Autor:innen:
Arthur Schall, Frankfurt am Main (Germany)
Valentina A. Tesky, Frankfurt am Main (Germany)
Ulrike Schulze, Frankfurt am Main (Germany)
Tanja Müller, Frankfurt am Main (Germany)
Elisabeth Arens, Frankfurt am Main (Germany)
Carolin Meidinger, Frankfurt am Main (Germany)
Laura Carlotta Nagel, Frankfurt am Main (Germany)
Ulrich Stagnier, Frankfurt am Main (Germany)
Frank Oswald, Frankfurt am Main (Germany)
Johannes Pantel, Frankfurt am Main (Germany)
Hintergrund: Depressionen sind neben demenziellen Erkrankungen die häufigste psychische Erkrankung des Alters. Die Prävalenz depressiver Störungen von Menschen in Pflegeheimen ist im Vergleich nahezu doppelt so hoch. Trotz guter Behandlungsoptionen wird die Erkrankung in Pflegeheimen häufig nicht diagnostiziert. In der hausärztlichen Versorgung erhalten lediglich 42,9% der an einer Depression erkrankten älteren Menschen tatsächlich eine entsprechende Diagnose und nur die Hälfte davon eine adäquate Therapie. Eine psychotherapeutische Versorgung in Pflegeheimen findet derzeit nicht statt. Diese Tatsache stellt ein eklatantes Versorgungsdefizit dar und führt bei den Betroffenen u.a. zu reduzierter Lebensqualität, schlechterem körperlichen Funktionsniveau und früherer Sterblichkeit.
Methode: Das Projekt DAVOS soll der Verbesserung der medizinischen und psychotherapeutischen Versorgung von älteren Menschen mit Depression in Pflegeeinrichtungen dienen. Des Weiteren werden positive Effekte auf Funktionsniveau, Lebensqualität sowie soziale Teilhabe erwartet. Insgesamt nehmen 10 Pflegeinrichtungen in Frankfurt/M. an der Studie teil. Bisher konnten 120 Pflegeheimbewohner zur Projektteilnahme motiviert werden. Davon waren 70 Frauen (M = 80,2 Jahren; SD = 5,5 Jahre). Bei 31,8% dieser Bewohner konnte eine leichte bis mäßige Depression festgestellt werden, bei 11,8% lag sogar eine schwere Depressionsausprägung vor.
Ergebnisse: Bewohner, die nicht am Projekt teilnehmen wollen, werden nach Gründen für die Ablehnung gefragt und diese Gründe systematisch anhand eines Fragebogens erfasst und dokumentiert. Bisherige Auswertungen (N = 104) zeigen folgende Gründe für die Nicht-Teilnahme von Seiten der Bewohner: „kein Interesse“ (37,9%) / „kein Nutzen“ (32%) / „zu anstrengend“ (28,2%) / „zu alt“ (16,5%) / „zu krank“ (11,7%) / „bestehende depressive Symptomatik“ (8,7%).
Diskussion: Im Rahmen des Kongresses werden der aktuelle Projektstand sowie die ersten Datenauswertungen präsentiert.