Traumatisierungen in der Kindheit sind mit der Entwicklung von verschiedenen psychiatrischen Erkrankungen im Erwachsenenalter wie Depression, Angststörungen, posttraumatische Belastungsstörung, Schizophrenie oder kognitiven Einschränkungen assoziiert. Tierexperimente sowie Beobachtungsdaten beim Menschen legen den Schluss nahe, dass es als Antwort auf die Traumatisierung zu langanhaltenden biologischen Veränderungen kommt, bei denen die Aktivität von Genen verändert wird; man spricht in diesem Zusammenhang von Epigenetik. Diese langanhaltenden Effekte von Kindheitstraumata sind in der Lage, die Genexpression zu beeinflussen und stellen offenbar eine anhaltende biologische Adaption auf äußere Umweltfaktoren dar. Zu diesen epigenetischen Veränderungen zählen z. B. Änderungen der Gen-Methylierungen sowie das Zusammenspiel verschiedener mircoRNAs (miRNAs). Wir zeigen in verschiedenen Samples, dass es epigenetische Mechanismen gibt, die stressvulnerabel sind und die Ausprägung neuro-/psychiatrischer Phänotypen wie Depression, PTSD und Alzheimer beeinflussen.