Raum:
Saal A2
Topic:
Wissenschaftliches Programm
Topic 05: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen, F4
Topic 04: Affektive Störungen, F3
Topic 16: Psychotherapie
English programme
Format:
Symposium
Dauer:
90 Minuten
Besonderheiten:
Q&A-Funktion
Angsterkrankungen gehören zu den häufigsten seelischen Störungen. In den letzten Jahren konnten durch zahlreiche Projektförderungen im Themenbereich Angst spannende neue Entwicklungen vorangetrieben werden. Das Symposion beschäftigt sich insbesondere mit neuen Trends in der Behandlung von Angststörungen sowie mit der Optimierung von Therapieerfolgen durch personalisierte Therapie. Unter anderem werden an neuen Therapieansätzen virtuelle Realität sowie ein neuer Modus einer aufsuchenden Behandlung für Patienten mit Panikstörung vorgestellt. Die Behandlung von Angst bei Patienten mit Migrationshintergrund stellt ebenso eine große Herausforderung dar. Die Responseprädiktion durch Biomarker-geschützte personalisierte Therapie bildet den Abschluss des Symposions.
Das Symposion wird einreicht durch die Gesellschaft für Angstforschung (GAF), Kooperierende Fachgesellschaft der DGPPN. Die Referenten sind zum größten Teil Mitglieder des Transregio SFB-TRR-58 Furcht-Angst-Angsterkrankungen.
Virtuelle Realität als neues Tool in der Psychotherapie von Angsterkrankungen
Peter Zwanzger, Wasserburg am Inn (Germany)
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Autor:in:
Peter Zwanzger, Wasserburg am Inn (Germany)
Angsterkrankungen gehören zu den häufigsten seelischen Störungen. Nationalen und internationalen Leitlinien zufolge ist die kognitive Verhaltenstherapie das Behandlungsverfahren der Wahl neben der medikamentösen Therapie. Ein wichtiges Element dieses Therapieansatzes sind Expositionsübungen, die insbesondere bei den phobischen Störungen exzellente Therapieergebnisse zeigen. Ein Teil der Patienten steht der Expositionstherapie jedoch zurückhaltend bis ablehnend gegenüber. Gerade für diese Patienten bietet sich die Technik der Virtuellen Realität (VR) als Brückentechnologie an. Das Verfahren wird mittlerweile in der Therapie von Angsterkrankungen seit über 20 Jahren untersucht. Zahlreiche Studien und Metaanalysen weisen auf die Wirksamkeit der Technik hin. Im Rahmen des Vortrags soll ein Überblick gegeben werden über die aktuelle Forschung im Bereich VR und Expositionstherapie. Neben Studien zur spezifischen Phobie stehen überdies auch zunehmend Untersuchungen zu anderen Angsterkrankungen, zum Beispiel der sozialen Phobie zur Verfügung. Darüber hinaus wird VR auch als experimentelle Methode zur Erforschung psychopathologischer Prozesse und Reaktionsmuster eingesetzt. Zusammenfasst stellt in Anbetracht der neueren technischen Entwicklung die VR eine interessante Methode dar, die in Ergänzung zur klassischen Verhaltenstherapie insbesondere dann hilfreich sein könnte, wenn Patienten sich nicht gleich für eine Expositionstherapie entscheiden können.
Therapie der schweren Panikstörung mit Agoraphobie: Möglichkeiten der aufsuchenden Behandlung
Jens Plag, Berlin (Germany)
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Jens Plag, Berlin (Germany)
Für die Behandlung der Agoraphobie stellt die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) die Behandlungsform der ersten Wahl dar. Patient*innen, die aufgrund einer ausgeprägten Erkrankungsschwere die eigene Wohnumgebung nicht selbständig verlassen können, ist jedoch häufig die Aufnahme einer ambulanten Psychotherapie nicht möglich. Vor diesem Hintergrund stellt die „aufsuchenden Psychotherapie“ ein Pilotprojekt in Berlin dar, welches den Betroffenen den Beginn einer manualbasierten KVT im häuslichen Bereich anbietet. Im Rahmen einer fünfwöchigen Intensivphase soll die „Wegefähigkeit“ der Patient*innen durch eine Expositionstherapie zeitnah wieder hergestellt und so eine Fortsetzung der Psychotherapie im Rahmen der ambulanten Regelversorgung ermöglicht werden. Hierfür wurde ein speziell adaptiertes Therapiemanual entwickelt, welches mit dem Ziel, die größtmögliche Behandlungssicherheit zu erreichen, kontinuierlich weiterentwickelt wird. Perspektivisch soll durch das Projekt erreicht werden, dass eine aufsuchende Komponente bedarfsgerecht als Teil der ambulanten KVT etabliert und finanziell adäquat durch die Kostenträger kompensiert wird.
Innovative e-mental health methods to treat anxiety and anxiety disorders
Jamie Fehribach, (United States)
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Autor:in:
Jamie Fehribach, (United States)
Globally, access to evidence-based psychological treatment is limited.
Innovative e-mental health methods have the potential to significantly improve the accessibility and scalability of psychological treatments. During this presentation, I will provide an overview of evidence-based e-mental health innovations to treat anxiety and anxiety disorders. Specifically, I will talk about the effectiveness and user-friendliness of ZeroPhobia, a fully self-guided app-based virtual reality cognitive behavior therapy (VR CBT) using low-cost (cardboard) virtual reality goggles. In a single-blind randomized clinical trial, participants were randomly assigned to either a self-guided VR CBT app (ZeroPhobia) or a wait-list control group. A total of 193 individuals aged 18 to 65 years from the Dutch general population with acrophobia symptoms and access to an Android smartphone participated. The 6 animated modules of the VR-CBT app and gamified virtual reality environments were delivered over a 3-week period in participants’ natural environment. Assessments were completed at baseline, immediately after treatment, and at 3-month follow-up. The primary outcome measure was the Acrophobia Questionnaire. In total, 193 participants were randomly assigned to intervention (n = 96) or a wait-list control group (n = 97). An intent-to-treat analysis showed a significant reduction of acrophobia symptoms at posttest at 3 months for the VR-CBT app compared with the controls (b = –26.73 [95%CI, −32.12 to −21.34]; P < .001; d = 1.14 [95%CI, 0.84 to 1.44]). The number needed to treat was 1.7. Sensitivity and robustness analysis confirmed these findings. Pretreatment attrition was 22 of 96 (23%) because of smartphone incompatibility.
A low-cost fully self-guided app-based VR-CBT with rudimentary VR goggles can produce large acrophobiasymptom reductions. To our knowledge, this study is the first to show that VR acrophobia treatment can be done at home without the intervention of a therapist.