Symptome zum Thema machen, Angehörige einbeziehen, Recovery fördern: evidenzbasierte Psychotherapie bei schizophrenen Psychosen
Stefan Klingberg, Tübingen (Germany)
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Autor:innen:
Stefan Klingberg, Tübingen (Germany)
Klaus Hesse, Tübingen (Germany)
Psychotische Episoden durch Psychotherapie verhindern? Evidenzbasierte Psychotherapie bei Menschen mit erhöhtem Psychoserisiko und bei Ersterkrankten
Andreas Bechdolf, Berlin (Germany)
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Autor:in:
Andreas Bechdolf, Berlin (Germany)
Bei der Frühintervention unterscheidet man zwischen Strategien, deren Ziel es ist, die Übergangsraten in die Psychose bei Personen mit erhöhtem Psychoserisiko zu reduzieren und solchen, die anstreben, den Krankheitsverlauf von Patienten im frühen Verlauf nach der psychotischen Ersterkrankungen besonders positiv zu gestalten. Bei beiden Frühinterventionsstrategien kommt psychotherapeutischen Interventionen zentrale Bedeutung zu.
In der DGPPN Schizophrenie Leitlinie von 2019 wird empfohlen, bei Menschen mit erhöhtem Psychoserisiko zunächst psychotherapeutische Intervention anzubieten und erst in zweiter Linie, z. B. bei Therapieversagen oder besonderen Risiken, Antipsychotika.
Bei Menschen mit ersten psychotisch Episoden wird Frühintervention bei Patienten im frühen Verlauf nach der psychotischen Ersterkrankung empfohlen. Die Frühintervention besteht neben der Pharmakotherapie aus einer Kombination von kognitiver Verhaltenstherapie, Training sozialer Kompetenz, Familieninterventionen und Supported Employment mit zum Teil aufsuchender Behandlung in der Gemeinde. Frühinterventionen führten im Vergleich zu den Kontrollinterventionen zu signifikant niedrigeren Rezidivraten (35.2 % vs. 51.9 %), signifikant weniger Krankenhausaufenthalten (28.1 % vs. 42.1 %), reduzierten schizophrene Positiv- und Negativsymptomatik besser und hielten die Erkrankten häufiger im Kontakt mit den Behandlungsangeboten.
Zusammenfassend lässt sich also feststellen, dass es eine Reihe von Hinweisen zur Wirksamkeit von psychotherapeutischen Frühinterventionen bei Patienten mit Psychosen gibt, wenn auch noch weiterer Forschungsbedarf zur Absicherung der Ergebnisse besteht.
In diesem State-of-the-Art-Beitrag werden die empirischen Ergebnisse referiert, Hinweise zu psychotherapeutischen Einzel- und Familienintervention mit den Betroffenen und Ihren Angehörigen und Tipps zur Implementierung von Frühinterventionsangeboten im ambulanten und stationären Bereich gegeben.