Qualitätssicherung in der Gesundheitsversorgung hat in den letzten Jahren zunehmend an Aufmerksamkeit gewonnen. Damit verbunden ist die Hoffnung, Gesundheitsleistungen besser an den Bedarf der jeweiligen Patientengruppen anzupassen, aber auch, Transparenz in der Anwendung zu erhöhen. Wichtig für die Bestimmung von Qualität in der Versorgung sind breit konsentierte Indikatoren, die sowohl eine gute Versorgung darstellen (um z.B. Fragestellungen wie „sind wir gut genug“ beantworten“ zu können) als auch Defizite aufdecken mit dem Ziel diese nachhaltig verbessern zu können. Diese Indikatoren können sich sowohl auf Struktur- und Prozessebene, aber auch auf die Ergebnisebene beziehen.
In der Akutschmerztherapie werden ergebnisorientierte Kontrollen national und international zunehmend zur Qualitätssicherung angewendet. Vor allem die Schmerzintensität wird dabei am häufigsten als Ergebnisparameter in klinischen Studien eingesetzt, dient aber auch in einigen Ländern bereits als Qualitätsindikator (z.B. Niederlande). Parallel dazu entwickelten sich über die letzten Jahre Bedenken, ob Schmerzintensität tatsächlich geeignet ist, als Qualitätsparameter im Akutschmerzbereich zu dienen, oder ob andere Faktoren, wie z.B. funktionelle Aspekte oder schmerzbeeinträchtigende Faktoren nicht ebenfalls wichtige Ergebnisparameter darstellen. Nicht alle Ergebnisparameter haben möglicherweise für alle Patienten dieselbe Bedeutung. Allerdings fehlen bisher weitestgehend objektive und methodisch systematische Untersuchungen zur Bedeutung verschiedener schmerzassoziierter Parameter für Schmerz und Erholung von Patienten nach Operationen und deren Zusammenhänge sowie deren Bedeutung als Qualitätsindikator.
In den vergangen Jahren haben sich die drei hier vortragenden sehr intensiv mit Qualitätsindikatoren, Parametern zur Ergebnisqualität (u.a. mit sogenannten „patient-related outcome measures“ (PROMs)) und Qualitätsverfahren in der Schmerztherapie beschäftigt. In diesem Symposium möchten wir methodische Aspekte der Identifizierung von ergebnisorientierten Erhebungsparametern darstellen und aufführen, welche Prozesse hier von verschiedenen Initiativen empfohlen werden und sinnvoll sind (UK). Wir werden neue Daten aus QUIPS (WM), PainOut (EPZ) und weiteren Projekten einschließlich einem aktuellen EU-Projekt vorstellen, anhand derer wir die Problematik von Messinstrumenten und Variablen (Prozess-, Struktur- und Ergebnisqualität) in der Akutschmerztherapie in Bezug auf Qualitätsabbildung, Outcome und Erfolg von Schmerzmanagement darstellen und mögliche PROMs (über das Befragen von Schmerzintensität hinaus) identifizieren wollen die möglicherweise geeignet sind, als Qualitätsindikatoren zu dienen.