben bisher untersucht, ob solche Gesundheit-Apps zu einer besseren bzw. effektiveren Behandlung beitragen und wie hoch ihr Nutzen für den Patienten wirklich ist. Umgekehrt ist auch denkbar, dass die ständige Beschäftigung der Patienten mit einer solchen App und damit auch ihrer Erkrankung zu einer Verschlechterung führen kann. Weiterhin ist bei vielen Apps nicht eindeutig ersichtlich was mit den aufgezeichneten, teilweise sensiblen Daten passiert und wofür diese verwendet werden. Welche Konsequenzen ein nicht ausreichender Datenschutz haben kann, ist vielen Anwendern nicht bewusst.
In der Sitzung soll das Pro- und Kontra für den Einsatz von Apps in der Kopfschmerzbehandlung anhand konkreter Beispiele bereits existierender Smartphone Anwendungen und möglicher zukünftiger Perspektiven diskutiert werden.
CRPS – streicheln oder treten? - Mobilisation in der Therapie des CRPS
In den letzten Jahren sind vermehrt Studien publiziert worden, die eine forcierte Mobilisation beim CRPS auch über die Schmerzgrenze hinweg fordern. In diesem PRO- und CONTRA-Symposium sollen diese verschiedenen Ansätze der Bewegungstherapie des CRPS unter Berücksichtigung pathophysiologischer Mechanismen des CRPS (Sensibilisierung vs sekundärer Komplikationen durch mangelnde Mobilisation) und klinischer Erfahrung dargestellt und diskutiert werden.
Das Symposium richtet sich vor allem an Kliniker, die Anregungen für eine Optimierung ihrer CRPS-Therapie bekommen möchten, aber auch an Wissenschaftler, die sich näher mit dem Einfluß der Bewegungstherapie auf den Therapieeffekt beim CRPS beschäftigen möchten.