Raum:
Saal A3
Topic:
Wissenschaftliches Programm
Topic 14: Neurobiologie und Genetik
Topic 18: Stimulationsverfahren, internetbasierte Interventionen und andere psychiatrische Therapieformen
Topic 13: Bildgebung, Neurophysiologie, Neuropsychologie
Format:
Symposium
Dauer:
90 Minuten
Besonderheiten:
Q&A-Funktion
Das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsnetz zu psychischen Erkrankungen (www.fzpe.de) umfasst neuen überregionale Verbünde sowie drei bundesweite Querschnittprojekte. Neben krankheitsbezogenen oder therapieorientierten Verbünden sollen insbesondere die übergreifenden Querschnittprojekte zu Bildgebung (PING), Phänotypisierung (PD-CAN) und Biobanking (Net-Biomics) die Zusammenarbeit in der Erforschung psychischer Erkrankungen stärken.
An vier ausgewählten Beispielen aus diesem Netzwerk sollen erste Ergebnisse mit translationaler Relevanz gezeigt werden.
Aerobes Training bei Schizophrenie: Fitnesstraining und Tor zur Pathophysiologie
Peter Falkai, München (Germany)
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Autor:in:
Peter Falkai, München (Germany)
Obwohl der positive Effekt von aerobem Training bei psychischen Erkrankungen lange bekannt ist, wurden kontrollierte Studien zum Effekt aeroben Trainings z.B. auf Kognition oder Symptomatik bei der Schizophrenie erst in den letzten 10 Jahren durchgeführt und publiziert. Mittlerweile gibt es eine Reihe von Metanalysen, welche belegen, dass aerobes Training z.B. bei Fahrradergometer-Training, Yoga oder anderen Trainingsformen einen signifikant positiven Effekt auf die Positivsymptomatik, die Negativsymptomatik oder auch die Kognition haben. Derzeit laufen randomisierte kontrollierte Multicenter Studien wie die im Rahmen des BMBF Forschungsnetzes für Psychische Erkrankungen „ESPRIT“, um die Dosis einer solchen Intervention und ggf. auch die angewandte Methodik weiter einzuengen. Allerdings ist bereits jetzt sichtbar, dass nur die Hälfte der Patienten wirklich von aerobem Training profitiert, die andere Hälfte weniger. Darum sind große Studien von Interesse, welche versuchen, die pathophysiologischen Unterschiede dieser beiden Gruppen herauszuarbeiten, um bereits frühzeitig solchen Patienten aerobes Training anzubieten, die davon auch wirklich profitieren werden. Darüber hinaus besteht die Hoffnung auf ein mechanistisches Verständnis dieser Subgruppe und somit möglicherweise weitere neue Behandlungsansätze. Koautoren: I. Maurus, M. Lembeck, A. Schmitt.