Die Methoden und Techniken der kognitiven Umstrukturierung zählen seit der "kognitiven Wende in der Verhaltenstherapie" evidenzbasiert zu den effektivsten psychotherapeutischen Interventionen für ein breites Spektrum von psychischen Störungen. Neue Impulse für die Praxis ergeben sich aber auch aus aktuellen neurobiologischen und kognitionswissenschaftlichen Forschungsergebnissen, die zu einer Fortentwicklung und weiteren Fundierung beitragen. Sie liefern den Schlüssel dafür, dass kognitive Umstrukturierungen besonders effektiv sind, wenn die implizite und explizite Informationsverarbeitung bei psychischen Störungen simultan berücksichtigt wird.
Auf der Basis der einschlägigen Konzepte kognitiver Verhaltenstherapie (z.B. nach Ellis, Beck, Meichenbaum und Kanfer) wird den Teilnehmern zunächst ein grundlegender Überblick zu den drei wesentlichen Therapieschritten der kognitiven Umstrukturierung gegeben: I. Psychoedukation (Vermittlung des Ansatzes), II. Exploration (Aufdecken dysfunktionaler Gedanken in typischen Problemsituationen) und III. Intervention (Veränderung der dysfunktionalen Gedanken). Für jeden dieser Therapieschritte werden solche Methoden und Techniken der kognitiven Umstrukturierung vorgestellt und eingeübt, die sich in Praxis und Klinik besonders bewährt haben.
Vertiefend wird für einen längerfristigen Prozess der Intervention (Schritt III) ein modulares Konzept mit vier Stufen vorgestellt, das der impliziten und expliziten Informationsverarbeitung Rechnung trägt: 1. Kognitive Umstrukturierung bei der störungsspezifischen und biographischen Klärungsarbeit; 2. Neubenennung der Kognitionen durch aktive Problembewältigung; 3. Umstrukturierung der negativen Selbstreferenz; 4. Kognitive Umstrukturierung im Kontext von Selbstmanagement und Selbstkontrolle.
Am Ende des Workshops wird der/die Teilnehmer(in) einen praxisorientierten Leitfaden zur kognitiven Umstrukturierung in den Händen halten, der auch darüber informiert, in welcher Therapiephase welche Methode der kognitiven Umstrukturierung zur Anwendung kommt. Der Leitfaden wird den Teilnehmern und Teilnehmerinnen als Handout zur Verfügung gestellt und ist zusätzlich mit Materialien angereichert, die für die Arbeit mit den Patienten erfolgreich benutzt werden können.