In dem Workshop wird die Intervention Safewards vorgestellt und Implementierung, Umsetzung und Herausforderungen anhand konkreter Beispiele diskutiert. Das in Großbritannien entwickelte und in die deutsche Sprache übersetzte Safewards-Modell bringt empirisch erhärtete Zusammenhänge zwischen Aggression, Fluchtverhalten, Eindämmungsmaßnahmen und weiteren relevanten Einflussfaktoren zusammen und legt zusätzlich neue Überlegungen zur Vermeidung von konflikthaften und gewalttätigen Situationen dar. Es zeichnet sich dabei insbesondere dadurch aus, dass es Konfliktverhaltensweisen und Eindämmungsmethoden in einem Zusammenhang darstellt und damit umfassender ist als Erklärungsmodelle, die diese Aspekte einzeln bzw. losgelöst voneinander betrachten. Durch diesen multiperspektivischen Ansatz gibt es vielfältige Ansatzpunkte, um das Entstehen von Konflikten und Gewalt in der Akutpsychiatrie zu beeinflussen. Das Safewards-Modell schlägt zehn konkrete Interventionen auf der Station vor, die Konflikte reduzieren und Partizipation, Wertschätzung, Hoffnung und Empowerment fördern sollen. Anhand konkreter Beispiele wird dargestellt, wie diese Interventionen als Teil einer Strategie zur Reduktion von Zwang und Förderung von Patientenorientierung auf psychiatrischen Akutstationen umgesetzt werden kann und welche Chancen und Herausforderungen sich hierfür ergeben. Außerdem werden Ergebnisse zu den Effekten der Safewards-Implementierung auf die Stationsatmosphäre und die Häufigkeit und Dauer von Zwangsmaßnahmen diskutiert und Möglichkeiten der Verankerung und Nachhaltigkeit besprochen. Zudem wird das Zusammenwirken mit weiteren Maßnahmen zur Reduktion von Zwang auf Akutstationen thematisiert.