Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) sind nach Daten des Arzneiverordnungsreports 2018 die am häufigsten verordneten Antidepressiva. SSRI werden Leitlinien-gerecht u.a. bei Major Depression, Angst- und Zwangsstörungen eingesetzt, und darüber hinaus bei affektiven Störungen im Kontext von somatischen Erkrankungen empfohlen.
Über die längerfristigen Wirkungen und Nebenwirkungen einer Therapie mit SSRI ist vergleichsweise wenig bekannt. In der neueren Literatur wurden sowohl positive Zusatzeffekte, beispielsweise eine „antidementive“ Wirkung, als auch negative Effekte, beispielsweise eine erhöhte Mortalitätsrate bei mit SSRI behandelten Tumorpatienten berichtet. Diese Daten können zur Verunsicherung von Patienten und Verordnern beitragen. Im Symposium werden daher wichtige, über die antidepressive Wirksamkeit hinausgehende Effekte von SSRI systematisch aufgearbeitet, unter anderem das Risiko von SSRI auf die Entwicklung von Demenz, Tumorerkrankungen, Osteoporose und sexuellen Dysfunktionen.