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Raum:
Saal A4
Topic:
Wissenschaftliches Programm
Topic 04: Affektive Störungen, F3
Format:
State-of-the-Art-Symposium
Dauer:
90 Minuten
Besonderheiten:
Q&A-Funktion
Psychotherapeutische Behandlung
Elisabeth Schramm, Freiburg im Breisgau (Germany)
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Autor:in:
Elisabeth Schramm, Freiburg im Breisgau (Germany)
Metaanalysen (Kriston et al, 2014; Cuijpers et al, 2010) belegen, dass Psychotherapie bei der Behandlung chronischer Depressionsformen effektiv ist - beeinflusst von der Schwere und dem Subtyp der Störung (schwächer bei Dysthymie). Ein besonders zu berücksichtigender Faktor stellen bei dieser Patientengruppe interpersonelle Traumatisierungen in der Kindheit, der Interaktionsstil (vermeidend, feindselig, submissiv) sowie komorbide Störungen dar. Besonders für früh traumatisierte anhaltend depressive Patienten erwies sich eine speziell auf chronische Depression zugeschnittene Methode, das Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP), mit oder ohne Medikation als erfolgreich. Im Vergleich zu anderen Ansätzen, wie der Achtsamkeitsbasierten Kognitiven Therapie, Supportiver Therapie, oder Interpersoneller Psychotherapie war der CBASP-Ansatz wirksamer. Auch ein Vergleich mit psychoanalytischer Therapie liegt zwischenzeitlich vor. Im stationären Setting zeigte sich ein kombiniertes Therapieprogramm bestehend aus CBASP und Medikation als vielversprechend. Als Augmentierungsstrategie bei Non-Respondern auf Medikation war CBASP akut allerdings nicht vorteilhafter als supportive oder medikamentöse Strategien. Zur längerfristigen Wirksamkeit liegen bisher kaum Ergebnisse vor.
Die Datenlage sowie die gängigen Psychotherapiemethoden werden so dargestellt, dass ein Transfer der Erkenntnisse in den Praxisalltag möglich ist.