Als TherapeutIn/ÄrztIn gerät man immer wieder in Situationen, in denen man sich „in der Klemme“ wähnt. Problematische Fallverläufe, ungünstige Teamdynamiken oder eine dysfunktionale Organisationskultur erschweren oft den Zugriff auf die eigenen Ressourcen. Gut, wenn jemand da ist, der/die dann eine Idee hat, für hilfreiche Gespräche zur Verfügung steht, mit nach einer Lösung sucht oder wenn es die Möglichkeit gibt, sich in der Supervision oder der kollegialen Beratung Rat zu holen.
Aber was tun, wenn es brennt und all diese Mittel stehen aus welchen Gründen auch immer nicht oder nicht rechtzeitig zur Verfügung?
Sein eigener Supervisor/Coach zu sein, mag zwar manchem befremdlich erscheinen, indes gibt es zahlreiche Methoden und Techniken, sich selbst beim Tun über die Schulter zu sehen, bzw. sich mit hilfreichen Interventionen zur Seite zu stehen.
In diesem Workshop werden anhand von Fallbeispielen der TeilnehmerInnen Möglichkeiten der Selbstsupervision, bezogen auf konkrete Schwierigkeiten im Arbeitsalltag (schwierige Fälle, schwierige Teamdynamiken) und des Selbstcoaching i.S. von Entwicklung der eigenen professionellen Rolle, auch und vor allem mit Blick auf die je unterschiedlichen Funktionslogiken innerhalb einer Organisation, besprochen und angewandt.
Es kommen u.a. kognitiv orientierte Techniken, analoge Methoden, körperorientierte Verfahren und hypnosystemische Interventionen zur Anwendung. Erarbeitet werden können, je nach Wünschen der Teilnehmenden, u.a. ein Metamodell zur Selbstsupervision, die Darstellung vernetzter Systeme im medizinischen und sozialen Bereich und ein Modell zur Klärung der eigenen Rolle bei komplexen Teamsituationen.
Es wird hierbei, s.o., differenziert zwischen eher fallorientierten (z. B. schwieriger Behandlungsverlauf), oder eher interaktionellen (z. B. Konflikt mit einer Kollegin, einem Teammitglied) Problematiken, ohne dass das eine vom anderen jeweils immer klar zu trennen ist.
Zudem gibt es Tools an die Hand, mithilfe derer jeder/jede für sich berufliche Disbalancen identifizieren und ggfs. korrigieren kann.
Der Workshop eignet sich sowohl für in Einzelpraxis arbeitende KollegInnen wie auch für solche, die in einem Team oder einem größeren Netzwerk arbeiten. Ein spezielles Vorwissen wird nicht benötigt.