Autor:in:
R. Eyermann (München, DE)
Beeinträchtigte Neuroentwicklung ist häufigste Morbidität bzw. Komplikation, die die QoL von Kindern nach Herz-OP bei AHF meist sign. vermindert. Doch sind es die op. Eingriffe allein?
Methodik:
Fallbericht u. evidenzbasierte Literaturrecherche Medline, PubMed etc.
Ergebnis:
Während Kinder mit leichten AHF normale ZNS- u. Neuroentwicklungs-Outcomes aufweisen
bilden Kinder mit komplexen AHF eine Risikopopulation mit sign. Inzidenz nachteiliger Entwicklungsergebnisse. Gegenwärtige Techniken zur Entwicklungsbewertung bei NG u. KK sind ungenaue Prädiktoren für spätere Ergebnisse. Die Evaluierung von Kindern im Vor- u. Schulalter zeigt Muster neurologischer Entwicklungsstörungen, die durch leichte kognitive Beeinträchtigung, motorische Dysfunktion, beeinträchtigte visuell-räumliche u. visuell-motorische Funktionen sowie Aufmerksamkeit u. akademische Schwierigkeiten gekennzeichnet sind. Es gibt sign. Probleme mit expressivem Sprechen (Ausdruck) u. Sprache u. hohe Inzidenz von Lernbehinderungen. Die Faktoren, die zu ZNS-Schäden u. Dysfunktion bei diesen Kindern führen sind vielfältig u. bislang unvollständig verstanden. Entwicklungsstörungen resultieren aus komplexer Wechselwirkung zwischen patientenspezifischen Faktoren (genetische Suszeptibilität, AHF-Diagnose, fetale Entwicklung) u. Umweltfaktoren (präop. Ereignisse, Techniksupport während Herz-OP, postop. Ereignisse, sozioökonomischer Status). Derzeit erklären berichtete Risikofaktoren Muster oder Inzidenz von ZNS-Schädigungen nach Herz-OP bei Säuglingen nicht ausreichend u. deuten darauf hin, dass andere patientenspezifische Faktoren die Reaktion auf AHF u. Herz-OP modulieren können, was das Risiko nachteiliger Folgen der Neuroentwicklung erhöht. Kinder mit komplexen AHF haben Risiko für zerebrale Ischämie vor, während und nach Herz-OP. Daher können Faktoren, die die ZNS-Erholung nach Ischämie beeinträchtigen, wichtige Determinanten des langfristigen neurologischen Ergebnisses sein.
Zur Zeit laufen wichtige Studien, um
1. das sich entwickelnde Gehirn im Fötus mit komplexen AHF zu verstehen,
2. modifizierbare Risikofaktoren im OP u. auf der ITS zu identifizieren, um langfristige neurologische Entwicklungsergebnisse zu maximieren u.
3. Strategien zur Verbesserung von psychosozialer Gesundheit von Familien, Kindesentwicklung u. gesundheitsbezogener QoL nach Klinik-Entlassung zu entwickeln.
Konklusion:
Kinder mit AHF, v.a. mit Zyanose u. nach Herz-OP, haben oft eine beeinträchtigte Neuroentwicklung als häufigste Morbidität bzw. Komplikation, die die QoL sign. reduziert. Sie bedürfen daher einer entwicklungsneurologischen Nachsorge in einem iSPZ, vergleichbar FG oder kranker NG.
Ferner gilt es eine frühe postop. Surrogatvariable mit guter prädiktiver Validität für Langzeitergebnisse zu identifizieren. Die MRT ist hier sehr vielversprechend, da sie die frühen strukturellen Veränderungen sichtbar macht (v.a. in der weißen Substanz) bei intermediären neurologischen Entwicklungsergebnissen.