Psychoedukation ist ein Behandlungsmodul, das in der Psychiatrie hoch geschätzt und in den Therapieleitlinien eingefordert wird. Wie eine Umfrage von Rummel-Kluge (2013) an den psychiatrischen Kliniken in Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigte, werden allerdings noch viel zu wenige psychoedukative Gruppen für Patienten bzw. Angehörige angeboten.
Im Workshop sollen die Standards der Psychoedukation gemäß der Deutschen Gesellschaft für Psychoedukation (DGPE) vermittelt und gängige Manuale zu den verschiedenen psychiatrischen Krankheitsbildern vorgestellt werden. Die konkrete Umsetzung soll am Beispiel der an der Technischen Universität München entwickelten psychoedukativen Programme („Arbeitsbuch PsychoEdukation Schizophrenie“ von Bäuml et al. 2010; „Psychoedukation Depression“ von Pitschel-Walz et al. 2018) demonstriert werden. Es wird sowohl auf die einzelnen Informationsinhalte, auf deren didaktische Vermittlung als auch auf die relevanten emotionalen Themen der jeweils acht psychoedukativen Gruppensitzungen – getrennt für Patienten und Angehörige – eingegangen. Die interaktive Arbeitsweise wird in live-inszenierten Gruppensequenzen veranschaulicht. Durch Rollenspielübungen und gezielten Erfahrungsaustausch der Workshopteilnehmer können Lösungsansätze für mögliche problematische Gruppensituationen entwickelt werden.
Die Teilnehmer erhalten so das notwenige Know-how, um möglichst rasch mit eigenen Gruppen starten zu können.