Macht, Machtlosigkeit und Machtmissbrauch sind Phänomene, die im Gesundheitswesen und vor allem in der Betreuung pflegebedürftiger Personen immer wieder zu beobachten sind. Gerade im psychiatrischen Versorgungskontext spielen die Aspekte Macht, Ohnmacht, Machtlosigkeit sowie inadäquate Machtanwendung bzw. Machtmissbrauch historisch bedingt eine besondere Rolle. Auch wenn die Beziehungen zwischen Patienten und Behandlern bzw. Pflegekraft als asymmetrische Beziehungen bezeichnet werden können, darf Machtmissbrauch bzw. inadäquate Machtanwendung kein Bestandteil einer professionellen psychiatrischen Behandlung und Pflege sein. Im Gegenteil: es muss versucht werden, die an der Behandlung beteiligten Personen hinsichtlich dieser Themen zu sensibilisieren, um zukünftig Situationen des Machtmissbrauchs zu vermeiden bzw. adäquat damit umzugehen.
Zielsetzung und Vorgehensweise: Ziel des Workshops ist es, mögliche Aspekte des Machtbegriffs sowie theoretische Hintergründe und mögliche Facetten der Machtanwendung im psychiatrischen Kontext zu (er-)klären und zu diskutieren, um abschließend mögliche präventive Maßnahmen im Zusammenhang mit Machtmissbrauch im psychiatrischen Behandlungssetting aufzuzeigen. Hierbei wird neben der direkten Vermittlung von Wissensinhalten großer Wert auf die Diskussion der theoretischen Inhalte vor dem Hintergrund der praktischen Erfahrungen der Teilnehmenden gelegt.