Trotz aller Fortschritte in der Behandlung auch neuerer atypischer Antipsychotika schizophrener Störungen weisen auch heute noch 20-25% der Betroffenen persistierende Wahnsymptomatik auf und/oder hören chronisch Stimmen. Für Patienten, Angehörige und Therapeuten oft ein Grund zu resignieren. Dabei wurden in der jüngsten Vergangenheit eine ganze Reihe interessanter kognitiv-verhaltenstherapeutischer Ansätze entwickelt, die erfolgreich zur Behandlung eingesetzt werden können. Eine Vielzahl guter Studien und systematischer Reviews zeigen, dass sie neben der Optimierung antipsychotischen Medikation in diesem Indikationsbereich als evidenzbasierter Ansatz moderner Psychiatrie zur Verfügung stehen.
Aber welche Techniken wendet man wie an und wie baut man auch systematisch erfolgreiche Therapie auf? Anhand eigener und vorgestellter Fallbeispiele und Videos lernen Sie Praxisrelevantes für ambulante und stationäre Therapie. Dabei erfahren Sie auch wie man den Patienten überhaupt in verhaltens- und pharmakotherapeutische Behandlung bekommt und hält (engagement and disengagement, Compliance), d.h. moderne motivationspsychologische Verfahren gehören ebenfalls zum Interventionspaket effizienter Behandlung chronischen Wahns und persistierender Halluzinationen.
Literaturverzeichnis
Lencer, R. H., M.S.H.;Weiden, P.; Stieglitz, R-D;Vauth, R.: (Ed.). (2011). When psychopharmacology is not enough: Using cognitive behavioral therapy techniques for persons with persistent psychosis. Göttingen: Hogrefe International.
Vauth, R. (2012). Wirksame Konzepte in der multimodalen Verhaltenstherapie bei schizophrenen Störungen: Ziele und Strategien Psychodynamische Psychotherapie, 11, 51-62.
Vauth, R. (Ed.). (2007). Die umfassende Behandlung schizophrener Störungen als klinische Herausforderung. Göttingen: Hogrefe.
Vauth, R., & Stieglitz, R. D. (2007). Chronisches Stimmenhören und persistierender Wahn. Fortschritte der Psychotherapie. Göttingen: Hogrefe.
Vauth,R. &Stieglitz (2017). Behandlungsbereitschaft bei Menschen mit schizophrenen Störungen nachhaltig aufbauen. Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie 65(2): 73-82.