Podcasts werden als on-demand Audioformat immer beliebter und dienen der Unterhaltung und Bildung. In Podcasts können komplexe Themen aus allen erdenklichen Bereichen in beliebiger Ausführlichkeit behandelt werden. Auch persönliche Perspektiven und Nebenstränge (off-topic) finden darin Raum, was der Hörerin / dem Hörer einen großes Indentifikationsangebot bieten kann. Im Bereich Psychische Gesundheit und Krankheit können dadurch Themen wie die Sensibilisierung Betroffener und des sozialen Umfeldes, Leben mit psychischen Erkrankungen, Umgang mit Vorurteilen und Hilfs/Therapiemöglichkeiten vorgestellt und einer breiten Öffentlichkeit kostenfrei zugänglich gemacht werden. Podcasts sind ein sehr nahbares, informatives und modernes Medium, das die Produktion von Folgen aufgrund von Wünschen der Hörer und lebendige Interaktionen mit dem Publikum in Echtzeit möglich macht. Das Format erlaubt es, den Hörer auf Augenhöhe Einblick in die psychiatrische und/oder psychotherapeutische Arbeit zu geben und Verständnis für Menschen mit psychischen Erkrankungen und auch für die Herausforderungen des Fachgebietes und des Arztberufes zu schaffen.
Medizinstudierende und Ärzte, die einen großen Bedarf haben, sich mit ihren berufsspezifischen Belastungen und ihrem eigenen Gesundheitsverhalten zu beschäftigen, sind unseren Erfahrungen nach durch ein von Kollegen persönlich gestaltetes Medium wie ein Podcast besser zu erreichen, als durch Artikel zur mentalen Gesundheit.
Die Psychiatrie-Podcasts PsychCast und Jung & Freudlos klären über psychische Krankheiten auf, um so zum einen die Früherkennung zu fördern und die Schwelle des Zugangs zu Behandlungsangeboten senken. Zum anderen soll durch die sachliche Vermittlung von Informationen über psychische Krankheiten Stigmatisierung abgebaut werden. Die Podcasts werden erfahrungsgemäß von Betroffenen, deren Angehörigen, interessierten Laien und zu sehr großen Teilen Fachpersonen wie Medizin- und Psychologiestudierenden, Ärzten und Therapeuten gehört, die überdurchschnittlich viel über die Themen diskutieren und das Programm mitgestalten, was den eigenen Zugang zu Gesundheitsthemen fördert.
Im Symposium „Neue Medien: Psychiatrische Fortbildung per Podcast“ diskutieren wir, wie mithilfe von Podcasts auch die Gesundheit von Medizinstudenten und Ärzten gefördert werden kann. Wir besprechen, was Hörer uns seit Jahren zurückmelden und wie neue Wege des Lernens mit weniger Angst und Stress sowie die ärztliche Identitätsbildung Hand in Hand gehen können.
Vorgehen:
Dazu möchten wir eine gemeinsame Live-Episode beider Podcasts direkt während der Kongresszeit im City-Cube in einem der Seminarräume aufnehmen. Die Teilnehmer des Symposiums kommen selbst zu Wort und werden Teil der Diskussion über die Zukunft der ärztlichen Weiterbildung/Fortbildung und des Austauschs über Themen der Psyche und zugleich Teil der Sendung selbst.
(Später hier einreichen: https://klick.dgppn.de/info/ubqpz4ze72pzm04xwz1zz3z3)
Mitwirkende:
- Psychcast: Seit 2015 podcasten der Psychosomatiker Dr. Alexander Kugelstadt und der Psychiater Dr. Jan Dreher im PsychCast (www.psychcast.de) über Themen aus dem weiten Bereich der Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. Dabei wechseln sich Folgen mit einem fokussierten Themenbezug, Interviews mit Gästen und aktuelle Themen ab. Der Podcast erreicht ein breites Spektrum an Hörern, darunter Ärztinnen und Ärzte, Psychologinnen und Psychologen, Betroffene psychischer Erkrankungen und Angehörige. Insgesamt wurden bereits mehr als 500.000 Folge geladen.
- Jung und Freudlos: Jung und Freudlos ist ein Audiopodcast aus der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsklinik Freiburg, der bei Studierenden, aber auch allen anderen Interesse an psychiatrischen Themen wecken und über psychische Erkrankungen aufklären möchte. In den Folgen widmen sich Dr. Ismene Hermann, Sebastian Kromer und Moritz Prox-Ambil, zwei Ärzte und ein Medizinstudent zu dritt oder zusammen mit Experten verschiedenen psychischen Erkrankungen mit den Zielen (1) stigmatisierendem Halb- und Unwissen entgegenzutreten, (2) für das Thema psychische Gesundheit zu sensibilisieren und (3) Hemmungen bei der Inanspruchnahme professioneller Hilfsangebote abzubauen.