Autor:innen:
PD Dr. Marc Spielmanns | Zürcher RehaZentrum Wald | Switzerland
Nicole Bott | Luisenhospital Aachen und Deutsche Sporthochschule Köln | Germany
Prof. Dr. Klaus Baum | Trainingsinstitut Prof. Dr. Baum und Deutsche Sporthochschule Köln | Germany
Die COPD ist durch einen zunehmenden Verlust an Lebensqualität (HRQL) und einer Zunahme an Dyspnoe gekennzeichnet. In einer prospektiven randomisierten Studie wurde der Effekt eines intensiven Kraft (KT)- oder koordinativen Trainings (SM) mit einem niederschwelligen Training (KG) im Rahmen des ambulanten Lungensports in Bezug auf die HRQL und Dyspnoesymptomatik der Teilnehmer (TN) verglichen.
Methodik
Der Lungensport wurde 2 x 60 Minuten (Min) pro Woche über insgesamt 12 Wochen durchgeführt. Neben dem körperlichen Training (45 Min) wurden Teile des COBRA-Schulungsprogramm vermittelt (15 Min). Zusätzlich trainierte die KT und SM im häuslichen Bereich. Die Endpunkte waren die Änderungen im Prä/Post Vergleich für St. George Respiratory Questionnaire (SGRQ) und COPD-Assessment-Test (CAT).
Ergebnisse
Die Scores im CAT und SGRQ zu Beginn (T1) und zum Ende (T3) der Studie in den jeweiligen Gruppen sind in Tabelle 2 dargestellt. Die Daten werden als Median und Interquartilsabstand angegeben. Im CAT zeigte sich für keine Gruppe ein signifikanter Unterschied. Für die SM-Gruppe konnten sowohl im Summen-Score als auch in den Subscores des SGRQ signifikante Verbesserungen gefunden werden. In der KT verbesserte sich der Aktivitäts-Score signifikant. Im Intergruppenvergleich konnten keine signifikanten Unterschiede gefunden werden.
KG
T1 T3 T3-T1 (Δ2) p-Wert
SGRQ Summe 54,25 [18,79] 46,36 [20,36] -1,60 [26,18] 0,205
- Symptome 58,46 [36,05] 58,57 [32,15] -5,16 [22,55] 0,498
- Aktivität 72,29 [17,03] 66,31 [25,87] 0,00 [14,74] 0,438
- Auswirkung 41,02 [24,07] 34,03 [22,32] -2,26 [33,57] 0,263
CAT 22,00 [9,00] 20,00 [7,00] -2,00 [6,00] 0,552
KT
T1 T3 T3-T1 (Δ2) p-Wert
SGRQ Summe 36,03 [28,58] 41,12 [31,04] -0,92 [7,90] 0,527
- Symptome 45,70 [33,07] 43,32 [32,79] -1,89 [21,87] 0,685
- Aktivität 56,94 [27,99] 56,90 [32,24] -5,47 [11,58] 0,031*
- Auswirkung 23,24 [29,16] 23,84 [31,38] -0,33 [9,82] 0,658
CAT 17,50 [15,00] 16,50 [14,00] -1,00 [5,00] 0,412
SM
T1 T3 T3-T1 (Δ2) p-Wert
SGRQ Summe 41,77 [25,61] 35,69 [33,60] -6,50 [12,19] 0,006*
- Symptome 51,69 [28,73] 53,87 [39,69] -8,23 [19,97] 0,033*
- Aktivität 57,00 [24,05] 47,30 [28,12] -6,64 [14,64] 0,007*
- Auswirkung 29,29 [22,71] 23,63 [29,93] -3,88 [10,96] 0,018*
CAT 16,50 [11,50] 14,50 [14,00] -1,50 [9,00] 0,152
Schlussfolgerung
Ein sensomotorisches Training im Rahmen des ambulanten Lungensports scheint die Lebensqualität gemessen im SGRQ zu steigern, wenngleich die Symptomatik, gemessen im CAT sich nicht wesentlich änderte.