Autor:innen:
C. Nitsche (Groningen, NL)
C. Westerlaken-van Ginkel (Groningen, NL)
B. Kollen (Groningen, NL)
A. Sprikkelman (Groningen, NL)
G. Koppelman (Groningen, NL)
A. Dubois (Groningen, NL)
Hintergrund. Toleranzentwicklung kommt bei verschiedene Nahrungsmittelallergien nicht gleich häufig vor. Die Goldstandartmethode, die doppelblinde, plazebokontrollierte orale Nahrungsmittelprovokation (DBPCFC), wird nur in wenigen Studien konsequent als Diagnoseverfahren verwendet und dies könnte sich auf die beobachteten Häufigkeiten von Toleranzentwicklung auswirken. Man weiß heutzutage zudem wenig über den Zusammenhang von der Allergendosis, bei der ein Kind eine allergische Reaktion zeigt, mit natürlicher Toleranzentwicklung im späteren Alter.
Fragestellung. Hängt die Allergendosis bei Diagnosestellung mit der natürlichen Toleranzentwicklung gegenüber demselben Allergen zusammen?
Material und Methoden. Diese retrospektive Studie untersuchte Kinder als Patienten in der Tertiärversorgung, die als allergisch gegen Erdnuss, Kuhmilch oder Hühnerei mit DBPCFC diagnostiziert wurden und entweder offen oder mit DBPCFC zur Verlaufskontrolle getestet wurden. Der Zusammenhang der Allergendosis, also der Titrierstufe der DBPCFC, die eine diagnosesichernde allergische Reaktion auslöste, mit der Entwicklung natürlicher Toleranz gegenüber demselben Allergen, also mit einem negativen Ergebnis in der Verlaufskontrolle, wurde mittels logistischer Regression untersucht. Atopische Komorbiditäten und der Titer von spezifischen Serum-Immunoglobulin-E(IgE)-Antikörpern wurden berücksichtigt.
Ergebnisse. Von 47 Kindern mit Erdnussallergie entwickelten 27.7% Toleranz auf natürlichem Wege nach 43 Monaten (Median). Von 80 Kindern mit Kuhmilchallergie (Dauer 23 Monate) und von 55 Kindern mit Hühnereiallergie (Dauer 37 Monate) fand sich eine Toleranzentwicklung in 55.0% und 65.5%. Die Titrierstufe der initialen DBPCFC war signifikant assoziiert mit der natürlichen Toleranzentwicklung bei Kindern mit Erdnuss und Kuhmilchallergie, jedoch nicht bei Hühnereiallergie.
Ergebnis und Schlussfolgerung. Etwa eines von vier Kindern mit Erdnussallergie entwickelte eine Toleranz auf natürlichem Wege gegenüber mehr als die Hälfte der Kinder mit Kuhmilch- oder Hühnereiallergie, retrospektiv. Für Erdnuss- und Kuhmilchallergie konnte unter Verwendung der Goldstandardmethode ein Zusammenhang zwischen der Allergendosis bei Diagnosestellung, die eine allergische Reaktion auslöste, mit einer natürlichen Toleranzentwicklung gefunden werden. Es lässt sich schlussfolgern, dass Diagnoseparameter wertvoll für die Prognose und das Verständnis von verschiedenen Phänotypen von Nahrungsmittelallergien sein können.
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Bitte für den Abstractband das Englische Abstract verwenden.
Background. Tolerance development rates differ between food allergies. Almost all previous studies have not used the gold standard method, the double-blind, placebo-controlled food challenge (DBPCFC), which may affect the reported prevalence rates. Little is known about the association of the eliciting dose (ED) obtained during the initial DBPCFC with later tolerance development.
Methods. This was a retrospective, tertiary care study of children who had a positive DBPCFC to either peanut, milk or egg, and at least one follow-up food challenge (open or DBPCFC) with the same food. The association between ED and negative (tolerant) follow-up food challenge outcome was analyzed by logistic regression, with adjustment for confounders. Suspected confounders were initial DBPCFC test characteristics, atopic comorbidities and serum specific IgE (sIgE) levels.
Results. In 47 peanut allergic children, tolerance developed in 27.7% (median follow-up duration of 43 months). In 80 milk (follow-up 23 months) and 55 egg (follow-up 37 months) allergic children, tolerance developed in 55.0% and 65.5%. The ED obtained during the initial DBPCFC was significantly associated with tolerance development in peanut and milk allergy, but not in egg allergy.
Conclusion. Approximately 1 out of 4 children with DBPCFC confirmed peanut allergy developed tolerance, compared to more than half of the children with milk or egg allergy, respectively. Tolerance development in peanut and milk allergy is significantly associated with ED at initial DBPCFC.
Schoemaker AA, Sprikkelman AB, Grimshaw KE, et al. Incidence and natural history of challenge-proven cow's milk allergy in European children--EuroPrevall birth cohort. Allergy. Aug 2015;70(8):963-972.
Peters RL, Dharmage SC, Gurrin LC, et al. The natural