In der Praxis der psychiatrischen Versorgung existiert ein Spannungsfeld zwischen Evidenz- und Personenorientierung. Vor allem angesichts einer in den Ländern wieder und zunehmend erstarkenden Ökonomisierung des Gesundheitswesens und den bestehenden Herausforderungen z. B. im Hinblick auf das Thema der Digitalisierung der Gesundheitsversorgung wird dieses Spannungsfeld sichtbar. Vor diesem Hintergrund wird in dem Symposium speziell auf die Rolle des Pflegemanagements zum einen im Hinblick auf die Förderung einer innovativen Forschung, besonders in dem für Deutschland, Österreich und der Schweiz noch jungen Bereich der pflegerischen Versorgung, und zum anderen auf die Ermöglichung sowie Unterstützung einer personenzentrierten Psychiatrie und Psychotherapie eingegangen. -Grundlegende Fragestellungen des Symposiums sind: Wie kann das Pflegemanagement innovative Forschung für eine personenzentrierte Psychiatrie und Psychotherapie unterstützen? Vor welche Herausforderungen stellt eine personenzentrierte Psychiatrie und Psychotherapie das Pflegemanagement? Die Betrachtung und Darstellung erfolgt aus der Perspektive der Schweiz, Österreichs und Deutschland. Zum Abschluss erfolgt ein gemeinsames Fazit für die drei deutschsprachigen Länder.
Ein Fokus auf das Management reicht nicht aus – die Perspektive der Schweiz
Regula Lüthi, Basel (Switzerland)
Details anzeigen
Autor:in:
Regula Lüthi, Basel (Switzerland)
In den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel besteht die Abteilung Entwicklung und Forschung der Direktion Pflege, Medizinisch Therapeutische Dienste und Soziale Arbeit aus Pflegewissenschaftlerinnen und wissenschaftlichen Mitarbeitern für die Professionen der MTD und der Sozialen Arbeit. Gemeinsam mit dem Management und der Bildung unterstützt diese Abteilung die Praxisentwicklung und führt angewandte Forschungsprojekte durch. Nur durch die gemeinsame Steuerung lassen sich wissenschaftsbasierte Erkenntnisse im Praxisalltag nachhaltig verankern. Konkrete Beispiele sollen die Erfolge, aber auch die Schwierigkeiten in diesen Veränderungsprozessen aufzeigen. Neben dieser Verankerung in den internen Strukturen einer psychiatrischen Institutionen sind auf einer übergeordneten Ebene aber weitere Anstrengungen notwendig, um die Verzahnung der gemeinsamen Verantwortung von Wissenschaft und Management zu fördern. Die Vereinigung Swiss Nurse Leaders hat mit den Mitgliedern ein neues Leadership Model erarbeitet, das diesbezüglich wegweisend sein soll. Auch hier sollen Beispiele genannt werden, um die Praxistauglichkeit des Modells zu erläutern. In der Schweiz gewinnt die Pflegewissenschaft an Kraft und Einfluss - der Auftrag des Pflegemanagements ist es, diese Kraft und diese Expertise zu fördern und einzufordern.